Behindertenpreis

Gemeinsam stark: Toftlunder Blue Fighters gewinnen Auszeichnung für integrativen Jugendhandball

Blue Fighters für integrativen Jugendhandball ausgezeichnet

Gemeinschaft für handballspielende Kinder ausgezeichnet

Tondern/Tønder
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Das Team in Blau empfing den Behindertenpreis, der zum 13. Mal in der Kommune Tondern verliehen wurde. Foto: Monika Thomsen

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Die besondere Initiative aus Toftlund für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen freute sich über das Schulterklopfen. Auch die jungen Handballerinnen und Handballer hielten es für cool und freuen sich über neue Freundschaften.

„Das ist eine riesengroße Ehre für uns“, freute sich Lis Bernd Jacobsen, als die „Blue Fighters“ vom Sportverein in Toftlund mit dem Behindertenpreis des Behindertenrates der Kommune Tondern ausgezeichnet wurden.

„Ihr seid fantastisch. Ihr seid Sterne und Fighter und Teil einer Gemeinschaft“, sagte die Vorsitzende des Sportvereins den anwesenden handballbegeisterten Kindern und Jugendlichen.

In dem Toftlunder Team „Blue Figthers“ unter der Fahne der nationalen Gemeinschaft „Lykkeliga“ spielen Kinder und Jugendliche mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen Handball.

Emilie und Mikkel freuen sich über den Preis und die Möglichkeit, Handball zu spielen. Foto: Monika Thomsen

Ein etwas anderer Trainingstag

Die erwartungsvolle Truppe hatte sich die blauen Trikots übergestreift. An diesem Dienstag ging es aber nicht wie sonst immer zum Training in die Sporthalle in Toftlund, sondern zur Preisverleihung nach Tondern ins Rathaus-Foyer.

Dem jungen Handballspieler Jesper schwebte schon im Vorfeld der Preisverleihung vor, dass der mögliche Gewinn in Höhe von 5.000 Kronen für ein größeres Handballtor eingesetzt werden könnte.

Im Endspurt um den Preis befanden sich jedoch auch der Supermarkt Rema in Tondern wegen seines sozialen Einsatzes und Anne Christiansen, die sich als Mutter einer Tochter in der Behinderteneinrichtung in Lügumgaard (Løgumgårde) dort mit großem Engagement einsetzt.

Die Blue Fighters hatten ihre Trikots an. Foto: Monika Thomsen

Seit 18 Monaten aktiv

Das sportliche Angebot, das nur in den Schulferien pausiert, gibt es seit eineinhalb Jahren.

„Wir hatten schon länger darüber gesprochen. Nach dem Besuch von Lykkeliga-Gründerin Rikke Nielsen haben wir uns auf die Suche nach Ehrenamtlichen gemacht, und dann ging es los“, erzählt Lis Bernd Jacobsen dem „Nordschleswiger“.

„Beim ersten Training waren wir 11 Personen. Nun sind wir 17 Spielerinnen und Spieler im Alter von 7 bis 18 Jahren. Die große Altersspanne ist kein Problem. Die Kinder und Jugendlichen nehmen aufeinander Rücksicht“, berichtet die Vorsitzende, die sich über die große Rückendeckung von freiwilligen Kräften freut.

Die Freude war nicht nur bei der Vorsitzenden Lis Bernd Jacobsen groß. Foto: Monika Thomsen

Lebensfreude pur für alle

„Es ist einfach nur lebensbejahend, wenn man die Freude und die Begeisterung sieht, mit der die Spielerinnen und Spieler bei der Sache sind. Hat man mal einen schlechten Tag gehabt, muss man nur zum Training der Blue Fighters gehen. Dann sieht die Welt gleich anders aus. Das Gefühl, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, gepaart mit ihrer Freude, dass sie Sterne und am rechten Platz sind, spürt man deutlich”, so Lis Bernd Jacobsen.

„Die Auszeichnung ist eine riesengroße Ehre und ein Schulterklopfen für alle Freiwilligen. Ich war ganz gerührt“, sagt sie.

Zum Preis gehört auch ein Diplom. Foto: Monika Thomsen

Spaß am Toreschießen

Freude am gemeinsamen Training hat auch Emilie Tygesen. Sie schießt gerne Tore, wie die Zwölfjährige aus Hoyer (Højer) verrät. „Ja, das ist cool“, stimmt ihr der ein Jahr ältere Mikkel Jensen zu. Ihm gefallen die Handballspiele gut und dass er neue Freunde bekommen hat.

„Es ist ein tolles Angebot. Der Zusammenhalt und alles, was sie für die Kinder tun, ist einfach fantastisch. Allein die Möglichkeit, dass sie an einer Sportart teilnehmen können, ist super“, erzählt seine Mutter Birgit Jensen.

Noch ist die Spannung groß, wer den Preis empfängt. Foto: Monika Thomsen

„Mikkel lässt kein Training aus. Das hat Vorrang vor allen anderen Aktivitäten, auch Geburtstagen. Wir fahren gerne von Hoyer nach Toftlund und sind froh, dass es das Angebot dort gibt. Als Mutter wird einem ganz warm ums Herz“, sagt Birgit Jensen.

Auch Emilies Vater Jeppe hebt die Gemeinschaft als wichtiges Element hervor.

Für Live-Musik sorgte erneut die Vongshøj Band. Foto: Monika Thomsen

„Ein ganz besonderer Einsatz“

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) hatte den Behindertenpreis für den besonderen und ganz außerordentlichen Einsatz an die „Blue Figthers“ aus Toftlund überreicht.

„Ein Leben mit Behinderungen kann ein Leben mit Begrenzungen sein. Es kann aber auch ein Leben mit Vergnügen, Erlebnissen und Gemeinschaft sein. Auf dem Spielfeld seid ihr alle gleichwertig und habt Erfolgserlebnisse, die ihr teilt. Ich habe euch vor einem Jahr besucht und erlebt, wie ihr den Stolz und die Begeisterung teilt“, so Popp an das stolze Team.

Bei der Feierstunde sorgte die Vongshøj Band, in der Menschen mit Behinderungen musizieren, traditionell für schwungvolle Musik.

Die Preisträger

• 2023: Blue Fighters, Toftlund
• 2022: Jens Petersen, Tondern
• 2021: Sindhuset
• 2020: Rosenvængets Venner
• 2019: Laust Mensel
• 2018: Randi Petersen
• 2017: Der Förderverein für Toftlund Biograf
• 2016: Das Festival mit Musik und Gaukelei in Lügumgaard
• 2015: Charlotte Larsen
• 2014: Lundens Bondegårdsferie
• 2013: Anne Hvidberg
• 2012: Der Sportverein Rend og Hop
• 2011: Tønder Handicap Idrætsdag
• 2010: Es gingen keine Vorschläge ein
• 2009: Huset Venture und Pernille Raahauge teilten sich den Preis

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