Unternehmensbesuch

Wie OJ Electronics aus Sonderburg das Weltklima steuert

Wie OJ Electronics aus Sonderburg das Weltklima steuert

Wie OJ Electronics aus Sonderburg das Weltklima steuert

Sonderburg/Sønderborg
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Managerin Margit Søndergaard an einer Präsentationswand, an der verschiedene Systemsteuerungen zu sehen sind. Foto: Karin Riggelsen

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Komfort und Energie, aber umweltfreundlich. Mit dieser Kombination ist OJ Electronics zum Sonderburger Wachstumsunternehmen des Jahres gekürt worden. Warum das Unternehmen mit den Weltzielen der UN arbeitet und welche Rolle Sonderburg als Produktionsstandort spielt – ein Firmenbesuch.

Wenn Menschen weltweit ihre Bodenheizung bedienen oder ein Belüftungssystem aktivieren, berühren sie Touchscreen-Thermostate made in Sonderburg. Das Unternehmen OJ Electronics gibt es seit über 50 Jahren. Mit Steuerungen für Fußbodenheizungen, Antriebslösungen für Ventilatoren und Rotationswärmetauscher beliefert das Unternehmen die Märkte in Europa ebenso wie in Nordamerika.

OJ Electronics hat Produktionsstandorte in Sonderburg, und Auftragsfertigung in Osteuropa und Asien. An der Sonderburger Adresse Stenager sind 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv. Rund 40 in der Produktion, 120 Personen arbeiten in den Abteilungen für Entwicklung, Qualitätssicherung und Management.

Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz an der Sonderburger Adresse Stenager. Foto: Karin Riggelsen

Der Direktor: Erik Damsgaard ist seit 21 Jahren bei OJ Electronics angestellt, seit 2004 als Geschäftsführer. Für ihn ist und bleibt die Firma ein lokal verwurzeltes Familienunternehmen, auch wenn mittlerweile auch im Ausland produziert wird.

„Wir sind eine Sonderburger Firma, und mit unseren Produkten leisten wir weltweit unseren Beitrag zur grünen Umstellung. OJ hat sich verändert und weiterentwickelt. Kurz vor der Finanzkrise waren wir eine Elektronik-Fabrik, die hier vor Ort alles entwickelt und produziert hat, mit Skandinavien als Markt. Nach der Finanzkrise haben wir uns zu einem internationalen Unternehmen entwickelt, das Produkte in ganz Europa verkauft, aber ein Drittel unserer Produkte liefern wir mittlerweile nach Nordamerika.

Das Unternehmen hat sich ebenso transformiert. Ein Großteil unserer Mitarbeiter ist in Entwicklung, Forschung, Qualität und Management, ein Drittel in der Produktion.

Wir haben den Umsatz seit der Finanzkrise mehr als verdoppelt. Die Produktion liegt hier, aber OJ hat auch weltweit Produktionsstätten mit Vertragsherstellern, in Asien und Osteuropa.“

Erik Damsgaard ist seit 2004 Geschäftsführer von OJ Electronics. Foto: Karin Riggelsen

„Die Produkte, die wir herstellen, verändern die Welt. Wir entwickeln beispielsweise Motorsysteme für die energiesparende Luftventilation, wir machen avancierte Steuerungssysteme für nachhaltige Wärme- und Kältesysteme, wir entwickeln intelligente Systeme für Fußbodenheizungen, die über Apps und Clouds bedient werden können. Wir sind alle Weltbürger. Wir stellen Forderungen an unsere Zulieferer. Das Thema Nachhaltigkeit vertreten wir nach außen hin – aber wir fragen uns auch selbst, was wir selbst tun können.“

War der nachhaltige Weg eine bewusste Wahl? „Ich denke, es lag immer in unserer DNA“, sagt Erik Damsgaard. „Wir beliefern seit langer Zeit den skandinavischen Markt und da hat man schon sehr lange ein Bewusstsein für Umweltfreundlichkeit, was Produkte und Steuerungen angeht. Alle wollen Komfort erleben – und dabei ein gutes Gewissen haben.“

 

Erik Damsgaard arbeitet seit 21 Jahren für OJ Electronics. Foto: Karin Riggelsen

Die Managerin: Margit Søndergaard ist Managerin für Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (QHSE). Sie arbeitet seit zwei jahren für OJ Electronics – und hat die 17 UN Weltziele vor Augen, wenn sie am Qualitätsmanagement der Firma arbeitet.

„Für OJ war es immer ein natürlicher Prozess, sich ordentlich zu verhalten. Die langfristige Perspektive war für das Familienunternehmen immer wichtig. Da wir nicht börsennotiert sind, können wir mit Blick auf die langfristigen Perspektiven die richtigen Prioritäten wählen.“

Margit Søndergaard ist Managerin für Qualität, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (QHSE). Foto: Karin Riggelsen

Margit Søndergaard hat vor Kurzem alle 169 Teilziele der 17 UN-Weltziele durchgearbeitet und sie mit Blick auf OJ Electronics analysiert. Drei Weltziele, denen das Unternehmen bereits nahesteht, fielen dabei besonders ins Auge: Gute Arbeitsbedingungen und ökonomisches Wachstum sowie verantwortungsvoller Verbrauch und Produktion. Auch das Ziel, Menschen weltweit Zugang zu verlässlichen, nachhaltigen und modernen Energieformen zu ermöglichen, ist bei OJ Electronics bereits Teil der Firmen-DNA.

„Es war schon ein Augenöffner, dass unsere Mission ,Improving the Climate Always’ direkt in eines der Ziele passt. Unsere Produkte für Ventilation und Wärmesteuerung verbessern das Innenklima zu Hause, in der Industrie oder am Arbeitsplatz, und das so energieeffektiv wie möglich.“

Erik Damsgaard und Margit Søndergaard im Eingangsbereich des Unternehmens Foto: Karin Riggelsen

Der Techniker: Frank Schwensen aus Tarp arbeitet seit einem Jahr für OJ Electronics. Wie ist er zu OJ Electronics gekommen? „Ich war viele Jahre bei Danfoss in Gravenstein und habe dann meine Ausbildung als Erwachsenen-Lehrling in Sonderburg gemacht. OJ ist ein Unternehmen, über das man hier spricht, und daher habe ich mich beworben, als ich gesehen habe, dass sie jemanden suchen.“

Was erlebst du als Grenzpendler bei OJ in Sonderburg? „Es ist einfach super. Ich arbeite schon seit fast 20 Jahren in Dänemark, habe die dänische Schulbildung in Flensburg abgeschlossen. Ich liebe die Arbeit in Dänemark. Die Ellenbogen sind nicht so aktiv. Man arbeitet hier mehr miteinander, nicht gegeneinander.“

Was spürt er von den UN-Zielen, die das Unternehmen verfolgt? „Es ist spürbar. Wir versuchen, Müll zu vermeiden und Energie zu sparen.“

Techniker Frank Schwensen aus Tarp an seinem Arbeitsplatz Foto: Karin Riggelsen

OJ Electronics

  • Das Unternehmen wurde 1964 an der Sonderburger Frihedsallé gegründet und ist weiter in Besitz der Familie Christiansen.
  • OJ Electronics beschäftigt in Sonderburg 160 Mitarbeiter und designt und entwickelt elektronische Steuerungen für Fußbodenheizungen sowie HLK-Steuerungen und -Antriebe.
  • 1992 zog das Unternehmen in die neugebaute Firma an der Adresse Stenager 13, die 1999, 2008 sowie 2009 um Anbauten erweitert wurde.
  • 2021 erhielt OJ Electronics den Wachstumspreis des Sonderburger Wachstumsrats „Sønderborg Vækstråd“.
Mitarbeiterin Birthe Pedersen an ihrem Arbeitsplatz in der Produktionshalle Foto: Karin Riggelsen
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