Haderslev Butikker
Es fehlten viele bei der virtuellen Generalversammlung
Es fehlten viele bei der virtuellen Generalversammlung
Es fehlten viele bei der virtuellen Generalversammlung
In Zeiten von Corona traf sich der Vorstand des Geschäftsverbandes mit einigen wenigen Mitgliedern und Kooperationspartnern in der virtuellen Welt. Die Geschäftsleute wollen das Bewegungsmuster der Kunden im Alltag und bei Events besser im Blick behalten.
Sitzungsleiter Thor Lange von der Haderslebener Kommune hatte einen leichten Job, als er am Dienstagabend die Generalversammlung von „Haderslev Butikker“ leitete. Das Treffen fand in der virtuellen Welt statt. Mit dem Standort des Wirtschaftsrates (HER) am Jungfernstieg als physischen Austragungsort und „Sendestudio“ und einem Bruchteil der 98 Mitglieder, die an der Videokonferenz teilnahmen, konnten die Tagesordnungspunkte mit Blitzgeschwindigkeit abgehakt werden. Vorschläge und Anträge waren nicht eingegangen.
Geschäftsverband mitten im Chaos
Dreh- und Angelpunkt des Jahresberichts des Vereinsvorsitzenden Palle Løgstrup war die Corona-Krise: „Ein Teil unserer Mitglieder musste für einen Zeitraum seine Geschäfte schließen, und die Kunden verschwanden aus dem Straßenbild. Wir befanden uns mitten im Chaos.“
Dem Verein hätten sich zu Beginn der Pandemie zwei Wege angeboten, so Løgstrup. „Wir konnten uns hinter einem Windschutzzaun in Sicherheit bringen oder Windmühlen bauen. Wir haben uns für die Windmühlen entschieden“, sagte Løgstrup.
Gemeinsam mit dem Wirtschaftsrat initiierte der Geschäftsverband verschiedene Maßnahmen, die den Handel unterstützen. Präsenz in den sozialen Medien war ein wichtiger Eckpfeiler in dem Hilfsprogramm, das auf die Schnelle aus der Taufe gehoben wurde. Der Vorsitzende richtete auch einen Dank an die Kommune für geleistete Hilfsmaßnahmen.
Nutzung digitaler Lösungen angeschoben
Laut Løgstrup habe die Corona-Pandemie auch zwei positive Effekte. Er freute sich darüber, dass die Haderslebener sich verstärkt auf das örtliche Umfeld besinnen. „Wir erleben, dass man sich gegenseitig unterstützt“, so Palle Løgstrup.
Der zweite positive Effekt sei, meint Løgstrup, dass der Einzelhandel die Nutzung digitaler Lösungen ankurbelte. Beide Tendenzen müssten zukünftig vereint und intensiviert werden. Løgstrup ist davon überzeugt, dass die physischen Geschäfte nicht aussterben. Das erfordere aber, dass die Geschäftsleute tagtäglich um ihre Fortexistenz kämpfen und kompetente Beratung und guten Service anbieten. Gleichzeitig sei es wichtig, den Onlinehandel zu stärken und jedem Kunden maßgeschneiderte Einkaufserlebnisse zu schaffen. Dieser Prozess werde ab sofort vom Gewerberat angeschoben.
Weihnachtsbeleuchtung geht ins Geld
Das Jahresergebnis des Vereins pendelte sich laut Kassierer Vagn Meck bei 66.000 Kronen ein. „Haderslev Butikker“ haben 2019 unter anderem 354.000 Kronen für den Sicherheitsdienst bezahlt, die Weihnachtsbeleuchtung kostete 300.000 Kronen. Für Events und Aktivitäten brachte der Verband 350.000 Kronen auf.
Der Verband hatte wegen Ladenschließungen und Zusammenlegungen 13 Austritte verzeichnet. Die Geschäftsleute konnten erfreulicherweise 17 neue Mitglieder in ihren Reihen willkommen heißen.
Kundenfrequenz im Blick behalten
Die im Dezember 2018 vollzogene Kooperation von „Haderslev Butikker“, dem Wirtschaftsrat und dem örtlichen Tourismusverband „VisitHaderslev“ trage erwartungsgemäß zur Bündelung der Ressourcen bei.
Um die richtigen Entscheidungen zu treffen bei der innovativen Arbeit, habe der Verband beschlossen, ein System zur Registrierung von Kunden und Gästen einzurichten. Das System zur Datenerfassung werde schnellstmöglich eingeführt. Da ein potenzieller Systemanbieter unerwartet Zweifel daran hegt, inwieweit das Unternehmen über valide Daten verfügt, machte sich der Geschäftsverband inzwischen auf die Suche nach anderen Systemanbietern. „Ein Zählsystem ermöglicht uns, den Kundenzustrom und das Bewegungsmuster an Werktagen und bei Events im Blick zu behalten.
Die Vereins-Vision sei, betonte Løgstrup, die Geschäftswelt unter einen Hut zu bringen, um Hadersleben zu der vorrangig frequentierten und gemütlichsten Handelsstadt des Landesteils zu machen.
Janne Lohmann von „Lohmann” am Jungfernstieg und Carsten Friis, „Happy Hunting“, sind neue Mitglieder des Vorstandes. Pia Schultz Heelsberg und Martin Karas Christiansen wurden wiedergewählt.