Energieversorgung

„Wir arbeiten sehr gerne in Dänemark“

„Wir arbeiten sehr gerne in Dänemark“

„Wir arbeiten sehr gerne in Dänemark“

Paul Sehstedt
Pattburg/Padborg
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Die Alte Stromtrasse von der deutsch-dänischen Grenze bis Kassö wird zurückgebaut. Foto: Paul Sehstedt

„Stümer Krane“ aus Niebüll ist am Abbau der veralteten Hochspannungsmasten in Nordschleswig beteiligt. Firmenchef Frank Stümer lobt das Miteinander statt Gegeneinander auf dänischen Baustellen.

„An unseren Aufträgen in Dänemark gefällt mir besonders das gute Klima auf den Baustellen, weil dort miteinander statt gegeneinander gearbeitet wird. Wir arbeiten sehr gerne in Dänemark“, sagt der Niebüller Kranfirmeninhaber Frank Stümer in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Sein Betrieb arbeitet zurzeit als Subunternehmer am Abbau der 220-Kilovolt-Hochspannungsmasten von Klipleff (Kliplev) mit.

Seit November ist ein Gerät von Stümer Krane vier Tage in der Woche zehn Stunden lang tätig, um die insgesamt 46 Masten von ihren Fundamenten abzuheben und auf den Boden zu legen.

„Wir haben den Auftrag durch einen ehemaligen Kollegen aus Abel (Abild), der seinen eigenen Betrieb an eine andere Firma verkauft hat, erhalten, und der Nachfolger setzt die Zusammenarbeit mit uns fort“, erklärt Stümer ferner, der selbst den 130-Tonnen-Mobilkran bedient.

Schätzt das Arbeiten in Dänemark: Frank Stümer, Chef der Firma „Stümer Krane". Foto: Paul Sehstedt

Bevor Frank Stümer den fünf Tonnen schweren Gittermast an den Kranhaken nimmt, werden die ausgedienten Leitungen von den Isolatoren entfernt und auf Rollen gelegt. So werden sie stückweise aufgerollt und abtransportiert.

Am Stück oder zerlegt

Je nach Platzverhältnissen werden die Altmasten entweder ganz oder zerlegt umgelegt. Die Stahlungetüme sind je nach Geländeverhältnis zwischen 35 und 40 Meter hoch, weiß Stümer zu berichten.

„Die dänische Gewerbeaufsicht kontrolliert uns genauso wie unsere dänischen Kollegen, doch im Gegensatz zu Deutschland ist der Ton zwischen den Kontrolleure und uns eher gemütlich“, erzählt der Niebüller.

„Wir werden auf unsere Fehler aufmerksam gemacht, ohne dass sofort die Gelbe oder Rote Karte gezogen wird. Dann macht die Zusammenarbeit Spaß.“

Federführend für das Projekt ist Mogens Peder Pedersen von EngergiNet.dk. Erst hat er für den Aufbau der neuen 400-Kilovolt-Leitung von Kassö zur neuen Spannungsstation in Handewitt  gesorgt – ab der Grenze übernahm die deutsche Tennet den Anschluss bis Handewitt – nun ist er für den Abbau der ausgedienten Stromverbindung zuständig.

Wir werden auf unsere Fehler aufmerksam gemacht, ohne dass sofort die Gelbe oder Rote Karte gezogen wird. Dann macht die Zusammenarbeit Spaß

Frank Stümer

 


„Insgesamt werden wir 91 Masten demontieren“, sagt Pedersen. „Sie werden anschließend zersägt und an einen Schrotthändler verkauft. Das Gleiche geschieht mit den Leitungen, deren Aluminiumummantelung vom Stahlkern getrennt wird. Die Schrotthandlung Jørgen Rasmussen in Middelfart ist unser zertifizierter Partner, während Brdr. Nielsen für das Abtragen der Fundamente zuständig ist.“

 

In schwindelerrgender Höhe arbeiten Techniker, um die ausgedienten 220-Kilovolt-Leitungen von den Isolatoren freizumachen und auf Rollen zu legen. Foto: Paul Sehstedt

 

Mogens Pedersen rechnet damit, dass das gesamte Projekt bis Ende Januar vollständig abgeschlossen werden kann.

„Dann sollten wir gerne verschwunden sein, und die Spuren für den Auf- und Abbau sollten vollständig beseitigt sein“, so Pedersen.

Der Abbau wird rund 1,5 Millionen Euro verschlingen. Die neue 400-Kilovolt-Leitung wird von 90 einsäuligen Masten getragen, die mit einem Abstand von rund 330 Metern in das Erdreich „gepflanzt" wurden.

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