Kultur

Nichts los auf der Bühne des Amphitheaters

Nichts los auf der Bühne des Amphitheaters

Nichts los auf der Bühne des Amphitheaters

Hadersleben/Haderslev
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Zwei Millionen Kronen hat das Amphitheater gekostet – jetzt liegt es ungenutzt hinter Gittern. Foto: Ute Levisen

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Das Potenzial des Amphitheaters am Rathaus ist nicht ausgeschöpft. Während der Corona-Pandemie nutzte es der Chor des Doms für seine Proben. Seither ist es erneut dramatisch still geworden um den Prachtbau namens „Dramaten“.

Mit dem Erwerb der Gebäude, die einst in Regie der Erwachsenenbildungsinstitution VUC Syd errichtet worden sind, ist die Kommune Hadersleben stolze Besitzerin von Außensportanlagen und eines Amphitheaters geworden. Doch was tun mit dem neu erworbenen Latifundium?

Während die Sportanlagen nach einem Dornröschenschlaf längst zu neuem Leben erweckt – und zur öffentlichen Nutzung freigegeben worden sind, verbleibt das Amphitheater „Dramaten“ geschlossen. Während der Corona-Pandemie nutzte der Chor des Domes das hervorragend ausgestattete Freilichttheater für seine Proben.

„Dramaten“ ohne Publikum

Geht es nach Haderslebens neuem Bürgermeister Mads Skau (Venstre), herrscht bald reges Leben in dem kleinen Rundtheater: „Es könnten Vereine sein, die dort Veranstaltungen durchführen. Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie man das Theater nutzen kann.“

Skau hat auch gleich einen Vorschlag: „Die Jelser Wikinger könnten dort eine Kurzvorstellung für ihre Sommershow geben. Das wäre eine tolle Werbung.“

 

Bürgermeister Mads Skau findet, dass seine Kommune einiges zu bieten hat. Foto: Ute Levisen

Das sei eigentlich eine spannende Idee, findet Janus Harloff Lynggaard, Vorsitzender des Jelser Wikingerspiels: „Aber das Theater hat lediglich Platz für 100 Menschen. Da bietet sich ein Wikingerbesuch am Graben oder in der Fußgängerzone eher an.“

Er verweist stattdessen auf das Amateurtheater „Forsøgsscenen“ sowie auf das Regionaltheater Møllen in Hadersleben, die ortsansässig sind und somit als künftige Mitnutzer des kleinen Theaters an der Waterkant auf der Hand liegen.

Neue Zeiten auf der Wikingerbühne in Jels

Wenngleich nicht im „Dramaten“, so rühren die Wikinger doch die Werbetrommeln für ihre Show des Jahres: „Wir wagen es nicht, es sein zu lassen“, sagt Lynggaard, auch wenn die Wikinger im Vorjahr gänzlich ohne Werbung ausgekommen seien.

Doch das war noch zu Corona-Zeiten.

Nachdem in Dänemark die Masken fallen gelassen wurden, begann hierzulande auch für die Jelser Wikinger eine neue „Zeitrechnung“. Eine Maßnahme nehmen die Jelser Wikinger mit in die neue Ära: Auf der Wikingerbühne in Jels wird in Zukunft ein Platz zwischen jeder Familienbuchung leer bleiben – im Durchschnitt jeder 5. Platz: „Das Feedback unseres Publikums auf diese Corona-Maßnahme war überwältigend, sodass wir sie beibehalten.“

Dies bedeutet nach Angaben des Vorsitzenden zugleich, dass pro Vorstellung die Zahl der Besucher auf 1.100 beschränkt ist.

Das „Dramaten" für eine Stippvisite zu nutzen, sei eine interessante Idee, so der Vorsitzende der Jelser Wikingerspiele, Janus H. Lynggaard (Mitte). Foto: Ute Levisen

Amphitheater als Eventkulisse für Vereine

Auch das Herzog-Hans-Festival, das stets am ersten Wochenende im Juni in Hadersleben stattfindet, wird ohne die Wikinger aus Jels auskommen müssen: „Da stecken wir mitten in den Proben“, kündigt der Vorsitzende an.

Mit Blick auf das „Dramaten“, dessen Bau etwa 2 Millionen Kronen gekostet hat, geht somit die Suche nach künftigen Nutzern weiter. Bürgermeister Skau fordert Vereine der Kommune auf, sich mit Vorschlägen an das Rathaus zu wenden.

 

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