Lieber Uwe Jessen,

Nur sehr selten verspüre ich das Bedürfnis, mich in die Angelegenheiten der Minderheit einzumischen, aber jetzt ist wirklich Vorsicht geboten.

Es muss mit Bedacht gehandelt und entschieden werden. Sollte der BDN das Gebäude der deutschen Bibliothek in Hadersleben zum höchsten Gebot an Torben Arevad verkaufen, dann wird für das Ansehen der deutschen Minderheit ein Schaden entstehen, der mit Geld gar nicht aufgewogen werden kann.

Die wunderschöne alte Kastanie nicht zu schützen wäre ein grober Fehler, besonders da diese Möglichkeit ja durch „tinglysning“ vorliegt. Sollte sich Torben Arevad dazu entschliessen, das Gebäude nicht zu kaufen, dann gibt es bestimmt viele, viele Andere, die als Käufer in Frage kommen und sich über einen solch einzigartigen Baum im Garten freuen würden.

JETZT BLOSS KEINEN FEHLER MACHEN!

Kurz zu meiner Person: Ich bin 66 Jahre alt, in Hadersleben geboren und wohnhaft. Mein Leben lang habe ich die Aktivitäten der deutschen Minderheit aus nächster Nähe miterlebt, denn meine Eltern und ihr nächster Freundes- und Bekanntenkreis waren alle ganz tief in der Minderheit verwurzelt und engagiert. Ich habe die Anstrengungen miterlebt, die dazu geführt haben, dass die deutsche Minderheit und ihre Politiker heute ein hohes Ansehen geniessen.

Das Alles kann mit einer falschen Unterschrift zunichte gemacht werden. Es wäre schade drum.
Ich hoffe, ihr trefft die richtige Entscheidung, denn der Baum und sein Signalwert sind mit Geld nicht zu bezahlen.

Margret Otto Jensen,
Ryes Møllevej 41
Hadersleben