Kulturerbe

Preis für Restaurierung des Hoiruper Pfarrhauses

Preis für Restaurierung des Hoiruper Pfarrhauses

Preis für Restaurierung des Hoiruper Pfarrhauses

Hoirup/Højrup
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Das einstige Pfarrhaus von Hoirup Foto: Pressefoto

Wie sagt man so schön? „Baue auf und reiße nieder, so hast du Arbeit immer wieder.“ In Hoirup ist es umgekehrt. Dort haben Tonny Schou und seine Familie dem einstigen abrissreifen Pfarramt zu einer baulichen Renaissance verholfen. Das ist mehr als preisverdächtig.

Der Verein „By og Land Haderslev“ verleiht seinen diesjährigen Preis an Tonny Schou und Mona Babis aus Hoirup (Højrup). Das Paar hat in fünfjähriger Arbeit das alte Hoiruper Pfarrhaus instandgesetzt. Damit hat es dem Gebäude im schleswigschen Baustil zu einer Renaissance verholfen – und der Kommune Hadersleben zu einem weiteren architektonischen Kleinod.

Abrissreife Ruine

Als die Familie das Haus 2015 übernommen hatte, lag ein Abriss des Hauses aus dem Jahre 1913 auf der Hand: Der Zustand des Pfarramtes konnte ohne Übertreibung als desolat bezeichnet werden.

Doch Schou, seine Lebensgefährtin Mona Babis und die beiden Kinder des Paares packten es an: „Dabei sind wir immer noch nicht fertig“, sagt Tonny Schou. „Drei Zimmer fehlen noch.“

Aufwändige Sanierung

Insgesamt hat die aufwändige Sanierung des Hauses in der Kategorie 4 für bewahrenswerte Häuser etwa vier Millionen Kronen verschlungen. 768.000 Kronen flossen dabei vom kommunalen Konto für Dorfverschönerung.

„Es ist das erste Mal, dass wir eine derart umfängliche Sanierung eines Hauses fördern“, sagt Henrik Mynster von der Technischen Verwaltung der Kommune Hadersleben. Normalerweise werden Gelder von diesem Konto für den Aufkauf und anschließenden Abriss von Häusern verwendet, die das Dorfbild verschandeln.

So sah das Haus aus, als das Paar es 2015 übernommen hatte. „Und das ist noch ein gutes Foto“, sagt Tonny Schou. Foto: Privatfoto

Mut und ein langer Atem

Mynster freut sich für die Kommune Hadersleben, dass es gelungen ist, bauliches Kulturerbe der Domstadtkommune zu bewahren: „Es ist in höchstem Maße Tonnys Verdienst, der den Mut hatte, diese Aufgabe anzupacken.“

Und Mut braucht es, um aus einer Ruine ein Schmuckstück zu machen, räumt Schou ein, der das Haus mithilfe seiner Familie instandgesetzt hat – wobei er von seinem Know-how als ausgebildeter Zimmerer profitiert. Gegenwärtig durchläuft der 54-Jährige eine Ausbildung zum Baukonstrukteur.

Rücksicht auf den Baustil

Die Familie restaurierte das Haus mit Rücksicht auf den Baustil: „Damit hat das Paar Hoirup und der Kommune Hadersleben ein prachtvolles Kulturerbe erhalten“, sagt Helge C. Jacobsen, Vorsitzender des Vereins „By og Land Haderslev“, der sich die Erhaltung des Kulturerbes auf die Fahnen geschrieben hat.

Das instandgesetzte Haus wie es heute aussieht Foto: Pressefoto

Zur Geschichte des Hauses

Das Pfarramt stammt aus dem Jahre 1913 und diente bis 1963 als Pastorenwohnung. Sein Architekt ist unbekannt. Erbaut wurde das Gebäude in dem zeittypischen schleswigschen Heimatschutzstil. Ab 1963 war es als Wohnhaus in Privatbesitz. Von 2010 bis 2015 stand das einstige Pfarramt leer. Tonny Schou und seine Lebensgefährtin Mona Babis erwarben die Ruine 2015 und haben sie instandgesetzt.

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