Alltagshilfe

„Headspace Hadersleben“: Schau doch mal rein!

„Headspace Hadersleben“: Schau doch mal rein!

„Headspace Hadersleben“: Schau doch mal rein!

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Das Beratungsteam von der Lavgade 5: Nicole Jensen, Doris Poulsen und Helle Ravnskov (v.l.) Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Seit Kurzem gibt es das Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche mit großen und kleinen Sorgen auch offiziell in der Domstadt. Die Beraterinnen von „Headspace Hadersleben“ sind indes bereits seit Mai überall dort im Einsatz, wo junge Leute der Schuh drückt.

„Schau doch mal rein!“ – Ein mintgrünes Plakat macht an der Lavgade 5 in Hadersleben auf den jüngsten Ableger des landesweiten Beratungsangebots „Headspace“ auf sich aufmerksam. Der jüngste Ableger des seinerzeit von dem früheren Staatsminister Poul Nyrup Rasmussen initiierten Angebots für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 25 Jahren ist der zweite in Nordschleswig und die sechste Niederlassung in der Region Süddänemark.

Zweites „Headspace“ in Nordschleswig

Seit Mitte Mai sind die Beraterinnen in Hadersleben im Einsatz. „Wegen der Corona-Pandemie mussten wir die Einweihung verschieben“, sagt Doris Poulsen. Die Sozialberaterin kennt die Organisation aus dem Effeff – zunächst als Ehrenamtliche und inzwischen auf Vollzeitbasis, zunächst im „Headspace Apenrade“ und jetzt in Hadersleben.
Poulsen und ihre Kolleginnen Nicole Jensen und Helle Ravnskov sind zurzeit mit Workshops unter anderem in Schulen der Domstadtkommune unterwegs, beispielsweise um bei Präsentationsangst zu helfen und um auf sich aufmerksam zu machen.
 

Das Angebot werde von Kindern und Jugendlichen gut angenommen, sagt Doris Poulsen. Foto: Ute Levisen

Sozialverhalten neu erlernen

Sie haben den Finger am Puls der Probleme junger Leute von heute, die durch die Corona-Seuche nicht geringer geworden sind.
 „Im Gegenteil“, sagt Nicole Jensen: „Den ersten Corona-Lockdown haben die jungen Menschen noch ganz gut verkraftet, den zweiten weitaus weniger. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche ihre sozialen Kompetenzen erst wieder erlernen müssen.“

Breitgefächertes Sorgenspektrum

Präsentationsangst, Probleme im Elternhaus, Selbstmordgedanken, Essstörungen, Hadern mit der sexuellen Identität und soziale Ängste: Die Probleme, die sich die jungen Leute an der Lavgade von der Seele reden, sind mannigfaltig.

Den festangestellten Mitarbeiterinnen steht ein Team von Ehrenamtlichen zur Seite: „Momentan haben wir acht, neun Ehrenamtler, die uns helfen“, sagt Doris Poulsen. Es dürften gern weitere hinzukommen: Ganz junge Leute um die 20, aber auch ältere Männer sind gefragt: „Einige möchten sich lieber einem ganz jungen Menschen anvertrauen, andere einem väterlichen Freund."

Vom Psychologen bis zum Kleinschmied

Das Altersspektrum der Freiwilligen ist mit 20 bis 69 Jahren breit gefächert. Dies gilt auch für den fachlichen Hintergrund des ehrenamtlichen Teams: „Wir pflegen hier flache Hierarchien, legen keinen Wert auf Titel“, sagt Doris Poulsen: „Bei uns können alle mitarbeiten – vom Psychologen bis zum Kleinschmied.“

Mitte Mai öffnete „Headspace" in Hadersleben seine Türen – in dieser Woche feierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kooperationspartner die Einweihung. Foto: Ute Levisen

„Headspace“

„Headspace“ ist ein landesweites Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren und wird unter anderem aus dem Staatshaushalt finanziert. Auch die Kommunen Apenrade (Aabenraa) und Hadersleben (Haderslev) sowie die Region Süddänemark beteiligen sich am Betrieb des Beratungszentrums und stellen darüber hinaus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung.

Die ersten Zentren sind 2013 entstanden. Heute zählt die Organisation etwa 30 Zentren in ganz Dänemark. Der frühere Staatsminister Poul Nyrup Rasmussen ist Gründer und Schirmherr des Vereins „Det Sociale Netværk/headspace Danmark“.

https://headspace.dk/afdelinger/headspace-aabenraa/
Mehr lesen

Kunsthandwerk

Die berühmten Wandbehänge wurden aus dem „Versteck“ geholt

Tondern/Tønder Im Kulturhistorischen Museum in Tondern erinnert eine Ausstellung mit Scherrebeker Wandteppichen an ein verloren gegangenes Kunsthandwerk. Die Gründung der früheren Webschule ist auf den umtriebigen Pastor Christian Johannes Jacobsen zurückzuführen, der mit seinem Imperium kurz nach dem Jahrhundertwechsel Pleite machte. Mit dem Weben verfolgte er auch ein nationales Ziel, um das Deutschtum in der überwiegend dänischen Region zu stärken.