Deutsche Minderheit

Unterhaltsame BDN-Wanderung mit geschichtlichen Stationen

Unterhaltsame BDN-Wanderung mit geschichtlichen Stationen

Unterhaltsame BDN-Wanderung mit geschichtlichen Stationen

Lügumkloster/Løgumkloster
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Auf dem Galgenhügel legte die Gruppe einen Stopp ein. Foto: Monika Thomsen

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Auf dem Galgenhügel in Lügumkloster wurden die harten Straf-Aktionen aus dem Mittelalter anhand von Erzählungen präsent. 25 Wanderfreunde machten bei der abendlichen Tour mit.

Die etwa 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich der Wanderung des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) Ortsverein 6240 (Lügumkloster/Osterhoist) angeschlossen hatten, tauchten unterwegs in die Vergangenheit ein.

An dem warmen Spätsommerabend führte die BDN-Vorsitzende Connie Meyhoff Thaysen die Truppe zum Galgenhügel südlich von Lügumkloster. Auf der Anhöhe aus dem Mittelalter erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Strafen früher sehr hart waren.

Das Wetter spielte bei der Wanderung mit. Foto: Monika Thomsen

Als die Dragoner kamen

„Es wurden nicht nur Mörder, sondern auch Brandstifter und Diebe zum Tode verurteilt“, erzählte Connie Meyhoff Thaysen.

In Lügumklosters Ära als Garnisonsstadt waren die Soldaten von etwa 1700 bis 1735 in der Stadt privat einquartiert. „Auch die Bauern mussten darunter leiden. Von Landeby und Loitwitt kamen Klagen, dass die Soldaten ihre Pferde einfach auf den Feldern grasen ließen. Außerdem mussten sie Fleisch, Hafer und Roggen an die Soldaten liefern“, so die Vorsitzende.

Ein Eifersuchts-Drama

Sie widmete sich einem Geschehen aus dem Jahr 1742, als ein Bataillon von Dragonern aus Randers nach Lügumkloster kam. Die Offiziere wohnten im Schloss, und die Pferde waren im Kapitelsaal untergebracht.

Zwei der Dragoner verliebten sich in dasselbe Mädchen. Sie hatte nur Augen für den einen. Bei dem entflammten Eifersuchts-Drama erschoss Christen Mortensen seinen Nebenbuhler Jens Hansen.

Die letzte Vollstreckung

Mortensen wurde wegen des Mordes verurteilt und am 18. Januar 1763 auf dem Galgenhügel von einem Henker aus Tondern (Tønder) mit einem Schwert hingerichtet.

Zur Abschreckung wurde sein Kopf auf einen Pfahl gesetzt und sein Körper auf ein Rad gebunden. Es war die letzte Hinrichtung auf dem Galgenhügel.

Präsentierte sich der historische Ort in der Gegenwart auch weit friedlicher, so barg er dennoch bei der Treppe eine Stolper-Gefahr.

Bei den Stufen war Vorsicht geboten. Foto: Monika Thomsen
Auf der Armenhaus-Heide wurde vor einigen Jahren ein Naturprojekt durchgeführt. Foto: Monika Thomsen

Bei den Schafen auf der Heide

Während der Schnack unter den Wanderinnen und Wanderern florierte, ging es an den Ländereien vorbei, wo in den 1980er-Jahren nach Erdöl gebohrt wurde.

Ein Stopp wurde bei der Armenhaus-Heide eingelegt. Das Gebiet gehört „Plantningsselskabet Sønderjylland“ und ist vor einigen Jahren mit einem Naturprojekt in seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt worden. Nun werden zur Pflege der Heide Schafe eingesetzt.

Es ging auch durch das Wäldchen mit den Kriegsgefangenen-Gräbern. Foto: Monika Thomsen

Ausklang in gemütlicher Runde

An Feldern vorbei wurde Kurs auf das Wäldchen mit den Kriegsgefangenen-Gräbern aus dem Ersten Weltkrieg genommen.

Auch dort versorgte Connie Meyhoff Thaysen die Wandersleute mit aufschlussreichen Informationen.

Die Tour klang unter freiem Himmel in gemütlicher Runde mit Sandwiches, Getränken und angeregten Gesprächen aus.

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Leitartikel

Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
„Kabale Mette Frederiksen“