Deutsche Minderheit

BDN-Bezirksversammlung mit Input vom Bürgermeister

BDN-Bezirksversammlung mit Input vom Bürgermeister

BDN-Bezirksversammlung mit Input vom Bürgermeister

Lügumkloster/Løgumkloster
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Etliche Interessierte nahmen an der Veranstaltung in Lügumkloster teil. Foto: Volker Heesch

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Jørgen Popp Petersen präsentierte in Lügumkloster nach Ende der Tagesordnung eine Halbzeitbilanz als Stadtoberhaupt. Angelika Olczak ist die neue Kassenwartin des Gremiums.

Knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat die Vorsitzende des Bezirks Tondern des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) zum Jahrestreffen des Gremiums in der Deutschen Schule Lügumkloster begrüßt. 

Bevor sie selbst und der Vorsitzende der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Tondern, Christian Andresen, Rückschau auf das vergangene Jahr hielten, stärkte sich die Versammlung beim Brunch. 

Nach Abschluss der Tagesordnung lieferte Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (SP) einen Vortrag über die ersten zwei Jahre seit seiner Wahl zum Oberhaupt der Kommune Tondern. 

Ein milliardenschwerer Etat

Jørgen Popp Petersen sprach von den vielen Pflichten, die er als Bürgermeister der Kommune mit ihren 37.000 Einwohnerinnen und Einwohnern übernommen hat. „Der Haushalt der Kommune hat eine Höhe von immerhin 3 Milliarden Kronen“, so Popp Petersen. 

„Ich habe als Bürgermeister auch nur eine Stimme im Stadtrat“, so der Politiker der Schleswigschen Partei und fügte hinzu: „Für politische Beschlüsse muss ich immer in den Stadtrat gehen.“ 

Breite Mehrheiten bei Entscheidungen angestrebt

Er erklärte, dass er seit seiner Wahl zum Bürgermeister stets auf breite Mehrheiten im Kommunalparlament setze. Deshalb habe er sich auch dafür eingesetzt, dass im bei vielen Entscheidungen maßgeblichen Finanzaussschuss (Økonomiudvalget) alle Stadtratsparteien repräsentiert sind.

 „Für mich ist es am wichtigsten, dass das Kommunalparlament vernünftige Beschlüsse trifft“, so der als „deutscher Bürgermeister“ landesweit bekannt gewordene Politiker, der anstrebt, dass alle Mitglieder des Kommunalrats ihrem Bürgermeister vertrauen können.

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen vermittelte Einblicke in seine Tätigkeit. Foto: Volker Heesch

Mietwohnungen ein wichtiges Element

Popp Petersen vermittelte an vielen Beispielen Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Dabei spielten Kontakte zum Rathausteam ebenso eine große Rolle wie Gespräche mit den Spitzen der nordschleswigschen Kommunen und den Kollegen in ganz Dänemark. „Es gibt keine Gebrauchsanweisungen für Bürgermeister“, so Popp Petersen, der auch auf die Bedeutung seiner regelmäßigen Bürgerkontakte hinwies.

Als wichtige Aufgaben der Kommune stellte der Bürgermeister den Bau vor allem von Mietwohnungen vor, die wichtig seien, um den Zuzug von Menschen in die von Einwohnerschwund geplagte Westküstenkommune zu fördern. 

Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft im Fokus

Popp Petersen nannte auch die mit dem Hotelneubau auf Röm (Rømø) angestrebte Verbesserung der Qualität des touristischen Angebotes als eine wichtige Aufgabe. Der Kommune Tondern fehlten nach wie vor die Einnahmen, um den eigenen Betrieb und den Service zu finanzieren. 

Man könne langfristig nicht mit Sonderzuschüssen für „arme“ Kommunen rechnen. Wichtig sei es, die eigene Wirtschaftskraft zu stärken. „Wir sind in der Pflicht, die Wirtschaft voranzutreiben“, so Popp Petersen. 

Die verschiedenen Ausführungen stießen auf aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer. Foto: Volker Heesch

Grenzüberschreitend geht noch mehr

Auf die Frage, wie es um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit steht, meinte der Bürgermeister: „Es gibt gute Interregprojekte. Für Grenzpendler, in der Kultur, es gibt viele Treffen mit Leck, Niebüll und dem Kreis Nordfriesland. Aber vielfach passen die Strukturen zu beiden Seiten der Grenze nicht zusammen.“ 

Es sei auch mehr Interesse im Stadtrat insgesamt an den Kontakten über die Grenze nötig. Als ein positives Beispiel nannte er den Ausbau der Westküstenbahn, auf der bald mit Tempo 120 statt 85 gefahren wird, was Tondern viel schneller mit Hamburg verbinden wird. Die Versammlung dankte Popp Petersen mit viel Beifall für seinen Vortrag.

Die Bezirksvorsitzende Marie Medow verabschiedete den bisherigen Kassierer Peter Sönnichsen mit einem Geschenk. Foto: Volker Heesch

Netzwerkflyer hat sich bewährt

Die Bezirksvorsitzende Marie Medow stellte in ihrem Bericht gleich mehrere gelungene Veranstaltungen vor. Nach dem Vorbild des Besuchs im Recyclingcenter von „Tønder Forsyning“ plane man weitere Touren in Betriebe. 

Bewährt habe sich auch der Netzwerkflyer. „Den drücke ich Neuankömmlingen in die Hand“, meinte sie zu der Übersicht zu Angeboten und Institutionen der deutschen Minderheit an der Westküste. 

Der SP-Vorsitzende in der Kommune, Christian Andresen, dankte den vier SP-Mitgliedern im Kommunalparlament für ihren großen Einsatz. Er lud zur Teilnahme an den monatlichen Fraktionstreffen ein, bei denen man aus erster Hand Infos zur Kommunalpolitik bekommt. 

Der Vorsitzende der SP in der Kommune Tondern, Christian Andresen (am Rednerpult), dankte den vier SP-Stadtratspolitikern für ihren großen Einsatz. Foto: Volker Heesch

Neue Kassiererin gewählt

Den Vorständen, auch den Kassenwarten von Bezirk und Partei, wurde Entlastung gewährt. Per Akklamation wurde Angelika Olczak zur neuen Kassiererin des Bezirksvereins gewählt.

Mit einem Geschenk bedankte sich Marie Medow bei Peter Sönnichsen, der bisher den Kassiererposten innehatte, sowie bei Peter Knudsen für die souveräne Versammlungsleitung.

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