Entschädigungsmodell
Betroffene Anrainer: „Noch Luft nach oben“
Betroffene Anrainer: „Noch Luft nach oben“
Betroffene Anrainer: „Noch Luft nach oben“
Die Regierung arbeitet zurzeit an einem Entschädigungsmodell für lärmgeplagte Anrainer des Fliegerhorstes Skrydstrup. Nach bisherigen Angaben soll es 230 Millionen Kronen umfassen. Gut und schön, sagt die Sprecherin von „Foreningen Flyvestation Skrydstrups Naboer“. Aber es gebe noch Luft nach oben.
230 Millionen Kronen – so viel ist der Regierung eine Regelung wert, nach welcher die vom Fluglärm am meisten betroffenen Anrainer des Fliegerhorstes Skrydstrup entschädigt werden sollen. „DR Nyheder“ ist im Besitz eines entsprechenden Entwurfs von den laufenden Verhandlungen zwischen Regierung und Vergleichsparteien. Danach werden die Fluglärmzonen in drei Bereiche unterteilt: rot (117 Häuser), gelb (ca. 1.500) und grün.
Häuser und landwirtschaftliche Anwesen in der roten Zone werden auf Wunsch aufgekauft – und zwar mit allem Drum und Dran, Maschinen und Tierbestände inklusive. Alternativ können sie mit Schalldämmung versehen werden. Die Betroffenen haben, so berichtet DR, zehn Jahre Zeit, sich zu entscheiden.
117 Haushalte in der roten Zone
Die etwa 1.500 Haushalte in der gelben Zone, die 15 Kilometer in der Länge umfasst, können Lärmschutzmaßnahmen in Anspruch nehmen. Hier sieht Agnes Østergaard Rosenlund noch Handlungsbedarf. Denn nach ihren Informationen ist nicht vorgesehen, die Betroffenen mit Blick auf die Wertminderung ihrer Immobilien zu entschädigen.
„Kredite lassen sich nicht mit neuen Fenstern tilgen"
„Das ist besorgniserregend. Denn die Betroffenen können ihre Hauskredite ja nicht mit neuen, lärmdämmenden Fenstern tilgen.“
Ab 2022/23 werden die ersten Kampfjets vom Typ F-35 auf dem Luftwaffenstützpunkt in Skrydstrup stationiert. Die neuen Jagdflugzeuge verursachen eine andere Art von Lärm als die bisherigen F-16. Laut Rosenlund haben Untersuchungen in Norwegen gezeigt, dass selbst Tiere, die Fluglärm gewohnt sind, anders auf den Lärm durch die F-35 reagieren: „Sie zeigen Angst und Fluchtverhalten.“
Insgesamt ist es ein hoher Preis, den ein kleiner Teil der Bevölkerung für die dänische Luftwaffe zahlt.
Agnes Rosenlund
Ein hoher Preis
„Insgesamt ist es ein hoher Preis, den ein kleiner Teil der Bevölkerung für die dänische Luftwaffe zahlt.“
Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokratie) möchte das an DR weitergeleitete, bisher vertrauliche Verhandlungspapier nicht kommentieren: Das Entschädigungsmodell sei noch nicht fertig. Sie bezeichnete es daher als ärgerlich, dass die betroffenen Anrainer „Bruchstücke“ davon aus den Medien erfahren.