Volksschülerinnen und Volksschüler werden wegen Corona ab 15. Dezember wieder vorübergehend ins Homeschooling geschickt. Das gab Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) nicht unerwartet auf einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt. Zunächst bis zum 4. Januar einschließlich bleiben die Kinder in den heimischen vier Wänden und lernen.

Mit ausschlaggebend sind die hohen Infektionsgeschehen durch die neue Coronavirus-Variante Omikron. Besonders die hohen Ansteckungszahlen bei Kindern löst die neuerlichen Schulschließungen aus.

Keine Begeisterung

Die Mitteilung löst an den deutschen Schulen in Tondern (Tønder) und Lügumkloster (Løgumkloster) zwar keine Begeisterung aus, aber sie werden diese Entscheidung natürlich auch an ihren Einrichtungen befolgen.

Der Vorteil diesmal ist aber, dass sie bei der erneuten Schulschließung von ihren schon gemachten Erfahrungen zehren können, und dass sie zumindest  mehr Zeit zum Planen bekommen. Vorher mussten sie von einem Tag auf den anderen den Unterricht auf Online umstellen.

„Es ist nicht toll, aber wenn es so sein muss, dann ist es eben so“, meint die Schulleiterin in Lügumkloster, Connie Meyhoff Thaysen. „Ich habe die Kinder halt lieber in der Schule als zu Hause“, erklärt ihre Kollegin in Tondern, Bonni Rathje-Ottenberg.

Die Klassen 3 bis 6 der Deutschen Schule Lügumkloster werden ab 15. Dezember online unterrichtet. Die Jüngeren bekommen Aufgaben mit nach Hause. „Die Schulferien hätten drei Tage später eh angefangen. Meiner Ansicht nach wäre es vielleicht stimmiger gewesen, den Beginn des Homeschoolings nach den Ferien anfangen zu lassen“, meint Connie Meyhoff Thaysen. Sie habe es nicht unmittelbar erwartet, dass die neuen Restriktionen die Schulen treffen würden.

Weihnachtsgottesdienst wird vielleicht vorverlegt

Schade sei es auch, dass die Schülerinnen und Schüler am Freitag 17. Dezember am letzten Tag vor den Ferien nicht in der Schule seien.

„Da hätten wir mit den Kindern frühstücken und dann in die Kirche gehen wollen. Vielleicht könnten wir die Veranstaltung vorverlegen und noch vor dem 15. Dezember durchführen. Wir müssen erst sehen, ob wir das hinkriegen“, hofft die Schulleiterin, die dennoch die neuen Arbeitsbedingungen an den Schulen verhältnismäßig gelassen nimmt. „Wir kriegen das schon hin. Wir wissen ja, wie es geht. Diesmal haben wir zumindest mehr Zeit für die Vorplanung. Aber es ist trotzdem nervig für die Kinder und ihre Eltern.“

„Es ist, wie es ist“

Eine Notbetreuung würde wieder eingerichtet werden. Gleiches gilt für die Ludwig-Andresen-Schule. Ihre Leiterin Bonni Rathje-Ottenberg sieht es ähnlich. Sie hatte mögliche Schritte an Schulen eher früher erwartet. „Wir werden den Unterricht wieder wie im Frühjahr durchführen. Die Klassen 5 bis 9 bekommen Online-Unterricht in Blöcken, die Klassen 0 bis 4 erhalten Aufgaben für zu Hause. Natürlich wäre es einfacher gewesen, wenn der Online-Unterricht erst nach den Weihnachtsferien angefangen hätte. Aber es ist, wie es ist und ich habe aufgehört, mir viele Gedanken zu machen, da wir eh nichts dran ändern können. Wir sind diesmal routinierter und haben Erfahrungen.  Gott sei Dank konnten wir am Montag noch Nikolaus-Tag feiern. Alle Kinder fanden in ihren Puschen einen süßen Gruß vom Nikolaus. Bei den Lehrern lag dieser in den Fächern. Die 9. Klasse verteilte Pförtchen in den Klassen. Zumindest haben wir uns so auf das Weihnachtsfest einstimmen können.“

Online-Unterrichtsmaterial gebe es genug ebenso wie und verschiedene Portale, für die die Schule ein Abonnement hat, erklärt Bonni Rathje-Ottenberg.

Testen läuft sehr gut

Sehr viel Lob hat die Schulleiterin für die Zusammenarbeit mit der Kommune Tondern in Bezug auf das regelmäßige Testen an den Schulen. „Das klappt einfach super. Zweimal die Woche wurden Tests in der Schule durchgeführt. So auch heute, und wir können uns darüber freuen, dass keines unserer Kinder angesteckt war. Wir haben zum Glück noch keinen Ansteckungsfall gehabt.“