Geschäftsjubiläum

Mutter und Tochter seit 38 und 12 Jahren hinter der Kamera

Mutter und Tochter seit 38 und 12 Jahren hinter der Kamera

Mutter und Tochter seit 38 und 12 Jahren hinter der Kamera

Hoyer/Højer
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Mutter und Tochter und Kolleginnen Foto: Carl Birkelund

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Zu einer Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Fotogeschichte laden Jane und Elise Rahbek am Freitag, 23. September, in Hoyer ein. 1972 wurde vor Ort die Existenzfähigkeit von In-Foto angezweifelt.

„Das geht nie“, hieß es 1972 im Volksmund in Hoyer, als die 23 Jahre junge Fotografin Elise Rahbek im damaligen Geschäftshaus von Hans Pörksen ein Fotostudio eröffnete.

Dass es nicht nur geht, sondern sehr gut geht, haben Elise und ihre Tochter Jane mittlerweile durch 50 Jahre bewiesen. Am Freitag, 23. September, feiern sie von 14 bis 17 Uhr, dass es seit 50 Jahren „In-Foto“ gibt.

Damals sei man in Hoyer allem Neuen gegenüber skeptisch gewesen, erinnert sich Elise.

Auf fünf Probejahre folgten 45 weitere

Die junge Fotografin gab sich und ihrer Geschäftsidee damals eine Probezeit von fünf Jahren. „Dann haben wir den Stall umgebaut und modernisiert und dort das Geschäft und das Atelier eingerichtet“, berichtet Elise Rahbek.

In-Foto liegt seit 45 Jahren am Straßenzug Østerende 1. Foto: Carl Birkelund

„Ich bin superstolz, dass das Geschäft noch existiert und mit Jane alles weitergeht. Das gehörte zu meinem größten Glück, als sie sich dafür entschied, hier in Hoyer weiterzumachen. Das hatte ich nicht im Traum erhofft, da sie zwei Jahre in Odense als Werbefotografin tätig war, bevor sie für ein Jahr nach London ging“, so Elise Rahbek.

Mittlerweile liegt es zwölf Jahre zurück, dass Jane das Geschäft übernahm. Sie arbeitet und lebt mit ihrem Mann Jesper Teglskov und den drei Töchtern Signe (11 Jahre) und den Zwillingen Anne und Ida (10 Jahre) am Straßenzug Østerende 1, während Elise und ihr Mann Jan nach Tondern zogen.

Der Stellenwert des Fotostudios

„Ich habe In-Foto immer als mein drittes Kind bezeichnet. Ich bin stets sehr froh über den Kontakt mit den Kunden und meine Aufgaben für den ,Nordschleswiger' gewesen“, so Elise. Sie ist seit Jahrzehnten mit der Kamera für die Zeitung und heute für das Online-Medium unterwegs.

Neben der Tochter Jane hat sie den Sohn Lars, der mit seiner Familie in Hadersleben (Haderslev) lebt.

Den Namen „In-Foto“ ließ Elise sich einfallen, nachdem ein Preisausschreiben vor 50 Jahren nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte. „Die Leute hielten den Namen damals für poppig. Man sagt aber auch heute noch, dass Dinge ,in' sind“, sagt sie lachend.

Das Team, das sich auf den professionellen Umgang mit der Kamera versteht Foto: Carl Birkelund

Landesweit erfolgreich

Sie freut sich über den Erfolg ihrer Tochter, die landesweit unter den professionellen Fotografen in der ersten Liga spielt. So hat sie sich in den vergangenen Jahren mehrfach beim Wettbewerb des Verbandes „Colour Art Photo“ die höchsten Auszeichnungen geholt.

Jane Rahbek Ohlsen beschäftigt mit Carl Birkelund einen Lehrling, der sich bei ihr und ihrer Kollegin Anja Mahon in Esbjerg als Photoshopper ausbildet.

Dass sie sich vor zwölf Jahren für eine berufliche Zukunft in ihrem Heimatort entschieden hat, hat Jane nicht bereut. „Ich stehe jeden Morgen froh auf und freue mich auf die Aufgaben, die mich erwarten“, sagt sie.

„Ein abwechslungsreicher Job“

„Ich mag gerne im Studio fotografieren, ich liebe es aber auch, Aufgaben außer Haus zu haben. Und dann auch für die Zeitung zu fotografieren“, so die 41-Jährige.

„Ich habe einen extrem abwechslungsreichen Job, und kein Tag gleicht dem anderen.“ Es gefällt ihr auch, bei Aufgaben außer Haus in der Natur den richtigen Hintergrund für die Aufnahmen zu finden.

„Dann muss ich schnell denken, und ich wähle nicht immer unbedingt das, von dem die Leute im Vorfeld ausgegangen sind“, berichtet Jane lächelnd.

Jane mit ihrem Lieblingsbild, mit dem sie sich im Frühjahr eine Goldmedaille sicherte. Foto: Elise Rahbek

Stets am Ball bleiben

Bei In-Foto ist nicht nur die zweite Generation am Drücker, sondern dort lassen sich Menschen durch mehrere Generationen fotografieren. „Ich finde es klasse, wenn zum Beispiel Leute, die in Hoyer aufgewachsen sind, aber in Aarhus oder Kopenhagen wohnen, weiterhin nach Hoyer kommen, um sich fotografieren zu lassen“, sagt Jane.

Die Teilnahme an Wettbewerben ist für sie auch wichtig, um Flagge zu zeigen und sich weiterzuentwickeln. „Dann mache ich die Dinge, wie ich sie gerne möchte“, sagt sie.

In der Scheune auf dem reetgedeckten Hof erwartet die Besucherinnen und Besucher eine bebilderte Zeitreise. Die Gegenwart wird mit Nostalgie gepaart, da Elise in ihren alten Aufnahmen gestöbert hat.

Jane und Elise im Laden und auf den Fotos Janes drei Töchter Foto: Carl Birkelund

Folgt die dritte Generation?

Während Janes älteste Tochter Signe bei Hochzeiten und anderen größeren Aufgaben bereitwillig als „Assistentin“ einspringt, hat ihre jüngere Schwester Anne gesagt, dass sie Fotografin werden will.

„Schauen wir mal, man kann ja nie wissen“, sagt Jane. Dass es machbar ist, haben Mutter und Großmutter einer eventuellen Fotografin in dritter Generation schon mal durch fünf Jahrzehnte vorgelebt.  

 

 

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