Deutsche Minderheit

Mit alter Klassengemeinschaft eine richtige Sause gefeiert

Mit alter Klassengemeinschaft eine richtige Sause gefeiert

Mit alter Klassengemeinschaft eine richtige Sause gefeiert

Tondern/Tønder
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Heidi Iwersen und Hanna Lück Dahl sind schon seit der Kindergartenzeit miteinander befreundet. Foto: Brigitta Lassen

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Für 200 Ehemalige der Ludwig-Andresen-Schule gab es ein Wiedersehen. Der Älteste war Carl Westergaard mit 75 Jahren. Die Jüngsten wurden 2020 entlassen.

Die Ehemaligen der Ludwig-Andresen-Schule und der Festausschuss kommen aus dem Schwärmen nicht heraus. Obwohl deutlich weniger als bei früheren Feiern zum diesjährigen Ehemaligenfest gekommen waren, feierten die rund 200 Angemeldeten bis in die späte Nacht in der Schweizerhalle. Die Stimmung war sogar so gut, dass die letzten nach Festschluss, der um 0.30 Uhr war, nach einer gewissen Nachspielzeit erst das Ehemaligenfest verließen.

Als Ehemaliger und als früherer LAS-Lehrer war Hans Christian Kier mit seiner Klassengemeinschaft dabei, die 1969 aus der Schule entlassen wurde.

Der Erfinder des Ehemaligenfestes

Ihm ist es eigentlich zu verdanken, dass überhaupt Ehemaligenfeste gefeiert werden. „Ich bin quasi der Erfinder. Ich fragte den damaligen Chef, Rektor Manfred Uth, ob die Durchführung eines Ehemaligenfestes nicht eine gute Idee sein könnte. Er stimmte mir zu“, so der heute 70-Jährige. Ich hatte Spaß daran, ein solches Fest zu organisieren und habe es dann viele Jahre gemacht.

Niels Schmidt checkt ein am Tisch von Anneli Lorenzen und LAS-Vorstandsmitglied Margit Tästensen Lassen. Foto: Brigitta Lassen

In einem Zelt bei der Schule, einmal in der Tondernhalle, um dann endgültig in der Schweizerhalle zu bleiben, wurde das Wiedersehen gefeiert. Teils mit mehr als 600 Teilnehmern, sodass beide Säle der Schweizerhalle nicht ausreichen und sogar das Foyer in Anspruch genommen werden musste. Ich meine, wir feierten unser erstes Ehemaligenfest 1984“, erinnert sich Hans Christian Kier.

 

Ausschließlich als Gast konnte er das Ehemaligenfest 2022 genießen. An seinen „Klassentisch“ setzte sich auch Carl Vestergaard. Er war der einzige seiner Klasse, Geburtsjahrgang 1947.

LAS-Jahrgang 1990 lässt grüßen. Foto: privat

Auch der jüngste Jahrgang, der im Sommer 2020 die Ludwig-Andresen-Schule verließ, war der Einladung in die Schweizerhalle gefolgt.

2027 gibt es das nächste Fest

Bei Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg haben sich ganz viele schon beim Nachhausegehen beziehungsweise per Mail für den Abend bedankt. „Das ist so schön und wir feierten wirklich ein Fest. Die Stimmung war gut, die Ehemaligen hatten sich viel zu erzählen. Einige meinten auch, dass sie 2027 wieder dabei sein wollten. Wir hatten den Rahmen gesetzt, und die Ehemaligen haben ihn so etwas von gut ausgefüllt“.

Die Klassenkameraden hatten sich viel zu erzählen. Foto: privat

Die LAS feiert jedes fünfte Jahr ein Ehemaligenfest und damit den Geburtstag der Schule. „Mit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs, der nach Kriegsende 1948 damals noch im Turnerheim begann, wird die Geburtsstunde der Schule gefeiert.

Ein Blick auf die Tanzdiele Foto: privat
Die Bilder vom Ehemaligenfest werden studiert. Foto: Brigitta Lassen

Mehr als 50 Ehemalige schauten sich vor Festbeginn ihre „alte“ Schule an und staunten besonders über die schön und modern eingerichteten Unterstufe mit Smartboards, verstellbaren Stühlen und viel Tageslicht.

Die Klassenkameraden Niklas Läu (r.) und Jannek Langert mussten die Smartboards ausprobieren. Foto: Brigitta Lassen

Wendeltreppe war tabu

Für viele war es jetzt eine Genugtuung, mit Erlaubnis die Wendeltreppe in der Schule hinuntergehen zu können. „Das war früher streng verboten. Dabei konnte man so schön auf dem Geländer herunterrutschen“, erzählt Heidi Iwersen, die mit ihrer Klassenkameradin Hanna Lück Dahl auf eigene Faust durch die Schule gingen. Sie war von Aarhus angereist, um bei der Feier dabei sein zu können. „Heidi, mit der ich auch im Kindergarten war, hält mich immer gut auf dem Laufenden“. Daher habe sie auch an allen Ehemaligenfesten teilgenommen.

Die Wendeltreppe in der Schule durfte früher nicht genutzt werden. Die Wände waren zu hellhörig, die Tür knallte hart zu. Heute darf sie reduziert genutzt werden, verriet der stellvertretende Schulleiter Christion Kittel. Foto: Brigitta Lassen

Die beiden Freundinnen mussten auch herausfinden, ob es noch die Doppeltür zum Lehrerzimmer gab. Und es gab sie. Ein jüngerer Schüler meinte keck: Bei Lehrerkonferenzen haben wir garantiert nicht hören dürfen, was dort gesagt wurde.“

Jannick Callesen in seinem früheren Klassenzimmer. Immer schon hinten halten, hieß seine Devise. Foto: Brigitta Lassen

Lange standen die ehemaligen Schülerinnen und Schüler auch vor den Bildercollagen der früheren Ehemaligenfesten und erkannten so manchen wieder, zum Teil auch sich selber. Und in der seit ihrer Schulzeit erweiterten und modernisierten Aula wurde erneut gestaunt über die Veränderungen.

Jannick Callesen, heute Aarhus, war auch nach Tondern gekommen, um am Fest teilzunehmen. Er wusste nicht so genau, wie viele seines Jahrgangs (Schulabschluss 2004) kommen würden. Er könne vieles aus seiner Schulzeit erinnern, aber die Decken waren braun gemalt, glaube ich. Bis auf den Anbau habe ich alles wiedererkennen können.“

 

Der stellvertretende Schulleiter Christian Kittel führte die Ehemaligen durch die Schule. Foto: Brigitta Lassen

Der gelernte Zimmermann, der sich zum Baukonstrukteur fortgebildet hat, fand es schade und problematisch, dass nur über Facebook zum Ehemaligenfest eingeladen wurde. „Viele nutzen nicht Facebook. Wie soll man dann wissen, wann Ehemaligenfest ist?“

Auf die Hilfe aller Jahrgänge angewiesen

Bonni Rathje-Ottenberg, die mit Anneli Lorenzen, Frank Clausen, Marit Jessen Rüdiger und Hauke Grella den Festausschuss ausmacht, erklärt, dass man auf die Mithilfe aller Jahrgänge angewiesen sei, um Mailadressen zu sammeln, denn per Post würden Einladungen nicht mehr verschickt. Zudem müsse man Mitglied der Facebook-Ehemaligengruppe der LAS werden.

„Wir werden zukünftig über die Facebookgruppe und per Mail einladen. Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben und viele angeschrieben und gebeten, die Einladung weiterzuverteilen“, berichtet die Schulleiterin. Dennoch sei der Ausschuss sehr zufrieden, dass 200 Ehemalige gekommen waren.

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