Kulturwoche

Hadersleben sagt ab – alle anderen machen weiter

Hadersleben sagt ab – alle anderen machen weiter

Hadersleben sagt ab – alle anderen machen weiter

Hadersleben/Haderslev
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Hans Skøtt: „Wir sind richtig gut darin, die Corona-Auflagen einzuhalten." Foto: Ute Levisen

Die Kulturwoche der Dreiecksregion Trekanten fällt in diesem Herbst dem Coronavirus zum Opfer. Aber nur in Hadersleben. Die anderen Mitgliedskommunen führen geplante Veranstaltungen größtenteils durch. In der Domstadt stößt die Entscheidung auf Verwunderung.

Hans Skøtt, Betreiber von „Skøtts Kaffebar“ am Graben, muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um sich in Coronazeiten über Wasser zu halten. Das tut er auch. Jüngstes Beispiel ist das Stelldichein der Biker am Graben während der Sommermonate. Es war ein Riesenerfolg. Skøtt möchte im nächsten Jahr an diesen Erfolg anknüpfen.

Bis zum 18. Oktober alles abgesagt

Und jetzt das! Die Kulturveranstaltungen in kommunaler Regie im Rahmen von „Trekantens Festuge“ sind kurzfristig abgesagt worden – erst einmal bis zum 18. Oktober.
Allerdings nur in Hadersleben. Die übrigen Mitglieder der Ostküstenkommunen-Kooperation führen den Großteil ihrer Veranstaltungen durch, obwohl das Infektionsgeschehen dort höher ist als in Hadersleben.

Kopfschütteln und Verwunderung

Skøtt versteht die Welt nicht mehr: „Hadersleben hat die niedrigsten Infektionszahlen im Vergleich zu Kolding, Vejle und Fredericia.“ 


Und so soll es auch bleiben. „Die Entscheidung, der kein politischer Beschluss zugrunde liegt, ist eine Vorsichtsmaßnahme der kommunalen Kulturverwaltung“, sagt der Vorsitzende des Kulturausschusses, Kjeld Thrane (Konservative Volkspartei). „Denn wer soll es verantworten, wenn sich bei den Veranstaltungen jemand infiziert?“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bis zum Oktober sind alle Veranstaltungen in kommunaler Regie abgesagt worden. Foto: Ute Levisen

Weg vom Fenster

„Also – da klappt mir doch die Kinnlade runter!“, sagt Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei und Mitglied des Kulturausschusses. Dass die Kommune Hadersleben die Kulturwoche für ihren Teil absagt, ist ihm neu. Seines Wissens sollte das Kulturprogramm mit Blick auf die Corona-Situation in engem Kontakt mit dem Sekretariat der Festwoche angepasst werden. „Jetzt fällt einfach alles aus?! Dann fahren die Leute nach Kolding – und Hadersleben ist weg vom Fenster.“

Auch Hans Skøtt kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. „Corona hat uns einiges gelehrt. Wir führen mehr Veranstaltungen durch, allerdings mit weniger Leuten, und wir sind richtig gut darin geworden, die Vorsichtsmaßnahmen umzusetzen.“

Hans Skøtt hat als Caféhaus-Betreiber finanzielle Einbußen durch die Corona-Beschränkungen. Foto: Ute Levisen
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