Hanne Fuglsang sitzt in ihrem Sommerkleid auf einem Tisch im Raum der Klasse 0. Fast minütlich kommen Kinder herein, bringen ihr Blumen, umarmen sie, machen Späße. Die Lehrerin, die vor allem in der 0. Klasse unterrichtet hat, ist beliebt – und von vielen sogar die Lieblingslehrerin, da ist sich auch der stellvertretende Schulleiter Piet Schwarzenberger sicher.

Bei ihrer großen Abschiedsfeier an der DSH am vergangenen Freitag dreht sich alles um die Domstädterin –  dabei ist das eigentlich gar nicht ihr Ding, wissen Lehrerin Anne-Dorthe Wagner Rogge und Piet Schwarzenberger.

Doch sie sind sich einig: „Sie hat all die Standing Ovation verdient. Wir werden sie sehr vermissen“, so der stellvertretende Schulleiter.

Viele Jahre an der DSH 

Hanne Fuglsang hatte vor 20 Jahren an der DSH begonnen. Zunächst bei der Schulfreizeitordnung (SFO), gab sie ab 2004 Dänischunterricht für zugezogene Schülerinnen und Schüler. Es folgte ein Kurs in „Sønderjysk“ bis sie dann als Lehrerin der 0. Klasse unterrichtete. Die Domstädterin fand schnell Zugang zu den Kindern und erfreut sich daran, wie familiär alles zuging:

„Ich kenne so viele Schülerinnen und Schüler, da waren sie noch Kleinkinder, ach bei einigen weiß ich noch, als sie im Bauch ihrer Mütter waren. Und plötzlich sieht man sie bei ihrer Abschiedsfeier“, lacht sie. 

Die Lehrerin witzelt: „Das ist Fluch und Segen zugleich, denn so kennen dich ja auch alle.“

Ein tolles Kollegium 

Die Jahre an der DSH habe Hanne Fuglsang sehr genossen, wie sie erzählt: „Deswegen bin ich ja auch so lange geblieben.“ Und der enge und freundschaftliche Umgang spreche auch dafür, dass es einige Lehrkräfte gibt, die viele Jahre Seite an Seite mit Hanne Fuglsang gearbeitet haben. Und mit denen hat die gelernte Krankenschwester ausgesprochen gerne zusammengearbeitet, wie sie erzählt. Deswegen fiel der Abschied auf beiden Seiten sehr schwer.

Doch die nun Rentnerin hat auch schon einige Pläne geschmiedet, für die Zeit nach der DSH.

Pläne nach der Schule 

„Ich möchte jetzt vor allem Mutter und Großmutter sein“, schwärmt Hanne Fuglsang. Sie habe eine große Familie und möchte sich dieser widmen – aber da sei noch etwas, versichert sie: „Ich liebe es, Fahrrad zu fahren. Ich mache gerne Solo-Touren, da bin ich ganz für mich“, erklärt sie. 

Um dem Trubel zu entkommen, steigt sie gerne auf ihr Rad, fährt teilweise bis nach Skagen, schläft in kleinen Unterkünften und ist dabei gerne für sich: „Das ist für mich Freiheit. Auf dem Fahrrad, auf meinen Touren, da nehme ich mich mal aus der Verantwortung“, erklärt sie. Jetzt, im Ruhestand, möchte sie öfter raus in die Natur und einfach für sich sein. 

Ihren letzten Tag mit den Schülerinnen und Schülern, sowie Kolleginnen und Kollegen hat Hanne Fuglsang sehr genossen, die kleine Abschiedsfeier gefiel ihr gut, auch wenn sie den Trubel um ihre Person ansonsten meidet. Und für einen kurzen Augenblick hatte sie sogar vor, dem Abschied gänzlich fern zubleiben:

„Ich habe noch nie in meinem Leben die Schule geschwänzt. Weder als Schülerin noch als Lehrkraft. Und da dachte ich mir heute Morgen: ‚Heute ist die letzte Möglichkeit, heute ist dein letzter Schultag‘“, erzählt sie lachend. Die Chance ging dahin – und Hanne machte sich doch auf den Weg zur DSH. Ein letztes Mal als Lehrerin.