Gesellschaft

Elternhaus soll Licht ins Dunkel bringen

Elternhaus soll Licht ins Dunkel bringen

Elternhaus soll Licht ins Dunkel bringen

Woyens/Vojens
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Leif Storgaard Pedersen fordert ein Ende der kommunalen Verschleierungstaktik. Foto: Ute Levisen

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Die jahrelangen Vorbereitungen haben ein Ende. Am 1. April weihte die gemeinnützige Organisation „Kirkens Korshær“ ihr neuestes Hilfsangebot ein: Ab sofort finden Familien mit Herausforderungen unter dem Dach des Elternhauses in Woyens Rat und praktischen Beistand.

Für Familien mit Herausforderungen bedeutet das neue Hilfsangebot von „Kirkens Korshær“ Licht am Ende des Tunnels. So formulierte es Vorsteher Leif Storgaard, als das Elternhaus, angesiedelt unter dem Dach des Woyenser Gesundheitszentrums, am vergangenen Freitag seine Türen öffnete.

Hilfe von Ehrenamtlichen

Gäste von nah und fern waren gekommen, um zu gratulieren. Unter ihnen war auch Gitte Andersen, Natur-Guide aus Hadersleben, die dem Elternhaus ihre Dienste angetragen hat, denn, so sagt sie, aus der Natur könne man viel Kraft schöpfen.

Drei Jahre lang hat die gemeinnützige Organisation am „Forældrehuset“ gebaut. Das Angebot wendet sich an Familien, die im Alltag besondere Herausforderungen bewältigen müssen. Soziale Probleme, Familien, deren Kinder Behinderungen haben oder aus verschiedenen Gründen eine Krise durchlaufen, aber auch Eltern, die auf der Suche nach Rat und Unterstützung sind, werden dort in Zukunft Ansprechpartner haben.

Gitte Andersen, Naturguide aus Hadersleben (Mitte), hat dem Elternhaus ihre Dienste angeboten. Gern würde sie mit Familien Führungen durch die Natur machen. Foto: Ute Levisen

Für Familien mit Kindern von 0 bis 17 Jahren

Wenn das kein Grund zum Feiern ist! „Es ist ein Angebot, das alle Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren in der Kommune in Anspruch nehmen können“, erläutert Vivi Ravnskjær Terp. Die Woyenserin ist die Initiatorin des Projekts und arbeitet hauptberuflich als Leiterin von „Kirkens Korshær“ in Sonderburg (Sønderborg).

„Forældrehuset“ wird neben Gemeinschaftsveranstaltungen Netzwerk- und Gesprächsgruppen sowie individuelle Beratung anbieten.

Vorurteilsfreier Erfahrungsaustausch

Leif Storgaard Pedersen aus Hoptrup, dessen Fachgebiet Familientherapie ist, hat seit 1. März hauptamtlich die Leitung des Elternhauses inne und ist dabei von Ehrenamtlichen unterstützt worden: „Es ist ein Ort, an dem Familien mit besonderen Herausforderungen Hilfe finden und sich mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen austauschen können – vorurteilsfrei und ohne vorherige kommunale Überweisung“, so Pedersen.

Vivi Ravnskjær Terp (links) ist Initiatorin des Hilfsangebots. Foto: Ute Levisen

Storgaard hat wie Vivi Ravnskjær Terp an dem grundlegend neuen Konzept mitgearbeitet, das dem Elternhaus zugrunde liegt und das so viele Fachleute, Ehrenamtliche und Eltern wie möglich einbeziehen möchte.

Kommune Hadersleben fördert Elternhaus

Die Grundsteinlegung des Elternhauses ist seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit Vereinen und der Kommune Hadersleben vorbereitet worden.

Die Kantine teilt sich „Forældrehuset“ mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitshauses. Zur Einweihungsfeier gab es Torte und unter anderem alkoholfreien Wein. Foto: Ute Levisen

Das Elternhaus wird in Regie der privaten Hilfsorganisation „Kirkens Korshær“ betrieben – in Zusammenarbeit mit Eltern, deren Kinder in Pflegefamilien leben, und Vereinen wie „Autismeforeningen“, „LEV Haderslev“ und „ADHD-Foreningen“.

Schätzungsweise 200 Familien werden in der zunächst auf zwei Jahre befristeten Projektphase das Angebot des Elternhauses in Anspruch nehmen. Die Kommune Hadersleben stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und fördert das Elternhaus zudem mit jährlich 400.000 Kronen.

Die Familienhilfe von „Kirkens Korshær“

Kirkens Korshær hilft in 13 Städten in ganz Dänemark Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Es ist ein Angebot für Familien, die mit finanziellen Problemen, begrenzten Netzwerken, psychischen und physischen Gesundheitsproblemen und Benachteiligungen zu kämpfen haben. Jedes Angebot ist so konzipiert, dass es den lokalen Bedürfnissen angepasst ist. Die Hilfe umfasst unterstützende Gemeinschaften, Beratung, gemeinsame Mahlzeiten und andere soziale Aktivitäten.

Das Elternhaus ist ein landesweites Pilotprojekt, das Ende 2023 ausläuft.


 

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Meinung
Kirsten Nørgård Christensen
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