Landtagswahl in SH

BDN und SP: Historisches Wahlergebnis, beeindruckender SSW

BDN und SP: Historisches Wahlergebnis, beeindruckender SSW

BDN und SP: Historisches Wahlergebnis, beeindruckender SSW

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Wahlfete des SSW im Flensborg Hus in Flensburg Foto: Martin Ziemer/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Am Sonntag hat mit 5,7 Prozent der Stimmen der SSW ein historisch gutes Ergebnis bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein eingefahren – Einschätzungen vom BDN-Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen und SP-Parteisekretärin Ruth Candussi.

Nach der Wahl in Schleswig-Holstein konnten laut vorläufigem Wahlergebnis die Parteien CDU, die Grünen und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2017 verbessern, die CDU um 11,4 Prozent, die Grünen um 5,4 Prozent und der SSW um 2,4 Prozent. Der Südschleswigsche Wählerverband, als Partei der dänischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommen, liegt nach der Wahl am Sonntag bei 5,7 Prozent – einer Grafik der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge das beste Ergebnis nach der Wahl von 1947 (9,3 %), 1950 waren es 5,5 Prozent.

SSW bekannter durch Bundestagswahl

Mit Blick auf das gute Abschneiden von CDU, den Grünen und des SSW nennt Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger, die Wahl von Sonntag auch „historisch“. Daniel Günther sei populär, der SSW habe, so seine Analyse, mit seinen Vorschlägen, die den Bürgerinnen und Bürgern entlasten sollen, punkten können, „gerade jetzt, wo alles so teuer wird“, so Jürgensen.

Geholfen hat seiner Einschätzung nach auch die Bundestagswahl, die den SSW bekannter gemacht hat. „Viele Deutsche ziehen nach Dänemark“, stellt der Hauptvorsitzende fest, der Blick, der in Deutschland Richtung Norden gerichtet wird, könnte so auch zum Erfolg beigetragen haben. Hinrich Jürgensen kann sich vorstellen, dass die jetzige Regierungskonstellation weiter fortgeführt wird.

SP: „Beeindruckender Wahlkampf“

Mit Blick auf den Südschleswigschen Wählerverband sagt Ruth Candussi, Parteisekretärin der Schleswigschen Partei (SP): „Der SSW scheint allerhand richtig gemacht zu haben.“ Den Wahlkampf des SSW nennt sie „beeindruckend“. Sie erkennt in einer guten Kommunikation und einer ebensolchen Mobilisation der Parteimitglieder Bausteine des Erfolgs. Auch die Bundestagswahl habe, so ihre Einschätzung, dem SSW geholfen.

Rückblickend und auf die eigene Schleswigsche Partei bezogen ist sie der Auffassung, dass es ein guter Schritt gewesen sei, vor einigen Jahren bei der Regionswahl anzutreten. Auch wenn es nicht geklappt habe, und es klar sei, dass die Ressourcen, die helfenden Hände, nicht für eine Wiederholung reichen würden. „Wir müssen sehen, wie wir unsere Basis mobilisieren“, sagt Ruth Candussi, das habe bei der vergangenen Kommunalwahl sehr gut geklappt.

Ihrer Meinung nach ist das gute Abschneiden des SSW gut für das Grenzland, und es zeige auch, wie wichtig es ist, wenn eine Minderheit einen politischen Arm habe, was, so Candussi auch der BDN-Hauptvorsitzende kürzlich unterstrichen habe.

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“