Parteiauflösung

Fælleslisten-Aus: SP bietet Mitgliedern ein neues Zuhause

Fælleslisten-Aus: SP bietet Mitgliedern ein neues Zuhause

Fælleslisten-Aus: SP bietet Mitgliedern ein neues Zuhause

Sonderburg/Sønderborg
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SP-Politiker Stephan Kleinschmidt und Aase Nyegaard von der Partei Fælleslisten in der Wahlnacht 2017. Damals holte die SP 5.793 Stimmen und Fælleslisten 1.422. Foto: Timo Battefeld/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

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In der Sonderburger Kommunalpolitik gibt es die Partei Fælleslisten nicht länger. Vize-Bürgermeister Stephan Kleinschmidt hat lange mit der Partei zusammengearbeitet. Was denkt er über die Auflösung?

In der politischen Landschaft der Kommune Sonderburg gibt es die Partei Fælleslisten nicht mehr. Nachdem bei der jüngsten Kommunalwahl keine Mitglieder der lokalen Liste in den Stadtrat gewählt wurden, gibt die Partei in Sonderburg auf. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung ist beschlossen worden, sich aufzulösen.

„Das war ein schwerer Beschluss, aber wir müssen erkennen, dass eine Lokalliste nicht mit den etablierten politischen Parteien konkurrieren kann“, so der bisherige Vorsitzende, Søren Østergaard. Politisch engagierte Bürgerinnen und Bürger hatten am 26. Januar 2005 Fælleslisten Sonderburg gegründet, um unabhängig von politischen Zugehörigkeiten die Lokalpolitik zu prägen.

2010 eroberte Fælleslisten mit acht Mandaten und 9.327 Stimmen das Rathaus in der neuen Großkommune Sonderburg, und Aase Nyegaard übernahm das Bürgermeisteramt für vier Jahre. Bereits von 2002 bis 2007 hatte Nyegaard für die Fællesliste als Bürgermeisterin der Kommune Augustenburg (Augustenborg) Politik gemacht.

„Ich bedauere das für die Politik in Sonderburg“

Stephan Kleinschmidt, amtierender Vize-Bürgermeister der Kommune Sonderburg und Fraktionssprecher der Schleswigschen Partei, arbeitete seit 2005 lokalpolitisch eng mit Nyegaard zusammen. Was denkt er über das Ende der Partei?

„Ich bedauere das für die Politik in Sonderburg. Ich habe in all den Jahren, von 2005 bis 2021, die Fællesliste immer als guten Kooperationspartner geschätzt. Gerade in der Zeit, in der Aase Bürgermeisterin war, gab es eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es gab vonseiten der Fællesliste immer den großen Wunsch, sich abzustimmen, ob in den Konstituierungsverhandlungen oder bei den Haushaltsverhandlungen“, würdigt Kleinschmidt die Arbeit der Partei.

Aase Nyegaard – hier im Jahr 2010 – war für die Partei Fælleslisten vier Jahre lang Bürgermeisterin der Kommune Sonderburg. Gemeinsam mit Stephan Kleinschmidt brachte sie die Bewerbung Sonderburgs zur Kulturhauptstadt 2017 ins Rollen. Vor der Kommunalwahl 2021 teilte Nyegaard mit, nicht erneut kandidieren zu wollen. Foto: Nikolaj Svennevig/Jyllands-Posten/Ritzau Scanpix

Der Stadtratspolitiker bedauert das Ende der Partei in Sonderburg. „Wir brauchen eine politische Breite und ich würde es schade finden, wenn die kleineren Parteien nach und nach aufgeben. Denn dafür sind die politischen Nuancen zu wichtig und zu entscheidend. Wir brauchen auch die kleinen Parteien.“

Welche Parteien vom Aus der Fælleslisten profitieren könnten, sei schwer zu sagen. „Bei der vergangenen Kommunalwahl und seit der Wahl 2013 sind ja bereits viele Stimmen an andere Parteien gegangen. Da der rote Block des Kommunalparlaments noch immer ungefähr die gleiche Größe hat wie 2005, sind einige Stimmen sicher dorthin gegangen. Und bei der Wahl 2021 haben meiner Einschätzung nach einige für Venstre gestimmt, anstatt für Fælleslisten. Das ist generell eine Entwicklung: Die Wählerinnen und Wähler sind generell nicht mehr so loyal gegenüber einer einzelnen Partei.“

Die Schleswigsche Partei begrüße die verbliebenden Mitglieder der Fælleslisten in ihren Reihen, so Kleinschmidt. „Wer sich politisch über die breite Mitte engagieren möchte und ein neues politisches Zuhause sucht, ist bei uns willkommen!“

„Passt gut auf unsere Kommune auf!“

Was bleibt von der Fællesliste am Alsensund? Spuren, sagt der letzte Vorsitzende, Søren Østergaard. „Unter anderem war es Fælleslisten, die als erste das Thema Bürgerbeteiligung in den Mittelpunkt gerückt hat. Wir können uns trotz allem darüber freuen, dass der Begriff in der aktuellen Sonderburger Politik eine Rolle spielt. Wir wünschen der Kommune Sonderburg und unseren ehemaligen politischen Kolleginnen und Kollegen viel Glück und Gelingen mit den vielen großen Aufgaben, die vor ihnen liegen. Passt gut auf unsere Kommune auf!“

 

Kommunalwahl-Resultate der Fælleslisten

2021: 308, Spitzenkandidatin Stine Duus Petersen (197)

2017: 1.422, Spitzenkandidatin Aase Nyegaard (823)

2013: 2.985, Spitzenkandidatin Aase Nyegaard (1.578)

2009: 9.327, Spitzenkandidatin Aase Nyegaard (7.318)

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