Umwelt
Region reagiert: Schwere Verunreinigung wird behoben
Region reagiert: Schwere Verunreinigung wird behoben
Region reagiert: Schwere Verunreinigung wird behoben
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Umwelttechniker: Das Erdreich am Standort des früheren Elektrizitätswerks in Rohrkarr ist stark verschmutzt. 900 Tonnen werden abgegraben.
Die Bagger sind schon in Rohrkarr in Aktion getreten. Am Flensborg Landevej wird zurzeit die oberste Schicht eines privaten Grundstücks abgetragen, wo früher das örtliche Stromwerk lag. Später diente es auch als Autowerkstatt mit Benzinverkauf und ist heute das Zuhause einer Familie.
Seit 2017 hat die Region bereits den Verdacht, dass das Grundstück verunreinigt gewesen ist. Jetzt wird eingegriffen.
Steffen Gram Lauridsen, Umwelttechniker der Region Süddänemark (Syddanmark), erklärt auf Anfrage, dass es sich um eine schwere und umfangreiche Bleiverunreinigung handelt. Auf fast dem gesamten Grundstück wurde in den obersten Schichten bleihaltige Erde gefunden. Der zulässige Grenzwert wurde um einen Faktor von 10 überschritten.
900 Tonnen Erde werden abgetragen
900 Tonnen Erde sollen abgegraben werden, neue Erde wird verteilt und das Grundstück wieder hergerichtet. Der Umweltausschuss der Region hat für dieses Projekt 1,2 Millionen Kronen bereitgestellt. Die Verseuchung wird als so schwer eingestuft, dass ungefähr 50 Zentimeter Erde abgetragen werden müssen.
Vermutliche Ursache: Bleibatterien und -schlamm
Als Ursache vermutet die Region Bleibatterien und -schlamm, der über das Grundstück verteilt worden ist, als das Stromwerk abgerissen wurde.
Das E-Werk war von etwa 1920 bis 1939 in Betrieb. Bis 1960 hat es als Werkstatt mit Tankstation gedient. Die genaue Ursache ist aber ungewiss, da seit dem Abriss des Elektrizitätswerkes viele Jahre vergangen sind, schreibt die Region in einer Pressemitteilung. Seit 1960 dient es Wohnzwecken. Steffen Gram Lauridsen erklärt weiter, dass man eigentlich auf die Verschmutzung stieß, als im Rohrkarrer Trinkwasser Pestizidrückstande gefunden wurden, die aber nichts mit dem aktuellen Fall zu tun haben. Wir haben untersucht, welche Betriebe es in und um Rohrkarr gegeben hat und stießen auf dieses Grundstück."
Wir wurden vom Ausmaß dieser Verschmutzung überrascht.
Steffen Gram Lauridsen, Umwelttechniker der Region Süddänemark
Keine Gefahr für das Grundwasser
Der Umwelttechniker erklärt weiter, dass die Verschmutzung keine Gefahr für das Grundwasser ausmache. Schwermetalle würden nicht tiefer ins Erdreich sickern und änderten nicht ihre Position. So die Erfahrungen.
„Wir wurden vom Ausmaß dieser Verschmutzung überrascht. Wir haben nicht schneller eingreifen können, da wir in der ganzen Region etwa 25.000 Standorte mit möglichen Verunreinigungen haben. Daher muss knallhart priorisiert werden“, so Steffen Gram Lauridsen.
Es wird damit gerechnet, dass die Arbeiten mehrere Wochen dauern. Der Rohrkarrer Fall ist einer von 66 neuen Umweltprojekten, die auf dem im März verabschiedeten Arbeitsplan der Region für 2021 stehen. Wenn der Verursacher einer Verschmutzung nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden kann, bleibt es an der Region hängen.
„Für einen Einzelfall sind 1,2 Millionen Kronen richtig viel Geld. Aber es ist notwendig, um das Risiko zu eliminieren, dass Menschen mit der Erde in Berührung kommen. Ich hoffe, dass wir unsere Lehren daraus ziehen, dass es große Konsequenzen haben kann, wenn wir nicht achtgeben auf die Umwelt“, unterstreicht der Vorsitzende des Umweltausschusses, Jørn Lehmann Petersen (Soz.).
Während der Arbeiten kann es zu Lärm- und Staubbelästigungen kommen. Auch werden mehr Lastwagen als gewohnt unterwegs sein, warnt die Region.