Kulturkonzert

Barockmusik für Groß und Klein

Barockmusik für Groß und Klein

Barockmusik für Groß und Klein

Nele Dauelsberg
Nordschleswig
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Am Mittwoch vor dem Konzert war der letzte Workshop-Tag, und es gab eine Probe mit Zuschauern vor dem Auftritt. In der Mitte steht Dirigent Peter Spissky. Foto: Malte Cilsik

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Die Musik verbindet die Menschen. Das ist das Motto bei den Sommerbarock-Konzerten am 8. und 9. Juli. Ein Ensemble aus fünf verschiedenen Nationen erweckt mit Begeisterung die Musik der alten Epoche zum Leben.

Kräftiger Gesang, der tiefe Klang eines Kontrabasses und die klaren Töne der Barockoboe schaffen es, zusammen mit vielen weiteren wohlklingenden Instrumenten eine atemberaubende Einheit zu bilden. Das alles geschieht durch das Dirigieren des Violinisten Peter Spissky.

Bei zwei Konzerten leitet er das Ensemble zu Stücken von Bach und Händel. Zu sehen und zu hören sind sie am Donnerstag, den 8. Juli, 20 Uhr in der Løgumkloster Kirche und am Freitag, den 9. Juli, 16 Uhr im Chorsaal des Søstrehuset in Christiansfeld. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 100 Kronen. Für alle unter 25 Jahren kostet das Konzert am Freitag 75 Kronen. Am Donnerstag ist für Jüngere der Eintritt frei.

Die Probe und der Workshop fanden beide im Saal der Bildungsstätte Knivberg statt. Foto: Malte Cilsik

Vom Workshop bis zum Profi-Stück

Vor den Konzerten haben alle Mitglieder des Ensembles an einem Workshop teilgenommen. Finanziert wird beides durch EU-Gelder für kulturelle Zusammenarbeit. „Aufgrund der Corona-Pandemie konnten wir die finanziellen Mittel kaum nutzen, und sie wären verfallen. Deshalb haben meine Tochter, Peter Spissky, Malte Wienhues und ich uns dieses wunderschöne Projekt überlegt“, erklärt Organisatorin Maria Johannsen. Zusammen mit ihrem deutschen Kollegen Wienhues wollte sie ursprünglich ein deutsch-dänisches Freundschaftsprojekt starten.

Als ihnen jedoch auffiel, dass sie für ein Stück noch Barockoboen brauchten, weiteten sie das Projekt auch auf Tschechien aus. Dort kennt der Dirigent Spissky zwei Musiker, die diese Instrumente beherrschen. Obwohl es offiziell bei den drei Ländern geblieben ist, konnten sich letztendlich noch Leute aus ganz Europa bewerben. So ist es jetzt möglich, nicht nur auf musikalischer Ebene ein sehr vielseitiges Konzert zu bieten.

Eine weitere Besonderheit des Workshops ist, dass die Musizierenden nur ihre Anfahrt bezahlen müssen. Für eine Unterkunft in der Bildungsstätte Knivsberg und Verpflegung ist gesorgt. „Das ist eigentlich sehr ungewöhnlich“, erklärt Johannsen. „Normalerweise müssten Künstler und Künstlerinnen alleine für den Workshop mit bis zu 3.000 Kronen rechnen.“

Musik von Herzen zu Herzen

Für die Aufführung ist Johannsen guter Dinge: „Es ist so schön zu sehen, wie sich alle entwickelt haben und mit welcher Begeisterung sie an die Sache herangehen.“ Die Sopranistin freut sich schon auf den Auftritt. Sie ist der Meinung, dass jeder, der Zeit hat, kommen soll. Egal, ob alt oder jung, die Konzerte sind für alle. Denn die Musik sei so ergreifend und schön, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Wer dieses Jahr nicht kann, soll nächstes Jahr kommen. Geplant ist, dass der Sommerbarock zu einem jährlichen Event werden soll.

Unsere Zeit hat uns etwas gegeben, den Zugang zu alter Musik zu verbessern.

Obwohl das Zeitalter des Barocks schon mehrere hundert Jahre zurückliegt, ist es für das Ensemble so, also ob die Komponisten direkt durch die Musik sprechen. Johannsen freut sich über die neuen Medien, die einem in der Musik so viele neue Möglichkeiten geben. Stücke aus ganz anderen Zeitaltern lassen sich leicht finden und downloaden.

Maria Johannsen sieht mit Vorfreude dem Konzert entgegen. Sie selbst spricht vier Sprachen und hat bereits unter anderem in der christlichen Kathedrale in Oxford gesungen. Foto: Malte Cilsik

Warum sie sich gerade für den Barock entschieden haben, kann die Organisatorin nicht sagen. „Es ist einfach schön, sich in einzelne Musikepochen zu vertiefen“, erklärt sie begeistert. Besonders findet sie, wenn Stücke live und ohne Strom gespielt werden. Gerade beim Barock werden dadurch die lustigen und sprudeligen Elemente noch wohlklingender.

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