Schützenfest in Tondern
Ehefrau folgt ihrem Mann auf den Schützenthron
Ehefrau folgt ihrem Mann auf den Schützenthron
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Angelika Olczak gab die beste 20 auf der Königsscheibe ab. Im Vorjahr wurde ihr Mann Christian zur Majestät ernannt. Manfred Petersen ist seit 51 Jahren Mitglied des Schützenkorpses.
Etwa Royales hat Angelika Olczak an sich. Schließlich hat sie am 16. April Geburtstag. Genau wie Königin Margrethe. Nun kann sich die erfahrene Schützin auch Königin nennen. Am Wochenende setzte sie die beste 20 auf der Königsscheibe und ist neue Majestät des Schützenkorpses Tondern von 1693.
Damit bleibt dieser Titel in der Familie. Schließlich wurde ihr Mann Christian im vergangenen Jahr Schützenkönig in Tondern.
Angelika Olczak, die nach ihren Schüssen auf die Königsscheibe als BDN-Vorstandsmitglied zu ihrem Knivsbergfest-Einsatz eilte, fehlte eigentlich nur die Königswürde in ihrer Sammlung. Kronprinzessin und Prinzessin war die gebürtige Stralsunderin schon früher gewesen. Damit gibt es im Haus Olczak gleich drei Majestäten. Die älteste Tochter Alia erzielte 2016 als die damals jüngste Majestät des Korpses den Titel.
Der Vorsitzende, 1. Ältermann Peter Knudsen, freute sich bei der Proklamation, dass wieder gut und viel geschossen worden sei. Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass auch er Mitglied des Königshauses werden würde. Der 61-Jährige rief sich quasi selbst zum Kronprinzen aus. Prinz wurde Stephan Hansen.
Der Tag hatte mit einem Frühstück auf Kosten der abdankenden Majestäten begonnen, wonach das Schießen auf allen Ständen seinen Anfang nahm.
Beim Königsschießen wurde auch eine besondere Ehrung nachträglich vorgenommen. Dem früheren 1. Ältermann Manfred Petersen wurde die Nadel für 50 Jahre Mitgliedschaft überreicht. In den fünf Jahrzehnten hat er alle Ämter des Korps-Vorstandes innegehabt. Zum diesjährigen Schützenfest hatte er eine interessante Sache mitgebracht.
In Kleinstarbeit hat er die originale Lade des Korpses restauriert. Die Schatulle mit Geheimfach und zwei Schlüsseln für die beiden Ältermänner stammt vermutlich aus den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts. „Es war ein Glück, dass die Restaurierung so lange gedauert hat. Sonst wäre die Lade beim Brand 2016 ein Raub der Flammen geworden“, erzählt Petersen. Im Holzkasten wurden früher wichtige Dokumente des Schützenvereins aufbewahrt.