Natur und Umwelt

Freude über Blaue Flagge durch Fischkrankheit getrübt

Freude über Blaue Flagge durch Fischkrankheit getrübt

Freude über Blaue Flagge durch Fischkrankheit getrübt

Uk/Uge
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Hans Petersen mit den Bollerslebener Schülerinnen und Schülern, die beim Hissen der blauen Flagge als Gütesiegel für gute Badequalität dabei waren. Foto: Friedrich Hartung

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Die Wasserqualität des Angel- und Badesees auf dem Campingplatz von Hans Petersen vor den Toren Tingleffs (Tinglev) ist erneut tadellos. Der Beweis dafür wurde am Mittwoch gehisst. Auf dem Uker Betrieb herrscht aber nicht nur Jubel. Wegen der Fischkrankheit IHN darf nicht geangelt werden.

Am Wochenende wird die Kommune Apenrade (Aabenraa) die bekannte Blaue Flagge als Gütesiegel für gute Wasser- und Badequalität an den Stränden und Gewässern hissen, die die Qualitätskriterien erfüllen.

Hans Petersen, Betreiber des Uker Camping- und Angelseebetriebes „Uge Lystfiskeri & Camping“, hat die Zeremonie bereits hinter sich.

Sein hinterer Angel- und Badesee erfüllt wieder einmal die Qualitätsmerkmale und ist mit der symbolträchtigen Flagge ausgestattet worden.

Schüler statt Komunalvertreter

Da kein Kommunalvertreter beim Flaggehissen dabei sein konnte, lud Hans Petersen kurzerhand Kinder der Bollerslebener Schule (Bolderslev) zum Hissen und Baden ein.

Hissen der Blauen Flagge auf dem Uker Campingbetrieb Foto: Friedrich Hartung

Der Einladung wurde gern gefolgt. Am Mittwoch legten Grundschulkinder beim Hochziehen der Fahne Hand an.

Das mit dem Baden war eine andere Sache. Die Temperaturen sind ja noch nicht besonders hoch.

Abkühlen

Die Schüler begnügten sich damit, die Hosenbeine hochzukrempeln und vom Badesteg aus die Füße ins Wasser zu halten.

Noch etwas kalt: Hans Petersen und Kinder der Bollerslebener Schule am Angel- und Badesee bei Uk Foto: Friedrich Hartung

Nur Grundschülerin Emmy war wagemutig. Sie traute sich als Einzige, in das kalte Wasser zu springen.

Da konnten die Mitschüler und der Campingplatzbetreiber nur hochachtungsvoll staunen.

Da der Campingplatzsee als Blaue-Flagge-Gewässer geführt ist, „kann man dort jederzeit kostenlos baden“, so Hans Petersen.

Sorge um die Sommersaison

Bei aller Freude über eine tadellose Badestelle macht sich beim Betreiber auch große Sorgen breit.  

Er hatte noch gehofft, dass die Corona-Pandemie weiter abebbt und sich in Uk wieder eine normale Camping- und Angelsaison abzeichnet.

Dann erreichte ihn aber die Nachricht über die Fischkrankheit IHN (infektiöse hämatopoetische Nekrose).

Die Krankheit ist kürzlich erstmals in Dänemark festgestellt worden, und ausgerechnet die Fischzucht in Renz (Rens), von der Hans Petersen Forellen für seine Angelseen bezieht, ist unter den bislang drei IHN-infizierten Fischzuchten.

 „Es darf bei uns nicht geangelt werden, und ich weiß noch nicht, wie lange das Verbot anhalten wird. Wir warten auf Rückmeldung der Lebensmittelbehörde“, so Hans Petersen, der der Renzer Zucht keinen Vorwurf macht. 

„Die können ja nichts dafür", so Petersen.

Sollte das Verbot über einen längeren Zeitraum gelten, dann wäre es eine Katastrophe für seinen Campingbetrieb.

Große Einbußen ohne Angeln

Rund 80 Prozent des Umsatzes seien mit dem Angeln verbunden. „Vor allem die Hüttenvermietung würde wegbrechen, wenn nicht mehr geangelt wird.  Wir haben Gäste sicherheitshalber angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass das Angeln im Moment nicht möglich ist“, ergänzt der Campingplatzbetreiber.

Er wisse auch nicht, ob die Behörde Proben entnehmen wird. „Sie hat so etwas aber angekündigt“, so Petersen, der sich nicht ausmalen mag, was es bedeutet, sollten Fische in seinen Seen auch mit IHN infiziert sein. Dann ist guter Rat teuer.

„Es ist ja nicht möglich, die Fische komplett aus den Seen herauszuholen oder die Seen trocken zu legen, um das Virus loszuwerden“, gibt Petersen zu bedenken.

Wie für die betroffenen Fischzuchten, ist die Zukunft auch für ihn ungewiss.

Für Hans Petersen stellt sich unter anderem die Frage, ob er im Falle eines längeren Angelverbots eine Entschädigung bekommen kann.

„Wir müssen abwarten und sehen, was kommt.“

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