Stadtrat

Mächtige Standpauke von Gesundheitspolitikerin

Mächtige Standpauke von Gesundheitspolitikerin

Mächtige Standpauke von Gesundheitspolitikerin

Scherrebek/Skærbæk
Zuletzt aktualisiert um:
Irene Holk Lund hat als Gesundheitspolitikerin sogar ein kurzes Praktikum in der Heimpflege gemacht. (Archiv) Foto: André Thorup/JV

Irene Holk Lund wetterte gegen eine Stadtratssitzung im Präsenzmodus. Sie hätte eine virtuelle Lösung bevorzugt und wäre zu Hause geblieben, hätten nicht wichtige Punkte auf der Tagesordnung gestanden.

Sie komme eigentlich bloß, weil wichtige Punkte des Gesundheitsausschusses auf der Tagesordnung stünden. Sonst hätte sie virtuell an der Sitzung teilgenommen, erklärte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Irene Holk Lund (Tønder Listen), im scharfen Ton auf der jüngsten Stadtratssitzung, die im Scherrebeker Sportzentrum mit viel Abstand zwischen den Politikern, Mundschutz und Desinfektionsmitteln durchgeführt wurde. Für eine Präsenzlösung der Stadtratssitzungen hatte sich seinerzeit eine Mehrheit der Politiker ausgesprochen.

„Aber wie ist es möglich, dass andere Kommunen, das Folketing und die EU virtuelle Konferenzen abhalten können und die Kommune Tondern nicht? Wir stehen in einer ernsten Situation. In Dänemark gilt die zweithöchste Alarmbereitschaft wegen rekordhoher Infektionszahlen. Unser Gesundheitswesen ist stark belastet", so Holk Lund, als sie den anderen die Leviten las.

 

Bürgermeister Henrik Frandsen ließ die Kritik von Irene Holk Lund unkommentiert. Foto: Brigitta Lassen

„Das öffentliche Leben in Dänemark ist heruntergefahren, aber wir treffen uns hier physisch. Ich weiß zwar, dass das Versammlungsverbot von zehn Personen nicht für politische Treffen gilt. Aber schaffen wir es nicht, das zu tun, was man überall kann?“, fragte die Ausschussvorsitzende im scharfen Ton. Sie war die einzige der 31 Ratsmitglieder, die auch im Sitzen und am Rednerpult eine Mundmaske trug.

Jeder trägt Verantwortung

In ihrer Standpauke äußerte sie ihre Enttäuschung darüber, dass die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden kein Gehör in Tondern gefunden hätten. Jeder müsse seinen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie leisten. „Staatsministerin Mette Frederiksen hat unterstrichen, dass jeder Verantwortung trägt, damit das Coronavirus besiegt werden kann. Aber ach, wir sind scheinbar so wichtig, dass wir physisch erscheinen müssen. Und dabei müssten wir mit gutem Beispiel vorangehen“, wetterte die Politikerin, der nur Leif Høgh Jensen (Venstre) widersprach. Alle Regeln seien eingehalten worden. Sie könne doch künftig zu Hause vor dem Computer sitzend teilnehmen, sofern sie die Technik beherrsche, bemerkte er.

Mehr lesen

Wort Zum Sonntag

Anke Krauskopf
Anke Krauskopf
„Was hat eigentlich eine leckere Brezel mit Beten zu tun?“

Deutsche Minderheit

Saxburg-Trainer enttäuscht über mangelnde Förderung des Handballs

Saxburg/Tingleff Christian Boyschau, Trainer des Saxburger Erfolgsteams, hofft auf eine Wiederbelebung des Handballsports innerhalb der deutschen Minderheit. Thore Naujeck vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig betont, dass Schulen und Vereine die Initiative ergreifen müssen. Fußball, Faustball und Tischtennis stehen derzeit im Mittelpunkt, aber eine Handball-Auswahlmannschaft des Team Nordschleswig sei ebenfalls möglich, abhängig von der Nachfrage.