Musikförderung
Musikpreis geht in diesem Jahr an die Tonderner Kulturschule
Musikpreis geht in diesem Jahr an Tonderner Kulturschule
Musikpreis geht in diesem Jahr an Tonderner Kulturschule
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In der Einrichtung soll im Keller des neu renovierten Gebäudes ein Probenraum im rauen Look für Musikschülerinnen und -schüler eingerichtet werden. Die Peter-Schmidt-Stiftung steuert dazu 25.000 Kronen bei.
Kein Linoleumboden, kein hallender Raum, keine Schmetterlinge an den Fensterscheiben und keine störenden Geräusche vom jungen Schlagzeuger, der im Nebenraum übt.
So gestaltet sich der aktuelle Rahmen, in dem Signe Herreborg Rasmussen gerade Gitarrenunterricht bekommt. Die 15-jährige Jugendliche ist Schülerin der Tonderner Kulturschule an der Osterstraße, die während des Umbaus in ihrem eigenen Domizil im Hauptgebäude des früheren Lehrerseminars residiert.
Zeit zum Abrocken
Im Keller wird ein Probenraum im rauen Look, unter anderem für Gitarrenunterricht, eingerichtet. Mit Betonboden und allen technischen Errungenschaften, um abzurocken.
Für dieses Projekt hat die Kulturschule eine Finanzspritze in Höhe von 25.000 Kronen von der Stiftung des verstorbenen Tonderaners und Musikers, Peter Schmidt, erhalten, der sein Vermögen für die musikalische Talentförderung in Tondern eingesetzt hat.
„Das wird wirklich toll, wenn wir unseren eigenen Übungsraum bekommen“, freut sich Signe Herreborg Rasmussen. Sie ist „Großkundin“ in der Musikschule. Sie spielt Klavier, bekommt Gesangstunden und seit dreieinhalb Jahren nimmt sie Gitarrenunterricht. E-Gitarre versteht sich.
„Während der Corona-Zeit habe ich begonnen, Ukulele zu spielen, fand es dann doch interessanter, zur elektrischen Gitarre zu wechseln“, erzählt sie, während für sie der Unterricht mit ihrem Lehrer Thomas Brunbjerg beginnt.
Auch Brunbjerg, der in allen Instrumenten mit Saiten bis auf Geige einzeln und auch als Gruppe unterrichtet, freut sich auf den neuen Übungsraum. Er soll die Rolle als „Banddoktor“ im Keller der Kulturschule einnehmen. Darauf freut er sich.
Entsprechende Vorfreude herrscht bei seinem Chef, Henrik Thaysen Dam. Der Leiter der Kulturschule kann es kaum abwarten, bis die Schule in ihr eigenes, fast 150 Jahre altes Domizil zurückziehen kann, das früher auch zum Lehrerseminar gehörte. Eigentlich hätte der Umzug schon im August 2022 erfolgen sollen, das Projekt hat sich aber verspätet.
„Im Keller werden drei Übungsräume im rauen Look mit eigener Küche und einem Aufenthaltsraum eingerichtet, wo man richtig abhängen kann. In diesen sollen nicht nur unsere eigenen Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden und üben können. Musikausübende, auch älteren Alters, von außerhalb sollen diese Räumlichkeiten nutzen können“, so Thaysen Dam. Um dies managen zu können, wird die Gründung eines Nutzervereins angestrebt.
„Es sollen laut unserem neuen Konzept offene Übungsräume werden, da sich die Schule im höheren Maß öffnen möchte“, erzählt er.
Henrik Thaysen Dam ist nicht nur Schulleiter, sondern auch Vorsitzender der Schmidt-Stiftung. Dem Vorstand gehören weiter Rikke Okkels (Vorsitzende der Kulturschule), der Politiker René Andersen (Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Freizeit), Bjørn Egeskjold (Lehrer und Musiker) und Maria Theessink (musikalische Chefin des Tønder Festivals) an.
„Wir haben untersuchen lassen, ob die Zuwendung an die Kulturschule rechtens ist, weil ich ihr Leiter bin und Rikke Okkels ihre Vorsitzende ist. Wir sind im fünfköpfigen Vorstand aber in der Minderheit. Deswegen ist die Entscheidung vollkommen in Ordnung“, lacht Henrik Thaysen Dam.
Die Kulturschule soll umfassend umgebaut und renoviert werden. 7,2 Millionen Kronen werden in das 1.300 Quadratmeter große Gebäude investiert. Die Stiftung A. P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møller Fond til almene Formaal zahlt 5 Millionen Kronen. Die Kommune bewilligte 2,2 Millionen Kronen. Die Arbeiten sind am Montag in Angriff genommen worden.
Henrik Thaysen Dam bezeichnet die Stiftung als wichtigen Baustein in der musikalischen Talentförderung in Tondern und in der Kommune. „Immer mehr kleine Stiftungen, die die Talentförderung unterstützen, werden in Nordschleswig aufgelöst, zuletzt der Kong Frederiks Fonden. Das war eine Stiftung, die im Laufe der Jahre viel Geld in die Musik in unserer Region investiert hat.“