Dammblick
Minderheiten-Paar eröffnet Café in bester Lage
Minderheiten-Paar eröffnet Café in bester Lage
Minderheiten-Paar eröffnet Café in bester Lage
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Ein Restaurant für den Dammpark? Während die Frage um die künftige Gestaltung des Haderslebener Stadtparks noch immer nicht geklärt ist, haben Olav Hansen und Sabina Wittkop-Hansen Nägel mit Köpfen gemacht und die ehemaligen Büroräume am Wittenbergplatz in ein Café mit Blick auf den Damm verwandelt.
Zwei Jahre lang war es in Planung, in wenigen Tagen ist es so weit: Hadersleben bekommt ein Café mit Dammblick.
Hinter dem Café in bester Lage stehen Unternehmer Olav Hansen und seine Frau Sabina Wittkop-Hansen. Den beiden engagierten Mitgliedern der Deutschen Minderheit gehört der Gebäudekomplex an der Bispebroen, in dem das neue Café derzeit seine Räume bezieht.
Ein Traum wird wahr
Dass die einstigen Büroräume mit direkter Sicht auf den Haderslebener Dammpark nun zu einem Café werden, ist für Sabina Wittkop-Hansen ein wahrgewordener Traum: „Das Gebäude liegt total schön am Wasser und selbst bei Regen sind die Räume wunderbar hell. Daher empfand ich es immer als Sünde, dass hier nichts drin ist, wo sich die Leute hyggen können.“
Für das Caféprojekt konnten Hansens den Koch Jesper Lambach gewinnen, der in der Domstadt wahrlich kein Unbekannter ist: Von 1994 bis 2011 betrieb er in der Schlossstraße 25 das mexikanische Restaurant Zapata.
„Wir haben mehrere potenzielle Pächter getroffen, und mit Jesper waren wir gleich auf einer Wellenlänge. Sein Konzept passte am Besten“, erzählt Wittkop-Hansen.
Im zweiten Anlauf
Vor gut zwei Jahren hatten die beiden Wahl-Haderslebener das Projekt „Café mit Dammblick“ erstmals in Angriff genommen. Auch ein potenzieller Pächter war damals schnell gefunden. Doch dann verkündeten die Inhaber des italienischen Restaurants Fratelli, im Dammpark einen Pizza-Tempel errichten zu wollen, und der Pachtinteressent bekam kalte Füße.
Meiner Meinung nach haben wir die beste Lage der Stadt. Das verpflichtet natürlich. Deshalb möchte ich mit meinem Angebot gerne alle ansprechen.
Jesper Lambach
Für Jesper Lambach sind die derzeit noch wagen Umgestaltungspläne für den Haderslebener Dammpark kein Grund zur Besorgnis. Er ist zuversichtlich, dass die Kommune ihm keinen großen Gebäudeklotz vor die Nase setzen wird, der seinen Gästen die Aussicht versperrt. Die sollen den Blick auf den Innendamm in Zukunft sogar von einer Orangerie aus genießen können.
Café mit Potenzial
„Wir haben da etwas in Planung“, meint Sabina Wittkop-Hansen, „aber erst einmal wird das Café eröffnet.“ Wenn es nach ihr geht, dann soll das neue Café mit dem klangvollen Namen „Gevæxt“ eine Anlaufstelle für Touristen aus Deutschland und ein Treffpunkt für die Domstädter werden.
„Ich stelle mir das so vor, dass die Leute beispielsweise aus Hamburg mit dem Reisebus ankommen, hier frühstücken und anschließend in der Stadt shoppen gehen oder eine Tour mit dem Dammboot unternehmen“, sagt Wittkop-Hansen, die bei der diesjährigen Kommunalwahl für die Schleswigsche Partei ins Kommunalparlament einziehen möchte, um sich unter anderem für mehr sanften Tourismus in der Domstadtkommune stark zu machen.
Ein Ort für alle
Auch Jesper Lambach findet, dass die einzigartige Lage seines Cafés verpflichtet: „Meiner Meinung nach haben wir die beste Lage der Stadt. Das verpflichtet natürlich. Deshalb möchte ich mit meinem Angebot gerne alle ansprechen“, so der Cafébetreiber.
Eine umfangreiche Menükarte werde es nicht geben, wohl aber die Möglichkeit, auch zu Abend zu essen. „Unsere Öffnungszeiten werden sich primär an den allgemeinen Öffnungszeiten der Stadt orientieren. Abends haben wir aber bis 20 Uhr geöffnet“, sagt Lambach.
Auch in der Auswahl seiner Produkte werde sich die Lage des Cafés – an der grünen Lunge der Stadt – widerspiegeln, erklärt Jesper Lambach. „Wir setzen zwar nicht ausschließlich auf vegetarische Gerichte und Bio-Produkte, aber immer dort, wo es Sinn ergibt, werden wir darauf zurückgreifen.“