Natur und Umweltschutz

Nationalpark-Vorstand schweigt zu Lakolker Hotelprojekt

Nationalpark-Vorstand schweigt zu Lakolker Hotelprojekt

Nationalpark-Vorstand schweigt zu Lakolker Hotelprojekt

Lakolk
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Das Badehotel wird 16 Meter hoch sein. Foto: Architekturbüro Ladehoff GmbH

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Weil auch Vertreterinnen und ein Vertreter der drei anderen Wattenmeer-Kommunen im Gremium sitzen, will man der Kommune Tondern nicht „dazwischenfunken“. Daher verhalten sich die 15 Mitglieder in dieser Frage neutral.

Beim Kampf gegen die geplanten Testwindräder, die in Ballum Enge in der Kommune Tondern hätten platziert werden können, hat sich der Vorstand des Nationalparks Wattenmeer an vorderster Front beteiligt. Erst mit seiner Vorsitzenden Jane Liburd und später auch mit ihrem Nachfolger Flemming Just. Mit unter anderem einem Bürgertreffen und Leserbriefen sowie mit politischer Beinarbeit hat man seinen Einfluss geltend gemacht.

In Bezug auf das in Lakolk auf Röm (Rømø) geplante Badehotel hat sich der Vorstand bislang nicht öffentlich zu Wort gemeldet. Das Hotel mit seinen 16 Metern Höhe ist zwar nicht vergleichbar mit den bis zu 450 Metern hohen Testwindrädern. Liegen würde es auch direkt vor den Pforten des Nationalparks Wattenmeer. Ein Testzentrum für Windkraft würde die Kassen in der Kommune Tondern nicht weiter füllen, lukrativer dürfte ein Hotel werden, so die öffentliche Meinung.

Flemming Just und seine Vorgängerin Janne Liburd Foto: Brigitta Lassen

Der Vorsitzende des Nationalparkvorstands, Flemming Just, erläutert, dass es zu keiner öffentlichen Stellungnahme kommen wird, da eine einheitliche Haltung vermutlich auch nicht erzielt werden könne.

Im Vorstand säßen auch eine Repräsentantin und Repräsentanten aus den drei anderen Wattenmeer-Kommunen. „Sie wollen nicht Pläne der Kommune Tondern kommentieren und auch nicht dazwischenfunken“, so Flemming Just.

Janne Liburd hat sich seinerzeit als Nationalpark-Vorsitzende auf entsprechende Anfragen zum Hotel-Projekt auf Röm auch nicht offiziell äußern wollen. Als Expertin für Tourismus ist die Professorin an der Süddänischen Universität aber gegen das Verbauen der Küsten.

In der Anhörungsphase hat der Vorstand des Nationalparks daher auch nicht das Bauvorhaben des Hamburger Investors kommentiert. Dafür haben sich Röm-Gäste und Sommerhaus-Besitzerinnen und -besitzer negativ zu den Plänen geäußert. Die einzigen positiven Kommentare kamen vom Vorstand des Touristikvereins Röm-Tondern und einer Privatperson. 63 Reaktionen wurden verzeichnet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine weitere öffentliche Anhörung durchgeführt.

Sozialdemokrat machte Rückzieher

Im Tonderner Stadtrat gibt es bislang eine große Mehrheit für das Projekt. Von Anfang an haben sich Bjarne Lund Henneberg (SF), Allan Svendsen (parteilos) und Barbara Krarup Hansen (Sozialdemokraten) gegen das Vorhaben ausgesprochen. Aufgrund des entstandenen Drucks hatte Flemming Gjelstrup (Sozialdemokraten) bei der jüngsten Stadtratssitzung einen Rückzieher gemacht und bekannte sich jetzt als Gegner des Badehotels.

Der Vorstand des Nationalparks Wattenmeer

  • Flemming Just (Vorsitzender)
  • Sandie Eis Ravn (Stadtratsmitglied Kommune Varde)
  • Mille Renée Larsen (Stadtratsmitglied Kommune Fanø)
  • Henning Ravn, zweiter Vorsitzender (Stadtratsmitglied Kommune Esbjerg)
  • Karen Inger Refslund Andersen (Stadtratsmitglied Kommune Tondern)
  • Peder Bach Thøgersen (Naturbehörde Wattenmeer) 
  • Inger Jensen (Dänischer Naturschutzverein)
  • Birgitte Looff Havemose-Schmidt  (Friluftsrådet)
  • Esther Hoftijzer (Landwirtschaft und Nahrungsmittel)
  • Boris Schønfeldt (Dänischer Ornithologischer Verein)
  • Jan Holm (Dänemarks Jägerverein)
  • Simon Simonsen (Dänischer Sportanglerverein)
  • Morten Sextus (Deichverbände)
  • Jens Lorenzen (Mitglied des Nationalparkrats)
  • Anne Marie Ludvigsen (Mitglied des Nationalparkrats)
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