Musikkritik

Blues vom Feinsten – hausgemacht in Hadersleben

Blues vom Feinsten – hausgemacht in Hadersleben

Blues vom Feinsten – hausgemacht in Hadersleben

Hadersleben/Haderslev
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Ein eingespieltes Team: Nils-Ole Poulin und Rune Robert Friis. Letzterer freut sich über die Rückendeckung aus seiner Heimat. Ein Viertel der Kosten für sein Debütalbum kamen durch Crowdfunding zusammen. Foto: Ute Levisen

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Ein Jahr währten die Vorbereitungen für das erste Album des Bassgitarristen Rune Robert Friis aus Hadersleben. Es ist ein Debüt mit Blues vom Feinsten, made in Hadersleben. Der Name ist Programm: „Built for Comfort, Vol. 1“.

Seit heute ist das Debüt-Album des Haderslebener Bassgitarristen Rune Robert Friis in den gängigen Musikstreaming-Diensten verfügbar.
Neun Nummern mit eigenen Kompositionen und Arrangements sind darauf. Es ist ein herrlicher Mix, nicht nur für Blues-Enthusiasten. Dabei hat Friis mit Blick auf seine Arrangements nichts dem Zufall überlassen: Jede Note sitzt.

Keine Chance dem Zufall

Perfekt gespielt und abwechslungsreich, auch nach zehnmaligem Hören kommt keine Langeweile auf. Auf acht der neun Nummern singt Nils-Ole Poulin. Seine rauchige, markante, zuweilen brüchig klingende Stimme ist das Tüpfelchen auf dem „i“, verleiht dem Friis’schen Blues Patina. Sie passt zu den Kompositionen seines „Schützlings“. Friis und Blues-Legende Poulin machen gemeinsam Musik, seit Rune Friis 14 war. Sie sind ein eingespieltes Team, beide verbindet die Liebe zum Blues – und das hört und sieht man.

Doch Friis testet in seinem Debüt auch musikalische Grenzen aus, hat sich unter anderem bei „Truth don’t rhyme“ mit Rasmus Stenholm und Perry Stenbäck von Soul und Jazz inspirieren lassen.



Neuanfang und eine Hommage an den Boss

Eher rockig geht es in „Fresh Start“ mit seinem Bandkollegen Jesper Heinz (Jesper Heinz Trio) zu. Sarah Jana Westphal mit Wurzeln in der deutschen Minderheit tritt wie eine musikalische Lichtgestalt aus dem Hintergrund hervor und singt, als gäbe es kein Morgen. Was für eine Stimme!
In „Dancing in the dark” verleiht Friis dem Springsteen-Klassiker seine eigene Note.

Ohrwurm-Potenzial

Bedächtig, mit Potenzial eines Ohrwurms hört sich „Falling Skies“ an. Eine der stärksten Nummern, die noch lange nachhallt.
Alle Songs enthalten Gitarren-Soli, die das Können der Musiker, die Friis für sein Debüt zusammengetrommelt hat, offenbaren.
Lehnen Sie sich zurück, denn der Albumtitel ist Programm: Musik zum Wohlfühlen – „Built for Comfort“ eben.

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