Kommunalwahl

SP-Kandidat Nikolai Hartmann: Antritt für die Familie

SP-Kandidat Nikolai Hartmann: Antritt für die Familie

SP-Kandidat Nikolai Hartmann: Antritt für die Familie

Augustenburg/Augustenborg
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Nikolai Hartmann vor seinem Haus in Augustenburg Foto: Sara Eskildsen

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Der 27-jährige Nikolai Hartmann tritt für die Schleswigsche Partei als Spitzenkandidat bei der Kommunalwahl an. Worauf es dem Familienvater ankommt und was er verändern will, verrät er im Interview.

Auf dem Weg nach Hause fährt Nikolai Hartmann mehrfach an sich selbst vorbei. An Zäunen und Laternenmasten hängen Wahlplakate mit seinem Konterfei. Für den 27-Jährigen ist es das erste Mal, dass er politisch aktiv wird und für eine Partei bei der Kommunalwahl antritt.

„Ich weiß, was sich Familien für sich und ihre Kinder wünschen“

„Ich möchte einen Unterschied machen“, sagt Nikolai Hartmann, der mit seiner Familie in einem Einfamilienhaus in Augustenburg lebt. „Ich bin jung und weiß, was uns jungen Menschen fehlt und ich weiß, was sich Familien für sich und ihre Kinder wünschen. Ich will nicht im Stadtrat sitzen, weil es Prestige bringt. Ich will mich politisch aktiv beteiligen, daher bitte ich um die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger.“

Nikolai Hartmann im Esszimmer der Familie. Foto: Sara Eskildsen

Dass Nikolai Hartmann für die Schleswigsche Partei antritt, erklärt er so: „Ich habe mich mit den Inhalten der Parteien auseinandergesetzt und festgestellt, dass mir die Inhalte und Ziele der SP gut gefallen. Dass sie sich für Dinge einsetzt, die mir auch wichtig sind“, so Hartmann.

„Ich werde oft gefragt: Warum ausgerechnet die SP?“

„Ich werde das übrigens oft gefragt: Warum ausgerechnet die SP? Dann sage ich, dass es eine Partei ist, die eine breite Palette an Themen abdeckt und die mir Platz gibt, meinen eigenen Input einzubringen. Wir sind uns nicht über alles einig, und das müssen wir auch gar nicht sein. Auch dafür ist in der SP Platz.“

Beispielsweise gibt es in Augustenburg keinen öffentlichen Spielplatz. Den an der Schule, ja, aber es wäre doch schön, wenn es zwischen Schloss und Hafen einen Spielplatz gäbe, der ein zentraler Treffpunkt für Familien sein kann.

Nikolai Hartmann, Spitzenkandidat

Zwei Wähler-Debatten hat Nikolai Hartmann bereits hinter sich, eine steht noch aus. „Ich bin da richtig in Schwung gekommen und ich kriege von Mal zu Mal mehr Lust, politisch aktiv zu sein. Dieser Austausch und die Diskussionen über Themen, das ist genau mein Ding.“

Ein Spielplatz für Augustenburg

Doch was sind seine Themen? „Alles, was Familien betrifft“, sagt Hartmann. „Beispielsweise gibt es in Augustenburg keinen öffentlichen Spielplatz. Den an der Schule, ja, aber es wäre doch schön, wenn es zwischen Schloss und Hafen einen Spielplatz gäbe, der ein zentraler Treffpunkt für Familien sein kann.“

Nikolai Hartmann hat die Idee, die Schülerinnen und Schüler der Grundschule mit einzubinden und Ideen für einen solchen Spielplatz zu entwerfen, mit denen der Stadtrat dann weiterarbeiten kann. „Das muss alles nicht teuer und fein sein, aber man kann sicher einige der Ideen umsetzen.“

Ein Wahlplakat mit Nikolai Hartmann mitten in Augustenburg Foto: Sara Eskildsen

Auch für junge Menschen fehle es in Sonderburg (Sønderborg) an einem Ort, der für alle offen ist und der spontan genutzt werden kann. „Wir haben zwar das Jugendkulturhaus Mejeriet, aber das ist eher eine Anlaufstelle für ein ganz bestimmtes Publikum, intellektuelle junge Menschen, meistens von der Staatsschule. Es wäre toll, wenn es in Sonderburg beispielsweise einen Grillplatz mit überdachtem Unterstand geben könnte, wo man sich treffen und zusammenkommen kann.“

Den Menschen vor Ort zuhören

Generell wünscht sich Nikolai Hartmann eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und Dorfgilden und lokalen Initiativen. „Das gibt es ja schon, beispielsweise in Augustenburg mit dem Entwicklungsforum für die Herzogstadt. Hier wäre es toll, wenn sich lokal noch mehr Menschen engagieren. Generell finde ich es wichtig, dass der Stadtrat den Menschen vor Ort zuhört. Ich kann als Augustenburger nicht wissen, was den Leuten in Blans wichtig ist!“, sagt Hartmann.

Nikolai Hartmann mit seiner Familie Foto: Privat

Es ist nicht so, dass ich mich langweile, ich arbeite Vollzeit und habe zwei Kinder. Aber ich will wirklich gerne dazu beitragen, dass wir es als Familien in der Kommune noch besser haben.

Nikolai Hartmann, Spitzenkandidat

Er und seine Partnerin Malene leben seit 2019 in Augustenburg. „Wir wollten zurück in die Nähe meiner Eltern, unter anderem wegen der Kinder. Und hier gibt es einfach super kurze Wege zwischen Zuhause und Schule und Kindergarten. Ich bin selbst hier in Augustenburg aufgewachsen und zur Schule gegangen und schätze das Leben hier sehr.“

„Es ist nicht so, dass ich mich langweile“

Als Fußballtrainer ist er in der Jugendmannschaft seines siebenjährigen Sohnes aktiv, normalerweise spielt Nikolai Hartmann auch selbst. Doch eine Knieverletzung zwingt ihn seit einem halben Jahr zu einer Auszeit.

„Sollte ich in den Stadtrat gewählt werden, will ich meine Zeit gerne in die politische Arbeit investieren. Jetzt habe ich ein halbes Jahr nicht mehr Fußball gespielt und dafür gingen ja auch viele Stunden in der Woche drauf. Es ist nicht so, dass ich mich langweile, ich arbeite Vollzeit und habe zwei Kinder. Aber ich will wirklich gerne dazu beitragen, dass wir es als Familien in der Kommune noch besser haben“, so Hartmann.

Mein Eindruck ist, dass die Leute bei der Kommunalwahl eher darauf schauen, welche Person sie wählen, nicht welche Partei dahintersteht. Und blickt man auf die Ergebnisse, die die SP in den vergangenen Jahren im Stadtrat erzielt hat, spricht das auch noch für sich selbst.

Nikolai Hartmann, Spitzenkandidat der SP

Ob der Umstand, dass er für die Partei der deutschen Minderheit antritt, ein Vorteil oder ein Nachteil ist? „Mein Eindruck ist, dass die Leute bei der Kommunalwahl eher darauf schauen, welche Person sie wählen, nicht welche Partei dahintersteht. Und blickt man auf die Ergebnisse, die die SP in den vergangenen Jahren im Stadtrat erzielt hat, spricht das auch noch für sich selbst.“

Für seine Söhne will er alles geben

Im Wahlkampf setzt Nikolai Hartmann nicht auf Leserbriefe, er will sich über die sozialen Medien den Wählerinnen und Wählern stellen. „Ich frage mich, was mich anspricht. Leserbriefe und Artikel sind das in meinem Fall nicht. Daher denke ich, dass man die jüngeren Menschen eher mit Videos und Online-Beiträgen erreicht“, so Hartmann, der als Financial Businness Partner bei Schmitz Cargobull in Pattburg (Padborg) arbeitet.

Für seine Söhne Noah und Gabriel will Nikolai Hartmann in den kommenden Wochen hin zum Wahlkampf alles geben. „Denn ich glaube daran, dass ich als Stadtratsmitglied einen Unterschied machen kann, den meine Kinder einmal merken werden.“ Bis dahin wird er noch das ein oder andere Mal an sich selbst vorbeifahren.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
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