Stadtentwicklung

SP: Ist der Honnørkajen noch zu retten?

SP: Ist der Honnørkajen noch zu retten?

SP: Ist der Honnørkajen noch zu retten?

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Die Pläne für ein Hochhaus am Hafen von Hadersleben stoßen in weiten Teilen der Bevölkerung auf Widerstand. Foto: Ute Levisen

Die Schleswigsche Partei in Hadersleben plädiert für einen Gestaltungsrat, der die Kommune bei umfassenden Bauvorhaben berät, beispielsweise bei dem geplanten Hochhaus-Projekt am Hafen. Nach den Protesten gegen das Vorhaben treffen sich Haderslebener Kommunalpolitiker am Freitag mit den Investoren.

„Ist der Honnørkajen noch zu retten?“ – Diese Frage hat sich der Kommunalratsabgeordnete der Schleswigschen Partei in Hadersleben, Carsten Leth Schmidt, in den vergangenen Wochen und Monaten oft gestellt.

Investoren treffen sich mit Politikern

Am Freitag trifft sich das Kommunalparlament auf Initiative des Vorsitzenden des Technischen Ausschusses, Benny Bonde (Liberale Allianz), mit der Investorengruppe hinter den umstrittenen Hochhausplänen.

Die große Mehrheit von Bürgern, darunter Fachleute, hatten sich kritisch zu den Plänen für ein Hochhaus am Honnørkajen mit 14 Stockwerken und einer Höhe von 51,5 Metern geäußert.

Carsten Leth Schmidt kann die Kritik im Kielwasser der öffentlichen Anhörung, die am 23. Oktober endete, teilweise durchaus nachvollziehen. So hatte sich unter anderem der dänische Akademierat, der den Staat in Kunst- und Gestaltungsfragen berät, gegen die Pläne ausgesprochen: Das geplante Hochhaus nehme der Domstadt und der sie umgebenden Landschaft zu viel – ohne etwas zu geben, so das Urteil des Rates.

Kommunalpolitiker Carsten Leth Schmidt (SP) schlägt nicht zum ersten Mal die Bildung eines Gestaltungsrates vor. Foto: Ute Levisen

„Das ist der Punkt“, sagt Leth Schmidt. „Gäbe es beispielsweise in den oberen Etagen ein Café und auf Straßenniveau des Hochhauses öffentlich zugängliche Einrichtungen, wäre dies ein Gewinn für die Stadt.“

Auch der Dammpark braucht einen Plan

Leth bereitete sich am Freitag gerade für sein Treffen mit der Investorengruppe vor, als „Der Nordschleswiger“ mit dem SP-Politiker sprach. Er wiederholte bei dieser Gelegenheit seinen Vorschlag für einen Gestaltungsbeirat, der die Kommune bei Bauprojekten berät. Neben dem Hochhaus zeichnen sich als weitere Diskussionsschwerpunkte der nahen Zukunft die verschiedenen Pläne für den Dammpark ab. Erwähnt seien hier die Idee für ein Fratelli-Restaurant sowie die Pläne eines Apenrader Paares für ein Café mit Dammblick und Starkoch am Wittenbergplatz.

„Für den Haderslebener Damm brauchen wir einen ganzheitlichen Plan“, unterstreicht Leth Schmidt. Ebenso sei eine ganzheitliche Planung für die Stadtmitte und die Verkehrsplanung in der Innenstadt vonnöten: „Wenigstens sind wir inzwischen damit durch, Außenterrassen zu diskutieren", so Leth mit Blick auf die Diskussion über die Außengastronomie in der Norderstraße.

Politische Behandlung der Pläne am Montag

Zeitnah schlägt Leth Schmidt ein Treffen zwischen Politikern, Bürgern und Fachleuten vor – zunächst mit dem Fokus auf den Plänen für das Hochhaus am Hafen.

Doch gerade die Zeit läuft den Politikern davon: Bereits am Montag wird der Technische Ausschuss den Kommuneplan-Zusatz sowie den Flächennutzungsplan für das geplante Hochhaus-Projekt am Hafen politisch behandeln. Das letzte Wort hat das Kommunalparlament auf seiner November-Sitzung.

 

Mehr lesen

Kulturkommentar

Claudia Knauer
Claudia Knauer
„Verbindlich – Unverbindlich“