Infrastruktur

„Nabogo“ – die App zum Mitfahren und Mitnehmen ist da

„Nabogo“ – die App zum Mitfahren und Mitnehmen ist da

„Nabogo“ – die App zum Mitfahren und Mitnehmen ist da

Sonderburg/Sønderborg
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Einsteigen und mitfahren: Das Unternehmen „Nabogo“ organisiert aktuell in 31 Kommunen über seine App ein Zusatzangebot zum öffentlichen Bus- und Bahnverkehr. Foto: Pressebild

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Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger über eine App flexible Mitfahrgelegenheiten innerhalb der Kommune anbieten – und nutzen. Ein Angebot, das als Teil des öffentlichen Transports buchstäblich neue Wege geht. Und wer andere mitnimmt, verdient Geld.

39.000 private Autos gibt es in der Kommune Sonderburg, viele davon fahren mit nur einer Person durch die Gegend. Die Stadtpolitik will dafür sorgen, dass diese privaten Mitfahrgelegenheiten flexibel genutzt werden können. Sie stellt ab sofort über das Unternehmen „Nabogo“ eine entsprechende App zur Verfügung, um Pendlerinnen und Pendlern sowie Bürgerinnen und Bürgern ein neues Angebot im Personennahverkehr zu machen. 

Wer mitnimmt, bekommt Geld pro Kilometer

Nicht nur jene, die eine Mitfahrgelegenheit außerhalb der Busrouten suchen, haben etwas von dem erweiterten Transportangebot; auch diejenigen, die Passagiere mitnehmen: Sie erhalten von der Kommune auf den ersten zehn Kilometern 10 Kronen pro Passagier, danach zahlen die Mitfahrenden 75 Öre per Kilometer direkt an die Fahrerin oder an den Fahrer.

 

Sonderburgs Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann nimmt in dieser Woche an der Klimakonferenz in Kopenhagen teil. Dort ist auch das Unternehmen „Nabogo“ mit einem Stand vertreten. Foto: Kirsten Bachmann

„Das bedeutet: Wir haben im öffentlichen Nahverkehr nun ein Angebot mehr im Programm“, stellt Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann (Schleswigsche Partei) fest. Sie hat seit Jahren für die Einführung eines solchen Mitfahrsystems gearbeitet. 

„Es gibt so viele, die allein im Auto unterwegs sind, und auf der anderen Seite viele Menschen, gerade Ältere, die nicht gut aus ihrem Dorf herauskommen. Dort fährt vielleicht kein Bus – aber ab sofort möglicherweise eine Bürgerin oder ein Bürger, bei der oder dem man mitfahren kann.“

„Man wirkt so auch der Einsamkeit entgegen“

Ein anderer Aspekt sei die soziale Komponente, sagt die Stadtratspolitikerin. „Man kommt nicht nur von A nach B. Es ist eine erweiterte Mobilität, weil die Leute mehr rauskommen. Man fährt zusammen und wirkt so auch der Einsamkeit entgegen. Dadurch können auch Pendler-Freundschaften entstehen, da ist auch ein sozialer Aspekt, der sehr schön ist.“

Wer andere im eigenen Auto mitnimmt, kann in Zukunft über die App Geld einnehmen: Zehn Kronen gibt es pro Fahrgast für jede Tour unter zehn Kilometer, danach zahlen Passagiere 75 Öre pro Kilometer. Foto: Pressefoto

305.000 Kronen hat die Kommune in 2024 für das Projekt abgesetzt.

Wer genau wissen will, wie die App und das Angebot funktionieren, kann dies hier tun. Das Unternehmen „Nabogo“ hat Firmensitze in Vejle, Kopenhagen, Aalborg und im niederländischen Breda. 31 dänische Kommunen nutzen „Nabogo“ bereits.

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