Natur und Umweltschutz

Plan für den Nationalpark Wattenmeer soll mit neuem Inhalt gefüllt werden

Vorschläge für neuen Plan für den Nationalpark Wattenmeer

Vorschläge für neuen Plan für den Nationalpark Wattenmeer

Ballum
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Wer den Nationalpark Wattenmeer besucht, kann sich barfuß oder mit Stiefeln auf eine Wattwanderung begeben. Foto: Monika Thomsen

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Der Vorsitzende des Nationalparks, Flemming Just, sieht keine Gefahr, dass drohende Testwindräder in Ballum Enge das Interesse für den „hochdekorierten“ Naturraum schmälern könnten. Am Donnerstag, 18. Januar, findet ein Bürgertreffen im Ferienhof Klægager bei Ballum zum Thema statt: neuer Plan für den Nationalpark.

Ein vehementer Gegner der geplanten bis zu 450 Meter hohen Testwindräder am Wattenmeer ist der Vorstand des Nationalparks Wattenmeer. Dass die riesigen Windkraftanlagen das Interesse und das Engagement am und für den Nationalpark schmälern könnten, glaubt der Vorsitzende, Flemming Just, nicht.

„Es gibt für uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur zwei Szenarien, solange keine Entscheidung vorliegt. Das sind der Status quo und die Zukunft ohne Testzentrum. Dass die Windräder in dieser Frage eine Gefahr für den Nationalpark sein könnten, ist reine Spekulation“, meint er.

Vier Bürgertreffen

Der Vorstand beschäftigt sich daher zurzeit mit der Zukunft des Nationalparks. Alle sechs Jahre muss der Plan mit neuen Ideen gefüllt werden. Daher wird zu Bürgertreffen in den vier Nationalpark-Kommunen Tondern, Esbjerg, Fanø und Varde eingeladen. Die Veranstaltung für Tondern findet am Donnerstag, 18. Januar, von 17 bis 20 Uhr im Ferienhof Klægager bei Østerballum statt. 

Bei den Bürgertreffen können Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Organisationen Ideen vortragen, was ihrer Ansicht nach in den neuen Nationalpark-Plan für die Jahre 2025 bis 2030 aufgenommen werden könnte.

800 Vorschläge vor sechs Jahren

Flemming Just hofft bei den Veranstaltungen auf ein entsprechend großes Interesse wie vor sechs Jahren, als 800 unterschiedliche Ideen zusammengetragen wurden.

Flemming Just steht seit 1. Juni 2023 an der Spitze des Nationalpark-Vorstands. Foto: Jens Hansen/Nationalpark Vadehavet

Der Vorstand arbeitet mit der Idee, wie mittels moderner Technologie der Nationalpark auf nachhaltige Weise erkundet werden kann. Bei diesem Projekt hat man sich mit dem japanischen IT-Konzern NTT zusammengetan. Auch die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger bei einem Aufenthalt in der Natur soll mehr in den Vordergrund, auch forschungsmäßig, gerückt werden, erläutert Flemming Just.

Sämtliche Vorschläge werden vom Vorstand und dem 31-köpfigen Nationalparkrat durchgegangen. Nach Ostern soll priorisiert werden. 

Die Vorschläge müssen Bezug zu sechs Schwerpunkten haben:

  • Natur und Landschaft
  • Kultur- und Kulturgeschichte
  • Volksgesundheit und Leben im Freien
  • Unterricht, Forschung, Natur- und Kulturvermittlung
  • Die lokale Einwohnerschaft, Wirtschaft und Tourismus
  • Die trilaterale Wattenmeer-Zusammenarbeit mit den Niederlanden und Deutschland
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