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Wie man mit dem Rauchen aufhören kann

Wie man mit dem Rauchen aufhören kann

Wie man mit dem Rauchen aufhören kann

Sonderburg/Sønderborg
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Rauchen ist eine alte Tradition aus Südamerika. Zu Beginn waren es Priester und Medizinmänner, die Tabak für religiöse Rituale verbrannten und inhalierten. Foto: Marius Renner/Ritzau Scanpix

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Was ist es, das Menschen zur Zigarette greifen lässt? Rikke Ahrends organisiert Rauchstopp-Kurse in der Kommune Sonderburg. Sie verrät, was hinter dem Rauchen steckt – und wie man die Sucht loswird.

Wer sich auf dieser Welt zum ersten Mal Tabak zusammengerollt, angezündet und eingeatmet hat, ist nicht bekannt. Seit Tausenden Jahren rauchen Menschen. Die einstige Räucher-Zeremonie für Priester und Medizinmänner ist als alltäglicher Tabakkonsum längst in allen Schichten der Gesellschaft angekommen.

Doch warum raucht man eigentlich, und was ist es, das einen zur Zigarette greifen lässt? Warum zünden sich manche eine Pfeife an, legen sich Tabak unter die Lippe oder ziehen an einer E-Zigarette?

Rikke Ahrends muss es wissen. Sie ist bei der Kommune Sonderburg als Rauchstopp-Beraterin und Tabakkoordinatorin angestellt. Im Interview verrät sie ihre Sicht der Dinge – und wie man mit der Tabaksucht brechen kann.

Warum rauchen Menschen?

„Viele starten aus sozialen und gesellschaftlichen Gründen. Um Teil einer Gemeinschaft zu sein. Manche beginnen mit dem Rauchen, weil sie Stress erleben. Und das Gefühl haben, mit einer Zigarette eine Pause machen zu können. Um mal kurz an etwas anderes zu denken. Rauchen ist ein kleines Ritual außerhalb der stressigen Welt. Das führt dazu, dass man Rauchen mit bestimmten Gefühlen und Situationen verbindet. Nikotin ist ein psychoaktiver Stoff, der einen Dopamin-Kick auslöst. Es geht einem also kurz besser, wenn man raucht. Das speichert das Hirn ab.“

Die aktuell modernste Version des Rauchens: der Konsum einer E-Zigarette mit künstlichen Aromen. Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

Wie entsteht aus dem Gelegenheitsrauchen die Sucht?

 

„Das positive Gefühl wird immer und immer wieder hervorgerufen. Das will man nicht mehr missen, und man wird schrittweise abhängig. Das geht ganz langsam. Kaum einer plant, bei der ersten Zigarette abhängig zu werden.“

Was rätst du Leuten, die mit dem Tabak-Konsum aufhören wollen und immer wieder scheitern?

„Wir von der Raucherstopp-Beratung der Kommune erhalten jedes Jahr rund 400 Anfragen von Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Rund 70 Prozent davon machen einen aktiven Versuch, davon schaffen es rund 50 Prozent. Wir wissen also, dass es nicht leicht ist. Was wir erleben ist, dass es in Gemeinschaft leichter ist. Wenn man einen Kurs besucht, ist man nicht allein. Das Ziel ist ausgesprochen und offiziell benannt. Daher weiten wir unsere Kurse nun auch auf die kleineren Ortschaften aus.“

Was erhofft ihr euch davon?

„Wenn der Rauchstopp-Kurs im eigenen Dorf stattfindet, ist der Weg nicht weit. Teilnehmende treffen Menschen aus dem Umfeld, die ebenfalls motiviert sind. Zudem beginnen die neuen Kurse erst um 19 Uhr. Das ist eine familienfreundliche Zeit, von der wir uns erhoffen, dass vermehrt auch Elternteile das Angebot nutzen können. Es beginnt mit dem ersten Schritt. Ist der gemacht, können wir einander unterstützen!“

 

Rauch-Stopp-Kurse in Schelde und Atzerballig

  • Die Kommune organisiert in Zusammenarbeit mit den Dorfgilden für Dünt (Dynt), Schelde (Skelde), Gammelgab und Atzerballig (Asserballe) zwei Raucherkurse.
  • Platz ist für je zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es finden sieben Treffen statt.
  • Der Kurs im Schelde Clubhaus beginnt am Dienstag, 11. April, um 19 Uhr.
  • Der Kurs in der alten Schule Atzerballig beginnt am Mittwoch, 12. April.
  • Eine Anmeldung ist erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.
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