Minderheit

Mitten in der Corona-Krise eine liebe Überraschung

Mitten in der Corona-Krise eine liebe Überraschung

Mitten in der Corona-Krise eine liebe Überraschung

Sonderburg/Sønderborg
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Hannelore Holm, Carit Schmidt und Doris Ravn (v. l.) haben zusammen mit Susanne Frerichs in der Sonderburger Kommune viel Freude bereitet. Foto: Karin Riggelsen

In Coronavirus-Zeiten dürfen besonders ältere Menschen wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr von ihren Familienangehörigen besucht werden. Deshalb haben Sozialdienst und Frauenbund in den vergangenen Tagen bei verschiedenen Senioren für eine Überraschung gesorgt.

Bei diversen alleinlebenden Mitgliedern der deutschen Minderheit – oft über 80 Jahre alt - klingelte es in den vergangenen Tagen plötzlich an der Tür. Draußen stand eine lächelnde Frau, die eine größere Schachtel mit feinster Schokolade von Anthon Berg mitsamt einem lieben Gruss überreichte.

Auf der Schachtel mit Pflaumen in Madeira lag ein Zettel mit folgendem Gruss: In dieser Corona-Einsamkeit-Zeit möchte Euch der Frauenbund und der Sozialdienst Sonderburg etwas Trost zusprechen. Schokolade ist nur ein kleines Trostpflaster. Aber Ihr sollt wissen, dass wir für Euch da sind, wenn ihr uns braucht. Bleibt gesund und ruft an, wenn Not am Mann ist. Im Auftrag der Vereine Doris Ravn und Hannelore Holm. Rechts auf der Packung auch die Visitenkarte der Familienberaterin Sabine Frerichs.

Die Empfänger freuten sich sehr, stellt Carit Schmidt lächelnd fest. Hannelore Holm wurde an der einen Adresse sofort eingeladen. „Eigentlich wollte ich ja auch nicht hinein. Aber dann war ich eine halbe Stunde lang bei der Frau.“, so Holm, die natürlich auch im Haus Abstand hielt.

Doris Ravn, Hannelore Holm und Carit Schmidt (v. l.) mit einigen Schokoladen-Präsenten. Foto: Karin Rigggelsen

 

Die guten Seelen sorgten drei Tage lang in der ganzen Kommune für ein gutes Erlebnis.

„Wir besuchten 30 alleinlebenden Mitglieder, die sich in dieser Coronavirus-Zeit einsam fühlen“, so Hannelore Holm. Auf die Idee war die Familienberaterin Sabine Frerichs gekommen.

Das Projekt hat 600 Kronen gekostet. Die Ausgaben teilen sich Frauenbund und Sozialdienst. 

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