Kommunales

Sinkende Besucherzahlen: Bürgersprechzeiten in Bau werden reduziert

Bürgersprechzeiten in Bau werden reduziert

Bürgersprechzeiten in Bau werden reduziert

Bau/Bov
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Der Bürgerservice in der Bauer Bibliothek wird für persönliche Bedienung künftig nur noch an zwei Tagen geöffnet sein. Foto: Karin Riggelsen

Die persönliche Bedienung im Bürgerbüro in Bau ist laut Zahlen der Kommune Apenrade markant zurückgegangen. Künftig soll es nur noch an zwei Tagen Sprechzeiten geben. Besser als gar nichts, sagt die Seniorenorganisation.

In Zeiten der Digitalisierung nutzen immer weniger Menschen das Angebot, ihre Angelegenheiten  im direkten Kontakt mit Mitarbeitern der Kommune Apenrade (Aabenraa) zu erledigen.

Vor allem im Bürgerservice in Bau bzw. Pattburg (Padborg), der sich in der Bibliothek befindet, sind die Besucherzahlen laut Kommune in den vergangenen drei Jahren im Zeitraum Juli bis Oktober um über die Hälfte (56 Prozent) zurückgegangen.

Die Auslastung der Öffnungszeiten in Bau liegt aktuell bei nur 39 Prozent, so die Zahlen.

Der Ökonomieausschuss der Kommune Apenrade hat vor diesem Hintergrund entschieden, die Sprechzeiten in Bau von bislang vier Tagen auf nur zwei Tage zu reduzieren.

In Zukunft soll die persönliche Bedienung dienstags von 10 bis 15 Uhr und donnerstags von 10 bis 17 Uhr möglich sein. Die bisherigen Öffnungszeiten am Montag (10 bis 15 Uhr) und Freitag (10 bis 14 Uhr) fallen weg.

Die Auslastung mit zwei Öffnungstagen würde bei den aktuellen Besucherzahlen bei 60 Prozent liegen und hätte damit noch Luft.

Online-Service optimieren

Die durch die Änderung frei werdenden Ressourcen sollen zur Optimierung des Online-Angebots und des Services via Mail oder Telefon genutzt werden, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die Anmeldung beim Bürgerservice in Bau. Foto: Karin Riggelsen

Die Corona-Krise der vergangenen Wochen und Monaten hat zusätzlich für weniger Besuche im Servicebüro gesorgt und auf digitale Sachbearbeitung ausweichen lassen.

Sollte sich nach der Corona-Krise zeigen, dass der physische Bürgerservice in Bau wieder viel mehr genutzt wird, dann könne man darauf reagieren und die Öffnungszeiten gegebenenfalls wieder ändern, hatte Apenrades Bürgermeister und Ökonomieausschuss-Vorsitzender Thomas Andresen (Venstre) nach der jüngsten Ausschusssitzung betont.

Die veröffentlichten Zahlen geben keinen Aufschluss darüber, wie hoch der Anteil der älteren Bürger bei den persönlichen Besuchen im Bürgerbüro ist. Tendenziell sind es eher Ältere, die eine persönliche Bedienung bevorzugen.

Nicht gleich auf die Barrikaden

Da er diese Zahlen nicht kenne und nicht weiß, wie sehr die älteren Bürger letztendlich durch die Reduzierung beeinträchtigt werden, wolle er den Beschluss nicht verteufeln, so der Vorsitzende der Seniorenorganisation „Ældre Sagen“ in Bau, Finn Sørensen, zum „Nordschleswiger“.

„Eine Reduzierung von Öffnungszeiten ist generell eine Verschlechterung des persönlichen Services. Dass der Bürgerservice in Bau nun nur noch zwei Tage geöffnet wird, muss aber nicht heißen, dass es unberechtigt ist. Wir werden es verfolgen und intern besprechen“, so der Vorsitzende.

Es ist selbstverständlich wichtig, dass eine persönliche Bedienung in Bau – wenn auch nur an zwei Tagen – nach wie vor angeboten wird. Wenn die Menschen von hier ganz nach Apenrade müssten, wäre es keine gute Sache.

Finn Sørensen

Man habe ein gutes Verhältnis zur Kommune und wolle nicht gleich auf die Barrikaden gehen. Wenn der Bürgerservice in Bau komplett geschlossen werden sollte, dann wäre es etwas anderes.

Örtliche Verankerung

„Es ist selbstverständlich wichtig, dass eine persönliche Bedienung in Bau – wenn auch nur an zwei Tagen – nach wie vor angeboten wird. Wenn die Menschen von hier ganz nach Apenrade müssten, wäre es keine gute Sache“, so Finn Sørensen.

Die Bürgerzeiten in Apenrade mit fünf Öffnungstagen bleiben unverändert (Montag bis Mittwoch 10 bis 15 Uhr, Donnerstag 10 bis 17 Uhr und Freitag 10 bis 14 Uhr).

Neben der zeitlichen Änderung in Bau sind auch inhaltliche Veränderungen im Spiel.

Insbesondere bei Angelegenheiten, die ein hohes Maß an Diskretion erfordern, könnte eine Verlagerung nach Apenrade erforderlich sein, da sich die Räumlichkeiten in der Bibliothek Bau nicht für diskrete Beratung eignen.        

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