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Vierfacher Grund, sich wieder zu treffen

Vierfacher Grund, sich wieder zu treffen

Vierfacher Grund, sich wieder zu treffen

Tondern/Tønder
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Die Schießbahn wird 100 Jahre alt (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

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Am Sonnabend, 8. Oktober, wird nicht nur das Oktoberfest des Schützenkorps gefeiert. Es gibt drei weitere wichtige Anlässe: Königsschießen des Nachwuchses und ein 100. Jubiläum.

Im Tonderner Schützenhaus wird am kommenden Sonnabend, 8. Oktober, ab 14 Uhr generationsübergreifend gefeiert. Dazu gibt es mehrere Gründe. Zum einen geht die Saison auf der 50-Meter-Bahn im Freien zu Ende. Das wird mit einem zünftigen Oktoberfest gefeiert. Dabei werden alle um einen gut gefüllten Schlachterkorb und weitere Gewinne schießen. Auch die Kachmannscheibe wird ins Visier genommen.

Die Schießscheibe im Oktoberfest-Look Foto: privat

Für den Schützennachwuchs wird die Saison mit dem Königsschießen abgerundet, bevor es wieder in die Luftgewehrhalle geht. Auch werden die Jugendlichen an diesem Tag ihre Abzeichen für die Bedingungen erhalten, die sie in der Saison geschafft haben.

Der vierte Grund ist historischer Art. Denn vor 100 Jahren konnte das traditionsreiche Schützenkorps von 1693 erstmals die Schießbahn am Ribe Landevej hinter dem Schützenhaus in Gebrauch nehmen.

Dabei sind die Schützen an mehreren Stellen in Tondern und Umgebung ihrem Sport nachgegangen.

Papagei wird ins Visier genommen

Nach den Überlieferungen wurde das frühere Vogelschießen des damaligen Fastnachtgelages – Zielscheibe war ein Papagei – stets am 24. Juni ab 7 Uhr in der Früh auf der Schützenfenne (Papageienwiese) am südlichen Stadtrand ausgetragen. Daher wird die Straße dort auch Papagøjesti benannt. Geschossen wurde damals noch mit der Armbrust.

Der ehemalige Schützenhof in Tondern Foto: arkiv.dk

Sicher ist auch, dass früher die Schießbahn beim Tonderner Luftschiffhafen von den Schützen genutzt wurde, bis das Schießen schließlich auf eine 150 Meter lange Bahn beim Schützenhof (an der Kreuzung Vestergade neben dem Posthaus) verlegt wurde. Die Gaststätte wurde später abgerissen, um Platz für den Bau des Kongevejs zu machen.

Aufgrund des Ersten Weltkriegs ruhten die Vereinsaktivitäten bis zur Volksabstimmung 1920. 1922 wurde mit dem Bau der neuen, sogar 200 Meter langen Schießbahn begonnen, die der Besitzer des damaligen Restaurants Schweizerhalle hinter seiner Gasstätte anlegen ließ. Ihre Inbetriebnahme wurde vor einem Jahrhundert mit den Spitzen der Stadt gefeiert. Im Zuge der Stadtentwicklung wurde die Bahn auf die heute 50 Meter reduziert, da auch nur noch mit Kleinkalibergewehren geschossen wurde.

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Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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