Natur und Bildung

Für das Klima: Buhrkaller Schüler pflanzten Bäume

Für das Klima: Buhrkaller Schüler pflanzten Bäume

Für das Klima: Buhrkaller Schüler pflanzten Bäume

Buhrkall/Burkal
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Buhrkaller Schüler pflanzen Bäume am Krusåvej bei Lügumkloster. Foto: Karin Riggelsen

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Die Stiftung „Nyskovfonden“ lässt landesweit 23 kleine Wälder für den Natur- und Umweltschutz entstehen. Beim Pflanzen des Premierenwaldes beteiligten sich Kinder der Deutschen Schule Buhrkall. Dass sie dabei waren, lag auf der Hand, entspricht das Projekt doch der Buhrkaller Schulphilosophie.

Während die einen Schüler noch neben dem Acker knien und ihren Namen auf einen Stock schreiben, sind die anderen bereits auf dem Feld, um ihren Stock zusammen mit einem Baum in die Erde zu bringen.

Es waren die letzten kleinen Pflänzchen von mehreren Tausend, die Fachleute zuvor gepflanzt hatten.

Die deutschen Schüler agierten am Dienstag am Krusåvej bei Lügumkloster (Løgumkloster) als Naturschützer, Aufforster und Baumpaten.

Die Schüler pflanzten unter sachkundiger Anleitung. Foto: Karin Riggelsen

Die Stiftung „Nyskovfonden“ hatte bei der Buhrkaller Schule angefragt, ob man an der Aktion für den Klima- und Umweltschutz teilnehmen möchte. Das tat man, und so machte sich die Gruppe „Eichen“ der 3. und 4. Klasse ans Werk.

Der Name der Klassenstufe war dabei Programm, denn unter den vielen zu pflanzenden Setzlingen befanden sich auch Eichen.

Gern in der Natur

Die Schüler waren quasi in ihrem Element, denn ihre Einrichtung ist wegen der naturnahen und umweltbewussten Ausrichtung schon seit mehreren Jahren mit dem Prädikat „Grüne Schule“ („Grøn Skole“) ausgezeichnet worden.

Auf dem etwa 2,5 Hektar großen Gelände von Landwirt Bo Beier pflanzten die Buhrkaller nicht nur Eichen.

„Es sind auch Fichten, Buchen und Buschwerk dabei“, war von Viertklässler Ian zu erfahren. Er hatte bei der kurzen Präsentation der Aktion gut zugehört und wusste über das Projekt recht gut Bescheid.

„Ich finde die Sache ganz toll. Ich bin gern in der Natur, und da ist es doch schön, wenn Wald dazukommt und zum Klimaschutz beiträgt“, so Ian, als er mit Klassenkamerad Laif gerade den Namensstock fertiggestellt hatte.

Ian und Laif bildeten bei der Waldmission ein Team. Foto: Karin Riggelsen

Auch Laif betonte, dass er gern dabei ist und es für wichtig hält, dass Natur neu entsteht. Die beiden Schüler gingen dann dazu über, ihren Auftrag als Umweltbotschafter zu erfüllen und ihren Stock samt Bäume in die Erde zu stecken.

Biodiversität erwünscht

Das emsige Treiben verfolgte Grundeigentümer Bo Beier begeistert mit. Er hatte sich bei der Stiftung erfolgreich um Fördergelder für den kleinen Wald bemüht.

„Ich und meine Frau hatten immer schon mal vor, hier solch einen Mischwald anzulegen und etwas für den CO2-Abbau und für die Biodiversität zu tun“, so Bo Beier, der Freilandschweine züchtet.

Grundeigentümer Bo Beier (r.) mit fleißigen Walderschaffern Foto: Karin Riggelsen
Möchte mehr Natur auf seinen Ländereien: Bo Beier Foto: Karin Riggelsen

Da es nicht ganz billig ist, einen Wald einfach mal so zugunsten der Natur anzulegen, „habe ich mich an die Stiftung gewandt, die mir schließlich zusagte, das Projekt zu unterstützen“, so der Landwirt.

Die Stiftung Nyskovfonden ist von den Kredit- und Versicherungsanstalten „Forenet Kredit“, „Østifterne“ und „Nykredit Realkredit“ gegründet worden mit dem Ziel, etwas für den Natur- und Klimaschutz zu tun.

Ich bin gern in der Natur, und da ist es doch schön, wenn Wald dazukommt und zum Klimaschutz beiträgt.

Viertklässler Ian

 

Bestimmte Landwirtschaftsflächen, die für den Ackerbau zu klein sind oder sich dafür nicht so gut eignen, sollten nach Ansicht von Bo Beier viel mehr in kleine Naturgebiete umgewandelt werden, „um die Biodiversität zu fördern“, sagt der Landwirt.

Man könnte das dann auch noch mit kleinen Feuchtbiotopen ergänzen.

Kaum erreichte diese Anmerkung die Ohren des Freilandschweinezüchters, da machte sich ein Lächeln im Gesicht bemerkbar, und der Arm ging mit einem Ruck hoch, um mit dem Finger auf einen Abschnitt in unmittelbarer Nähe der neuen Waldfläche zu zeigen.

„Das haben wir auch schon. Gleich da ist ein Tümpel“, so Beier sichtlich erfreut.

Natur genießen

Wenn der kleine neue Wald erst einmal eine gewisse Größe hat, „dann können wir mit der Familie am Sonntagnachmittag hingehen, in idyllischer Umgebung Kaffee trinken und die Natur genießen. Darauf freuen wir uns schon“, so der Vater erwachsener Kinder und frischgebackener Opa.

Auch Jason (l.) und Niklas legten sich bei der Pflanzaktion ins Zeug. Foto: Karin Riggelsen

Die Umgebung werde später dann auch die Enkel so richtig auskosten können, so sein generationenübergreifender Ansatz.

Der Arbeitseinsatz der Buhrkaller Schüler neigte sich währenddessen allmählich dem Ende zu. Die letzten kleinen Bäumchen samt Namensstock waren in die Erde gebracht.

„Es wird noch ein Schutzzaun errichtet, um die jungen Bäume vor Wildfraß zu schützen“, ergänzte der Grundeigentümer.

Von den geplanten 23 Wäldern mit einer Größe zwischen 0,5 und 3,5 Hektar, die überall im Land verstreut mit Förderung der Stiftung „Nyskovfonden“ errichtet werden, war der Abschnitt am Krusåvej die Premierenaktion.

Dann mal an die Arbeit… Foto: Karin Riggelsen

Insgesamt werden rund 13,4 Millonen Kronen für das Aufforstungsprogramm zur Verfügung gestellt.

„Es freut uns, dass wir dafür die Buhrkaller Schüler als Teilnehmer und Botschafter zugleich gewinnen konnten“, so Rikke Josefsen, Sprecherin der Stiftung am Rande des Treibens auf dem Acker.

Über die Organisation Freizeitrat („Fritidsrådet“), die das Prädikat „Grüne Schule“ nach bestimmten Kriterien verleiht, sei man auf die Schule in Buhrkall gekommen.

„Wegen des Prädikats hat es sich einfach angeboten, die Schule zu diesem Klimaschutzprojekt einzuladen“, so Rikke Josefsen.

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