1927 als Tochter von Hugo und Ingeborg Alnor geboren, wuchs Ebba Fuglsang als einziges Mädchen unter vier Geschwistern in Tingleff (Tinglev) auf. Bereits früh entfachte ihre Leidenschaft für Musik. Insbesondere das Klavierspielen hatte es ihr angetan. „Sie konnte schon immer gut nach Gehör spielen und hatte wirklich Talent“, erzählt ihr jüngster Sohn, Henning Fuglsang.

Verliebt in Kopenhagen

Nachdem sie in Apenrade (Aabenraa) die Schule besucht hatte, zog es Ebba Fuglsang daher nach Kopenhagen, wo sie hoffte, das Musikkonservatorium besuchen zu dürfen. Doch als deutsche Nordschleswigerin habe man es in den frühen Nachkriegsjahren in Kopenhagen schwer gehabt, erklärt Henning Fuglsang.

Die Aufnahme ins Musikkonservatorium gelang der jungen Tinglefferin nicht. Dafür traf sie in Kopenhagen Sigurd Fuglsang wieder, mit dem sie bereits in Apenrade gemeinsam zur Schule gegangen war. Die beiden verliebten sich ineinander, heirateten und wohnten erst in Esbjerg, Kolding und Odense, bevor sich das Paar in Hadersleben niederließ, weil Sigurd in die Familienbrauerei Fuglsang mit einstieg.

Aktives Familienleben in Nordschleswig

Zurück in Nordschleswig war Ebba Fuglsang nicht nur innerhalb der Minderheit äußerst engagiert und aktiv. So war sie viele Jahre lang Mitglied im Haderslebener Frauenverein, besuchte verschiedene Sprach- und Strickkurse, spielte regelmäßig Bridge und begleitete die Musikvereinigung Nordschleswig bei ihren Chorproben in Hadersleben am Klavier.

In den 1980er Jahren legte sie an der Kirchenmusikschule in Lügumkloster (Løgumkloster) ihr vorläufiges Orgelexamen (Preliminær Orgeleksamen) ab und begleitete fortan im gesamten Landesteil zahlreiche Gottesdienste an der Orgel. „Sie kannte so ziemlich jede Kirchenorgel in Nordschleswig“, erzählt Henning Fuglsang. Die Ausbildung habe seiner Mutter nicht nur Freude bereitet, sondern auch viel bedeutet.

Der Kitt der Familie

Ebba Fuglsang war jedoch nicht nur leidenschaftliche Musikerin, sondern auch ein ausgeprägter Familienmensch. Ihre Eltern, die später von Tingleff nach Kollund gezogen sind, habe sie fast jedes Wochenende besucht und im hohen Alter auch gepflegt.

Auch über den Besuch ihrer Kinder Lars, Berit, Annette und Henning sowie der Enkelkinder habe sich die sechsfache Großmutter stets gefreut. Umso mehr habe sie der plötzliche Tod ihres ältesten Sohnes Lars Fuglsang im Jahr 2012 getroffen. „Das hat ihr sehr zugesetzt“, erinnert sich Henning Fuglsang. „Sie war fast täglich an seinem Grab auf dem Friedhof.“

Doch nicht nur deshalb werde sie der Familie als liebevoller und fürsorglicher Mensch in Erinnerung bleiben: „Sie war der Mittelpunkt der Familie“, sagt Sohn Henning Fuglsang, „sie hat uns zusammengehalten.“

Beerdigung folgt

Ebba Margarethe Brigitte Fuglsang wohnte bis zuletzt mit ihrem Mann Sigurd in einem kleinen Haus am Ribe Landevej, wo sie am 20. Juli im Alter von 94 Jahren still entschlafen ist. Die Beisetzung wird zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis stattfinden.