Europameisterschaft

Ziel knapp verpasst: Dänischen Faustballerinnen geht am Ende die Puste aus

Ziel knapp verpasst: Dänischen Faustballerinnen geht am Ende die Puste aus

Dänischen Faustballerinnen geht am Ende die Puste aus

Grieskirchen
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Dänemark kämpfte sich souverän durch die Vorrunde. Foto: Spille

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Dänemark holt bei der Faustballeuropameisterschaft in Österreich den sechsten Platz. Immer wieder mussten die Nordschleswigerinnen während des Turniers in die Crunch-Time gehen und konnten dem Druck standhalten. Das forderte am Ende aber auch seinen Tribut.

Ganze 14 von 15 möglichen Sätzen mussten die dänischen Faustballerinnen am Freitag bei der Europameisterschaft im österreichischen Grieskirchen in ihren drei Vorrundenspielen bestreiten, und in allen Entscheidungssätzen in die Crunch-Time gehen, um am Ende gegen Italien, Polen und Belgien den angestrebten Gruppensieg nach Hause zu holen.

„Die Mädels haben eine unglaubliche mentale Stärke. Wir hatten zwar in den entscheidenden Situationen auch etwas Glück, aber das muss man sich auch verdienen“, sagte Trainer Thore Naujeck nach der Gruppenphase.

Serbien im Viertelfinale

Im Viertelfinale wartete damit am Sonnabendmorgen Serbien auf die Nordschleswigerinnen. Nationalspielerin Daniela Silberg rechnete bereits vor dem Turnier mit diesem Gegner und hatte die Hoffnung, die Partie dieses Mal enger gestalten zu können als bei der jüngsten Weltmeisterschaft, bei der die Serbinnen das dänische Team deutlich mit 3:0 in den Sätzen in die Schranken wiesen.

Gegen Belgien spielte sich das dänische Team in einen regelrechten Rausch. Foto: Spille

Doch diese Hoffnung sollte nur zu Teilen in Erfüllung gehen. Zwar sah es nach dem ersten Satz, den Serbien nur knapp mit 11:9 gewann, nach einer möglichen engen Partie aus, doch am Ende verlor Dänemark nach einem 7:11 im zweiten und einem deutlich 3:11 im dritten Satz das Match wieder klar.

„Ich hatte gehofft, dass wir den ersten Satz holen können: Dann wäre es vielleicht am Ende doch enger geworden“, sagt Naujeck.

Belgien wird überrollt

Den Frust über den verpassten Halbfinaleinzug ließen die Nordschleswigerinnen anschließend im Qualifikationsmatch für das Spiel um Platz 5 an Belgien aus. Hatte es am Vortag in der Vorrunde zwischen den beiden Mannschaften über weite Teile noch ein enges Spiel gegeben, fertigte das dänische Team Belgien nun deutlich ab. Nach zweimal 11:4 in den ersten beiden Sätzen, ließ Dänemark im Entscheidungssatz den Belgierinnen keine Chance mehr, einen Fuß auf den Boden zu bekommen und beendete das Match mit einem eindrucksvollen 11:0.

„Ich glaube nicht, dass jemals eine dänische Mannschaft bei einer EM oder WM einen Satz mit 11:0 gewinnen konnte. Das war überragend“, so der Trainer nach dem Spiel.

Am Ende fehlt die Kraft

Im letzten Spiel der Europameisterschaft hatte Dänemark damit die Chance, sich den vor dem Turnier als Ziel ausgegebenen fünften Platz zu holen. Mit Polen wartete eine Mannschaft, die ebenfalls in der Vorrunde nach einem engen Match bereits geschlagen werden konnte.

Am Ende beendet Dänemark die EM auf dem sechsten Platz. Foto: Spille

Und auch dieses Mal sah es zunächst so aus, dass sich wieder ein Faustball-Krimi zwischen den Teams entwickeln sollte. Mit 15:14 holt sich Dänemark den ersten Satz, doch dann kommt der Bruch. Hauptangreiferin Nele Krenz muss verletzt raus und das dänische Team kommt komplett aus dem Tritt. Die Hitze und die intensiven Spiele der vergangenen zwei Tage tun ihr Übriges. Beim dänischen Team ist die Luft raus. Die folgenden drei Sätze gehen mit 11:2, 11:3, und 11:7 an Polen und Dänemark beendet die EM mit dem sechsten Platz.

„Neles Verletzung war leider der Knackpunkt für uns. Nach den harten und langen Spielen der vergangenen zwei Tage ist uns einfach die Puste ausgegangen. Aber das kann ich dem Team nicht übel nehmen. Sie haben alles gegeben und es war verdammt heiß“, sagt Trainer Naujeck.

Positives Fazit

Er zieht trotz der Niederlage im Entscheidungsspiel ein positives Fazit: „Wir haben unser Ziel zwar knapp verfehlt, aber ich bin nicht enttäuscht. Die Vorrunde und auch das Spiel gegen Serbien haben gezeigt, dass wir mithalten können und in Zukunft noch mehr drin sein kann. Das stimmt mich zuversichtlich“, so der Trainer.

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