Deutsche Minderheit
DSS startet mit Hütten aus dem Gefängnis in die Adventszeit
DSS startet mit Hütten aus dem Gefängnis in die Adventszeit
DSS startet mit Hütten aus dem Gefängnis in die Adventszeit
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Zwei Hütten für die DSS: Die Adventsfeiern an der Deutschen Schule Sonderburg haben in diesem Jahr einen ergänzenden Rahmen: Zwei Hütten schmücken den Innenhof, gebaut von Insassen des Reinbeker Gefängnisses. Die Geschichte dahinter.
Wenn die Mittelstufe der Deutschen Schule Sonderburg (DSS) am Donnerstag ihre Adventsfeier abhält, stehen im Innenhof neben der Aula erstmals zwei Hütten, die zu Heißgetränken und Leckereien einladen.
Die DSS hat vor einem Monat zwei Holzbuden in Auftrag gegeben – und zwar bei der Schreinerei im Reinbeker Gefängnis. „Das Gefängnis hat schon mal ein Spielgerät für den Kindergarten nebenan hergestellt, und das war richtig gute Arbeit“, sagt Schulleiterin Henriette Tvede Andersen. Da sie den Werkführer persönlich kennt, fragte sie aus aktuellem Anlass beim Gefängnis im Hinblick auf Hütten nach.
Hütten werden zu Festanlässen aufgebaut
„Wir wünschen uns schon seit Längerem Unterstände, die bei Festen und Feiern zum Einsatz kommen können. Jetzt konnte uns dieser Wunsch erfüllt werden“, so die Schulleiterin.
Die beiden Hütten aus Holz können schnell auf- und abgebaut werden. Sind sie nicht im Einsatz, werden sie in Einzelteilen im Trockenen aufbewahrt.
Ingmar Wulsten war für den Hüttenbau zuständig und bei der Lieferung am Mittwoch dabei. Er ist Werkführer im Reinbeker Gefängnis. Gemeinsam mit einer Handvoll Insassen hat er die Häuschen für die DSS gebaut. Rund 50 Stunden hat die Arbeit gedauert.
„Wir haben die Skizzen erhalten, und die Insassen haben dann damit weitergearbeitet. Wir fertigen sehr gerne auf Wunsch und nach Maß Spezialproduktionen an“, so der Werkführer.
Individuelle Lösungen und Angebote
Oft kämen Leute mit einer vagen Idee, die dann in Zusammenarbeit mit der Kundschaft weiterentwickelt werde. „Wenn man eine Idee im Kopf hat, kann man uns einfach kontaktieren, und dann können wir ganz individuelle Lösungen finden und Angebote machen“, sagt Wulsten.
Die Insassen des Gefängnisses erhalten für ihre Arbeit in der Schreinerei Lohn, gestaffelt nach Qualifikation und Mitarbeit. Im Gefängnis entstehen in mehreren Abteilungen verschiedene Produkte, von Spielplatzgeräten über Metallkonstruktionen bis zu Warmwasserbassins.
Die Arbeit soll sinnstiftend und sinnvoll sein, sagt der Werkführer. Je mehr Aufträge von außen, desto besser. „Wir dürfen nicht wettbewerbsverzerrend arbeiten, haben aber ein besonders großes Einfühlungsvermögen, weil wir Zeit mitbringen“, sagt der Werkführer.
„Über Anfragen freuen wir uns“
Sobald eine Aufgabe für eine Kundin oder einen Kunden durchgeführt werde, ergebe das Projekt gleich mehr Sinn, sagt der Werkführer. „Das macht oft noch mehr Spaß, als das Gefängnis zu renovieren. Wenn die Insassen wissen, für wen und für was sie etwas erstellen, bedeutet ihnen das was. Über Anfragen aus den Reihen der deutschen Minderheit freuen wir uns“, sagt er.
Die Aufgabe für die DSS erreichte die Schreinerei des Gefängnisses vor einem Monat. „Wir haben die Zeichnung erhalten, haben dann selbst gezeichnet und weiterentwickelt, und so kamen die beiden Buden zustande.“
Erben-Zuschuss des BDN macht es möglich
Die Schule bezahlt die Auftragsarbeit unter anderem mit einem Geldgeschenk aus dem Erben-Konto des Bundes Deutscher Nordschleswiger Sonderburg.