Haushaltsplanungen

Sparhammer im Sozial- und Seniorenbereich: Das steht zur Diskussion

Sparhammer im Sozial- und Seniorenbereich: Das steht zur Diskussion

Sparhammer im Sozialbereich: Das steht zur Diskussion

Sonderburg/Sønderborg
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Viele Menschen sind auf die Hilfe von kommunalen Angestellten angewiesen. Foto: Kommune Sonderburg

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Weniger Krankenbesuche zu Hause und die Schließung des Kompetenzzentrums für Demenz: Der Kommune Sonderburg fehlen im Sozial- und Seniorenbereich Millionen von Kronen, um die Ausgaben zu decken. Das hat Folgen.

13 Millionen Kronen fehlen der Kommunalverwaltung in diesem Jahr, um die laufenden Kosten im Sozial- und Seniorenbereich zu bezahlen. In den kommenden Jahren sieht die Prognose noch düsterer aus: Ab 2024 sind es zwischen 24 und 30 Millionen Kronen, die im Haushalt fehlen.

Das hat Konsequenzen, die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag zu spüren bekommen. Der zuständige Ausschuss für Soziales, Senioren und Behinderte hat nun einen Sparkatalog vorgelegt, der in den kommenden Wochen politisch behandelt wird.

Die Vorschläge sind konkret und drastisch. Menschen, die von der Heimhilfe und der Heimkrankenhilfe betreut werden, müssen mit weniger Leistungen und kürzeren Besuchen rechnen.

Konkret heißt es: „Anpassung des Leistungskatalogs, indem die durchschnittliche Besuchszeit reduziert wird“. Weitere Vorschläge: „Die Wäsche wird in Zukunft nicht mehr zu Hause bei den Bürgerinnen und Bürger gewaschen, sondern in die Wäscherei geschickt.“

Statt Heimbesuche zu Hause zu bekommen, sollen kranke Menschen vermehrt in den Krankenpflegekliniken behandelt werden. Außerdem soll das Angebot der bezahlten Warenauslieferung eingestellt werden.

Schließung des Demenzzentrums möglich

Drastisch auch folgender Vorschlag: Im Bereich Pflegezentren soll das Kompetenzzentrum für Demenz geschlossen werden. Hier erhalten Betroffene bislang Beratung und Therapie, es gibt ein Demenzcafé, Vorträge und Gesprächsgruppen für Angehörige. Das Kompetenzzentrum hat seinen Sitz am Sommervej in Norburg (Nordborg).

Für die Abteilungen Psychiatrie und Behinderungen stehen folgende Sparmaßnahmen zur Diskussion:

  • Verändertes Angebot für Menschen mit Essstörungen
  • Streichung einer Stelle im „Udsatte Team“
  • Schließung des Hauses Konkel in Gravenstein (Gråsten), einer Wohn- und Therapieeinrichtung für junge Menschen mit sozialen Problemen
  • Schließung von Außenstellen des Missbrauchscenters
  • Änderungen im Wohnheim Højbo in Fünenshaff (Fynshav), wo es bislang sechs Wohnungen für Menschen mit psychischen und physischen Einschränkungen gibt.

„Wir werden ganz sicher unsere Stimme erheben“

Alle Sparvorschläge stehen in den kommenden Wochen zur Diskussion, der gesamte Katalog ist hier unter Punkt 7 einsehbar. Der zuständige Ausschuss soll konkrete Maßnahmen auf seiner Sitzung im Mai beschließen.

Die Vorsitzende des Sonderburger Älterenrats, Kirsten Bielefeldt, teilte auf Anfrage mit, dass der Rat sich auf einer Sitzung am Freitag mit dem Sparkatalog auseinandersetzen wird. „Fest steht schon jetzt, dass wir vonseiten des Älterenrats eine schriftliche Eingabe machen werden, solange die Vorschläge in der Anhörung sind. Wir werden ganz sicher unsere Stimme erheben.“

 

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