Deutsche Minderheit

Kasper und Co. gehen in Rente

Kasper und Co. gehen in Rente

Kasper und Co. gehen in Rente

Lügumkloster/Løgumkloster
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Kathrin Mikkelsen war das letzte Mal im Kindergarten als Puppenspielerin aktiv. Foto: Marion Mikkelsen Ohlsen

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Kathrin Mikkelsen gab in der Rolle als Puppenspielerin im deutschen Kindergarten in Lügumkloster eine Abschiedsvorstellung. Das Kasperle-Theater wird künftig bei ihr ein neues Zuhause finden.

Mitte Dezember 2020 wechselte die pädagogische Helferin Kathrin Mikkelsen nach 27 Jahren im Kindergarten in Lügumkloster in den Vorruhestand.

Ein halbes Jahr später geht nun auch das Kasperle-Theater in Rente.

Seit Jahrzehnten gab es im Kindergarten die Tradition, dass bei den Geburtstagen der Kinder eine Vorführung mit dem Kasperle-Theater vorprogrammiert war. Dirigiert wurden die Handpuppen durch  viele Jahre von Kathrin Mikkelsen.

Kathrin Mikkelsen wurde von den Kindern umzingelt. Foto: Marion Mikkelsen Ohlsen

Kasper-Ära geht zu Ende

Die frühere Kindergartenleiterin Metha Jessen hatte seinerzeit die Kasperle-Tradition eingeführt und als Puppenspielerin agiert.

Einst hielt sie aber die Zeit dafür reif, dass Kathrin Mikkelsen diese Rolle übernehmen sollte. Nach dem Ausscheiden der pädagogischen Helferin, gibt es nun keine Nachfolgerin für diese Aufgabe, wie ihre Schwester Marion Mikkelsen Ohlsen berichtet.

Stippvisite im Kindergarten

Kürzlich kehrte Kathrin Mikkelsen für eine Stippvisite an ihren Arbeitsplatz zurück. Die Kinder begrüßten ihre langjährige Bezugsperson mit großem Hallo.

Nicht nur die „Riesen“, die von Kathrin betreut wurden, sondern auch die „Trolle“ und die „Zwerge“ fanden sich im ersten Stock der Einrichtung ein, um der Abschiedsvorstellung beizuwohnen.

Kann Foxi der Verlockung der Hexe widerstehen? Foto: Marion Mikkelsen Ohlsen

Als es hieß „Tri tra trullala, der Kasper ist wieder da“, sangen alle Kinder erwartungsfreudig mit.

Bald verfolgten sie die Handlung gebannt und waren voll bei der Sache, als die Großmutter einen Kuchen gebacken hatte, aber etwas vergessen hatte, und nochmal zum Kaufmann musste.

Es war beeindruckend, wie mucksmäuschenstill die Kinder während der zehnminütigen Vorstellung saßen.

Marion Mikkelsen Ohlsen, Schwester

Sie beauftragte den Hund Foxi auf den Kuchen aufzupassen. Dann schaute aber die Hexe vorbei und der gute Foxi konnte nicht widerstehen, als sie ihm einen Knochen anbot.

Ehe er sich versah, war die Hexe mit dem Kuchen ausgebüxt. Danach war Foxi sehr traurig. „Und was machen wir nun?“, sagte eine kleine Zuschauerin, die ganz in das Spiel vertieft war, und mit einer Geste  die Arme zur Seite schlug.

Der Kasper war zum allerletzten Mal da. Foto: Marion Mikkelsen Ohlsen

Als die Großmutter zurückkehrte, machte sie sich gemeinsam mit Foxi auf die Suche nach der Hexe. Sie spürten sie auf, es war aber zu spät, da der Kuchen verspeist war.

Hexe mit Bauchschmerzen

Die Hexe kämpfte danach mit Bauchschmerzen. Als die Großmutter nachfragte, warum sie den Kuchen stibitzt hatte, begründete die Hexe es damit, dass sie nie von jemanden eingeladen werden würde.

„Und ihr habt es so schön“. Mit einer gemeinsamen Backaktion und einer Einladung an die Hexe löste sich alles in Wohlgefallen auf und die Kinder stimmten in „Tri tra trullala, der Kasper war da“ ein.

Das Kasperletheater geht in Rente. Foto: Marion Mikkelsen Ohlsen

„Es war beeindruckend, wie mucksmäuschenstill die Kinder während der zehnminütigen Vorstellung saßen“, berichtet Marion Mikkelsen Ohlsen.

Puppentheater im privaten Rahmen

Der Kasper und seine Gefährten und Gefährtinnen waren zum allerletzten Mal im Kindergarten da, da sie nun bei Kathrin Mikkelsen in Rente gehen. Zuschauer für das Puppentheater hat sie in ihren beiden Enkelkindern und ein weiteres hat sich angekündigt.

Zum Abschluss des Gastspiels ließen sich die Kids das von Kathrin Mikkelsen mitgebrachte Eis schmecken.

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