Nachruf

Popp Petersen würdigt den verstorbenen Bürgermeister Kaj Armann

Popp Petersen würdigt den verstorbenen Kaj Armann

Popp Petersen würdigt den verstorbenen Kaj Armann

Tondern/Tønder
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Vizebürgermeisterin Anne Brodersen und Bürgermeister Kaj Armann, beide Venstre, waren ein eingespieltes Paar (Archivfoto). Foto: Elise Rahbek Ohlsen

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Bei der Stadtratssitzung gedachten die Politikerinnen und Politiker des bis zu seinem Tod aktiven Stadtoberhauptes der früheren Kommune Lügumkloster. Der Bürgermeister der Kommune Tondern sagte: Der Ort und Armann, das war eine wahre Liebesgeschichte.

Als starke Persönlichkeit, die ihre eigenen Meinungen vertrat, bezeichnete Tonderns Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend Kaj Armann aus Lügumkloster (Løgumkloster), der am 21. April im Alter von 92 Jahren verstarb. Die Mitglieder des Stadtrats gedachten des früheren und letzten Bürgermeisters der Kommune Lügumkloster mit einer Schweigeminute.

Stillstand ist Rückschritt

„Kaj Armann träumte und dachte groß und handelte auch so. Zwei seiner größten Verdienste war die Ansiedlung der Sportnachschule Sine und der Hydro-Fabrik in der Stadt“, unterstrich Popp Petersen.

Für Armann habe gegolten: Stillstand ist gleich Rückschritt. Daher sei in seiner Amtszeit von 1994 bis 2006 vieles in der Kommune geschehen. Sein Wunsch nach einem Theater- und Musikhaus sei aber nie in Erfüllung gegangen.

Kajs Konzerthaus

„Dafür wurde eine neue, markante Feuerwehrwache gebaut, die spaßeshalber Kajs Konzerthaus genannt wurde.“ Eine für Armann schmerzliche Niederlage sei die Tatsache gewesen, dass eine neue Heimvolkshochschule für Seniorinnen und Senioren nicht in Lügumkloster, sondern in Gramm (Gram) eingerichtet wurde.

„Doch er resignierte nicht und arbeitete weiter an Projekten. Er besuchte mich vor einigen Monaten im Rathaus und gab mir Ratschläge und unterbreitete mir Vorschläge“, erläuterte der Bürgermeister.

Zwischen Armann und dem Ort Lügumkloster habe sich eine Liebesgeschichte entwickelt. „Er kam 1987 als Chef der Stromversorgungsgesellschaft von Aarhus nach Lügumkloster und blieb dort wohnen bis zu seinem Tod.“

Neue Spielregeln im Rathaus

Er war kein Einheimischer, sondern ein Zugezogener. „Daher mussten sich einige an neue Spielregeln gewöhnen, als Armann ins Rathaus einzog. Er wollte eine Sekretärin/einen Sekretär, und die Männer mussten während der Arbeitszeit einen Schlips tragen. Auch ging Armann jede Woche auf den Markt und kaufte einen Blumenstrauß für das Bürgermeisterkontor“, erinnerte sich Popp Petersen.

Anleihe bei Toosbuy

„Armann war eine starke und ambitiöse Persönlichkeit. Für ihn galt: Es heißt nicht, wenn ich sterbe, sondern falls ich sterbe. Diesen Spruch hat er sich von Ecco-Gründer Karl Toosbuy entliehen“, erklärte Popp Petersen in seiner Gedenkrede, die er mit den Worten abschloss: „Ehre seinem Andenken.“

 

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