Weltmeisterschaft

Faustball-WM: Dänisches Team brennt auf das erste Spiel

Faustball-WM: Dänisches Team brennt auf das erste Spiel

Faustball-WM: Dänisches Team brennt auf das erste Spiel

Apenrade/Aabenraa
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Der WM-Kader: Obere Reihe von links: Alex Kabelitz (Teambetreurin), Peter Diedrichsen (Cheftrainer), Kurt Asmussen (Angriff), Hans Martin Asmussen (Angriff), Rune Hinrichsen (Angriff), Florian Wittmann (Abwehr), Henrik Nielsen (Co-Trainer), Johanna Glöggler (Physiotherapeutin), Uffe Iwersen (Delegationsleiter) Untere Reihe von links: Lasse Jepsen (Abwehr), Thore Naujeck (Zuspiel), Josef Khalil (Abwehr), Jakob Jürgensen (Zuspiel), Lucas Søndergaard (Abwehr), Carsten Thomsen (Teambetreuer) Foto: Team Denmark Faustball

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Am Sonnabend beginnt für die nordschleswigsch-dänische Mannschaft die Faustball-Weltmeisterschaft in Mannheim. Trainer Diedrichsen sieht sich und seine Mannschaft gut vorbereitet. Mit Belgien erwartet das Team „überraschend“ einen neuen Vorrundengegner.

„Wir sind alle heiß und motiviert. Wir haben jetzt monatelang auf dieses Turnier hingearbeitet und wollen, dass es endlich losgeht“, sagt Peter Diedrichsen, Trainer vom Team Denmark Faustball, der nordschleswigsch-dänischen Faustball-Nationalmannschaft, die am Sonnabend mit ihrem Spiel gegen Serbien in die Weltmeisterschaft in Mannheim startet.

Ganz zu seiner Freude müssen er und sein Co-Trainer Henrik Nielsen sich um Verletzungen keine Gedanken machen. „Wir können komplett aus dem Vollen schöpfen. Alle sind fit und einsatzbereit“, so der Coach.

Gute Vorbereitung

Auch mit der Vorbereitung auf das Turnier sei er trotz der Tatsache, dass durch die Ferienzeit einige Spieler noch im Urlaub waren, durchaus zufrieden, sagt er. „Wir hatten zwar nie alle da, aber dafür konnten wir dann für die einzelnen Positionen individuelles Training machen, was auch sehr gut war. Am vergangenen Wochenende hatten wir zudem noch Christian Sondern vom ETV Hamburg bei uns in Nordschleswig zu Gast. Er ist Trainer und ehemaliger deutscher Nationalspieler und ein wahrer Experte was Faustball angeht. Mit ihm konnten wir in Sachen Laufwege noch mal deutlich was dazulernen, und unsere Angreifer haben von ihm auch noch einige wertvolle Tipps bekommen, die sie bei der WM jetzt hoffentlich direkt umsetzen können“, so Diedrichsen.

Angreifer Hans Martin Asmussen hat jüngst seine Kapitänsbinde an Thore Naujeck abgegeben. Foto: Petra Den Dulk

Doch wie schätzt der Trainer selbst sein Team ein, was sind die großen Stärken und was die Schwächen der Mannschaft? „Unsere Stärke ist definitiv, dass wir, wenn wir mal ins Rollen kommen, ein richtig gutes Top-Niveau spielen können. Wenn wir aber mal eine schlechte Phase haben, dann graben sich alle ein Loch und verstecken sich darin, dann fehlt es uns an der Mentalität, uns wieder gegenseitig aus dem Loch herauszuhelfen und aufzubauen. Das ist leider etwas, was wir immer wieder erlebt haben. Aber wir haben darüber gesprochen und arbeiten daran“, so der Nationaltrainer.

Kapitän widerspricht

Sein Kapitän, Thore Naujeck, widerspricht ihm: „Das sehe ich ganz anders. Ich kann mich nur an ein Spiel erinnern, wo das wirklich mal der Fall war. Ansonsten finde ich, dass wir in den vergangenen Monaten mental wirklich stark geworden sind und uns immer gegenseitig helfen. Dass wir manchmal solche Phasen im Spiel haben, wo nichts mehr geht, liegt aus meiner Sicht weniger an der Mentalität, sondern vielmehr an der fehlenden Erfahrung. Bis auf Kurt und vielleicht noch Hans Martin sind wir alle noch relativ frisch im Faustball, und das merkt man dann in Drucksituationen manchmal halt auch“, so Naujeck.

Videoanalyse

Nicht nur die Spieler haben Wochen der intensiven Vorbereitung hinter sich. Auch Trainer Diedrichsen ist bestens auf das Turnier und die Gruppengegner vorbereitet. „Ich habe mir im Internet alles über unsere Gegner angeguckt, was zur Verfügung steht. Ich denke, wir sind gut vorbereitet und können den Jungs vor den Spielen zu jedem Gegner noch ein paar Sachen mit auf den Weg geben, die wir bei der Videoanalyse herausgefunden haben“, sagt Peter Diedrichsen, der allerdings auch ankündigt, dass man sich nicht speziell auf die Gegner einstellen werde. „Wir werden in jeder Partie versuchen, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Denn dann sind wir am stärksten.“

Visa-Probleme bei Indien

Für einen Gegner hätte er sich die Arbeit allerdings sparen können. Am Donnerstag, zwei Tage vor WM-Start, gab der Weltfaustballverband IFA bekannt, dass der dänische Gruppengegner Indien aufgrund von Visa-Problemen nicht antreten wird.

Thore Naujeck ist neben Jakob Jürgensen einer von zwei Zentrumsspielern im Kader. Foto: Petra Den Dulk

„Das Konsulat in Mumbai, mit dem ich persönlich in dieser Woche mehrfach in Kontakt stand, sah sich nicht in der Lage, unseren indischen Faustballfreunden rechtzeitig vor der für Freitag, 21. Juli, um 4 Uhr geplanten Abreise die erforderlichen Visa zu erteilen“, so IFA-Präsident Jörn Verleger, in einer Pressemitteilung.

Für den dänischen Nationaltrainer und seinen Kapitän kommt die Absage hingegen nicht überraschend. „Ich muss gestehen, ich habe nie damit gerechnet, dass sie wirklich kommen. Als ich noch Faustball gespielt habe, war es bereits so, dass sie sich immer angekündigt haben und dann wegen Visa-Problemen nicht gekommen sind. Ich bin nicht überrascht. Aber ich finde es sehr schade, es wäre schön gewesen, ein mal gegen eine Mannschaft zu spielen, die wir noch nicht kennen,“ so der Trainer. Naujeck hingegen sieht die Schuld beim Faustballverband. „Es ist einfach nur peinlich aus Sicht der IFA, dass es jetzt so kurzfristig eine Absage gibt. Viele Verbände haben vor Monaten aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit bereits gewarnt, dass es nicht richtig sei, daraufzusetzen, dass Indien wirklich kommt und andere Nationen dafür zu Hause zu lassen. Doch die IFA hat immer wieder beteuert, dass das alles klappen wird und jetzt das“, so Naujeck.

Belgien springt ein

Statt Indien wird Belgien als Nachrücker in der dänischen Gruppe antreten. IFA-Generalsekretär Christoph Oberlehner erklärt dazu: „Wir sind den Spielern aus Belgien dankbar für diese Flexibilität und freuen uns nun auf eine herausragende WM, die nun wie geplant mit 16 Teams gestartet werden kann.“ Sowohl Diedrichsen als auch Naujeck sind sich einig, dass damit ein Gegner kommt, der geschlagen werden muss. „Es wird kein Selbstläufer, aber aufgrund der Ergebnisse, die wir in der Vergangenheit gegen Belgien erzielt haben, sind sie auf jeden Fall eine Mannschaft, die wir schlagen müssen“, so der Nationaltrainer, dessen ausgegebenes Ziel sich trotz neuem Gegner nicht geändert hat. „Wir wollen mindestens Platz 9 erreichen. Das ist weiter das Ziel. Und das können wir auch schaffen. Wenn wir in jedem Spiel Vollgas geben.“

Das Duell gegen die Belgier findet am Sonntag, 23. Juli, um 10 Uhr statt. Es ist das zweite Gruppenspiel des dänischen Teams, das am Sonnabend, 22. Juli, um 17.30 Uhr sein Auftaktmatch gegen Serbien bestreitet. Als letzter Gruppengegner wartet am Montag, 24. Juli, die USA.

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