Jubiläumsausstellung

Historisches Archiv lädt ein zu einer Zeitreise

Historisches Archiv lädt ein zu einer Zeitreise

Historisches Archiv lädt ein zu einer Zeitreise

Hadersleben/Haderslev
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Wer ist auf den Werken von Schwester Alice zu sehen? Janne Katrine Frederiksen hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Foto: Ute Levisen

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Im Dezember feiert das Historische Archiv der Kommune Hadersleben sein 75-jähriges Bestehen. Grund genug für eine kulturhistorische Bilanz. Am Dienstag eröffnete das Archiv eine Sonderausstellung und lädt an drei Tagen der Woche ein zu einer Reise durch die Zeit.

Was die Domstadtkommune Hadersleben an Prominenz in Kunst und Kultur zu bieten hat, stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs in Hadersleben bis Ende Januar in der Sonderausstellung „Unsere Geschichte“ (Vores Historie) in der alten Kathedralschule zur Schau – und zwar aus gegebenem Anlass: Am 17. Dezember wird das erste lokalhistorische Archiv in Nordschleswig 75 Jahre alt.

Louis Ehlers schuf mit seiner Sammelleidenschaft die größte Keramikausstellung im Norden. Ein lebensgroßes Plakat stellt ihn vor. Foto: Ute Levisen

Von Kai Trier bis Schwester Alice

Von Kai Trier über Louis Ehlers bis hin zu Karl-Johan Berkwill: Beim Betreten der Ausstellung begegnet man diesen bekannten Kunst- und Kulturpersönlichkeiten der Großkommune Hadersleben – und vielen mehr. Unter ihnen ist Schwester Alice. Sie war nicht nur Diakonisse, sondern auch eine talentierte Malerin. Ihre Kinderbilder nehmen die Besucherinnen und Besucher in den lichten Räumen gleich zu Beginn der Ausstellung in Empfang.

Werke des Malers Kai Trier werden auch gezeigt. Foto: Ute Levisen

Wer sind die Kinder von Schwester Alice?

„Wir wüssten gern, wer die Kinder auf den Bildern von Schwester Alice sind“, sagt Janne Katrine Frederiksen vom Historischen Archiv. Sie hofft darauf, dass der eine oder andere Gast der Sonderausstellung diesbezüglich einen Tipp hat.

 

Der bekannte Maler und Militärmusiker Karl-Johan Berkwill hat seine Werke dem Archiv vermacht. Foto: Ute Levisen

Zimmer im Jugendstil

Die Schau ist in verschiedene Räume unterteilt, und jeder erzählt ein Kapitel Lokalgeschichte. Ein Zimmer ist beispielsweise im „Jugendstil“ gestaltet – im Stil junger Leute der 80er, wohlgemerkt.

Die Gegenstände, die vor gar nicht allzu langer Zeit die vier Wände von Teenagern zierten, sind der heutigen Generation von Kindern und Jugendlichen weitgehend unbekannt, andere auch in der älteren Generation längst in Vergessenheit geraten: Walkman und Monchhichis, beispielsweise – und „Che“ Guevara sowieso.  

Jugendstil: Teenager-Zimmer im Look der 80er Jahre, präsentiert von Lene Krab Foto: Ute Levisen

„Wir haben das an Schulklassen getestet“, lacht Anja Usbeck Pedersen. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Sidsel von Qualen und Lene Krab hat sie weitere Räume der Sonderausstellung eingerichtet, die eine Zeitachse auf dem Flur zusammenbindet.

Was schenkt man sich unter den Freunden? – Die Ausstellung gibt Antworten. Foto: Ute Levisen

Meuterei auf dem Kasernenhof

Ein besonderes Kapitel erzählt der Raum „Lavetten“, wie Archivleiter Bent Vedsted Rønne sagt. In diesem Raum werden die Gäste der Ausstellung zurück in die 50er Jahre geführt, als die Wehrpflichtigen in der Kaserne „meuterten“, weil die Wehrdienstzeit auf 18 Monate verlängert werden sollte. „Das hat nicht jedem in die Lebensplanung gepasst“, wie Bent Vedsted Rønne erzählt.

 

Im Raum „Lavetten“ wird zwar nicht scharf geschossen, dafür gemeutert – mitten in Hadersleben. Foto: Ute Levisen

Die Ausstellungsgegenstände stammen aus dem Bestand des Historischen Archivs, und die Besucher sind aufgefordert, aktiv an der Sonderausstellung mitzuwirken, unter anderem, indem sie sich mit eigenen Geschichten einbringen. Bleistift und Papier liegen dafür bereit.

Archivieren wie in alten Zeiten: Sidsel von Qualen zeigt wie das ging. Alle Gegenstände dort sind zum Anfassen. Foto: Ute Levisen

Unsere Geschichte

Die Ausstellung „Unsere Geschichte“ wird bis zum 29. Januar in der alten Kathedralschule gezeigt (Zutritt über den Haupteingang). Sie ist von dienstags bis donnerstags von 12 bis 16 sowie sonnabends von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist kostenlos.

 

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