Seit mittlerweile 13 Jahren lebt das Ehepaar Katherine Scrivens Eje und Thomas Eje in dem großen Anwesen „Harbæksgaard" mit Galerie und Showroom in Schauby (Skovby) auf Südalsen (Sydals). Natürlich hat auch bei ihnen die Corona-Pandemie Ausstellungen und Konzerte völlig lahmgelegt.

Jetzt hat das Ehepaar ein paar Neuigkeiten. Ab September werden auf „Harbæksgaard“ auch klassische Konzerte mit Gästesolisten angeboten.

In einem etwas kleineren Nebenraum, wo Katherine Scrivens Eje den Kamin mit eigenen aus Holland und vom dänischen Künstler Wiinblad inspirierten Fliesen-Zeichnungen verschönert hat, werden Intimkonzerte für kleinere Gruppen stattfinden.

Wo bleiben die Leute aus Deutschland?

„Und die Leute aus Deutschland haben uns noch nicht gefunden. Aber wir sind ja hier. Auch Deutsche würden wir gern willkommen heißen“, so Thomas Eje, der Anfang der 80er  Jahre mit der dänischen Musikkomikergruppe Linie 3 seinen großen Durchbruch hatte.

Thomas Eje ist ein an der dänischen Musikakademie ausgebildeter Musiker, der viele Instrumente beherrscht.

Aber er kommt eigentlich aus einer richtigen Künstler-Familie von Frederiksberg in Kopenhagen (København). Der Vater war Kunstmaler, die Mutter Emaille-Künstlerin, der Bruder Komponist, der Onkel Kunstmaler, die zwei Brüder der Mutter waren Bildhauer, und Keramiker, die Vetter Kunstmaler, Musiker, Fotograf, Designer – und ein Falckretter.

Malen bereitet ihm Freude

„Ich male eigentlich, um mir selbst eine Freude zu bereiten. Und anschließend vielleicht andere zu erfreuen. Es ist genau wie eine Sauerstoffmaske im Flieger. Du musst immer erst dir selbst helfen, bevor du anderen helfen kannst. Mit anderen Worten: Ich möchte freiwillig komisch sein, und anschließend auf mich selbst aufmerksam machen“, wie Eje sich selbst auf seine ganz eigene humoristische Weise beschreibt.

In dem Raum für die Intimkonzerte steht auch ein altes Klavier von 1864. Das Sonderburger Schloss hatte einmal genau den gleichen Flügel. Für die Ausrichtung der Konzerte ist übrigens Kathrerine Scrivens Ejes Sohn Richard seit zwei Jahren zuständig.

Sie malen bis spät in die Nacht

Das Ehepaar malt immer noch jeden Tag, und Katherine Scrivens Eje hat vor einigen Monaten ihre eigenen Schmuckstücke präsentiert. Dekorative und bunte Ringe, Armbänder und Ketten mit den für sie so typischen zierlichen Frauengestalten.

Nun können die Gäste wieder jedes Wochenende in der künstlerischen Hochburg am Nedervej 6 einkehren.

Auf 1.100 Quadratmetern werden die neuesten Kunstwerke des kreativen Paares ausgestellt. „Und wir malen bis spät in die Nacht“, meint Thomas Eje.

Werkstatt über dem Pool

Die beiden haben auf dem früheren Swimmingpool-Bereich in ihrem Zuhause eine Werkstatt eingerichtet. Beim Besuch des „Nordschleswigers" sitzt Thomas gerade an einer kleinen Skulptur, ein ihn schelmisch anschauendes breites Gesicht mit Zigarette.

„Ich habe einen Blumen-Tick bekommen“, gibt Katherine Scrivens Eje zu. Sie malt im Augenblick an zehn Frauenporträts, bei denen die Frauen alle Blumen in den Haaren haben.

Katherine Scrivens Eje wurde 1964 in Bristol geboren. Nach vielen Ausstellungen in England zog sie einst nach Dänemark, wo sie oft die Silhouetten-Künstlerin genannt wurde. Sie hat unter anderem auch Königin Margrethe II. und die schwangere Kronprinzessin Mary gemalt. Das Gemälde der Kronprinzessin hängt nun in der privaten Kollektion der Kronprinzessin auf Amalienborg.

Musik und Duo-Kunst

Wer sich im Harbæksgaard die große in zwei Abteilungen aufgeteilte Ausstellung in der großen Halle anschaut, kann auch plötzlich Musik hören. Dann hat sich der professionelle Vollblutmusiker Thomas Eje im geräumigen Konzertbereich ans Klavier gesetzt, wo er  loslegt.

Das Ehepaar hat auch einige Werke gemeinsam geschaffen. Zu diesen gehört unter anderem das klassische Gemälde mit einem reitenden Mann, der plötzlich einen bunten modernen Hintergrund von Thomas Eje erhielt.

Katherine Scrivens Eje hat eine Erklärung: „Manchmal malen wir halt zusammen. Dann streiten wir uns nicht.“

www.harbaeksgaard.com

www.katherinescrivens.com