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Gebühren bedrohen Forschung für gefährdete Patientengruppen

Gebühren bedrohen Forschung für gefährdete Patientengruppen

Gebühren bedrohen Forschung für gefährdete Patientengruppen

ghe/Ritzau
Kopenhagen
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Der praxisnahen Forschung droht ein deutlicher Einschnitt (Symbolbild). Foto: National Cancer Institute/Unsplash.com

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Nach einigen Jahren, in denen die nicht kommerzielle klinische Forschung gebührenfrei war, sind die Gebühren nun wieder eingeführt worden. Und das wird von Parteien sowie Fachverbänden kritisiert.

Die nicht kommerzielle klinische Forschung kostet nach Jahren der Gebührenfreiheit wieder Geld. Das wird von allen Parteien kritisiert, aber auch von Ärztinnen, Forschern und der Pharmaindustrie. Sie befürchten, dass dies sowohl den Patientinnen und Patienten als auch wichtigen Behandlungen schaden wird.

Die dänische Ärztekammer (Lægeforeningen) bezeichnet die Wiedereinführung von Gebühren für klinische Studien und nicht kommerzielle Forschung, die seit 2018 befreit waren, als eine klare Schwächung. Die Vereinigung befürchtet einen Rückgang der Studien mit neuen Erkenntnissen über die Qualität von Behandlungen.

Gefahr für unterpriorisierte Krankheitsbereiche

Gleichzeitig sieht sie die Gefahr einer zunehmenden Ungleichheit im Gesundheitswesen, wenn die Forschung in nicht-kommerziellen Bereichen geschwächt wird. Dies sei vor allem für unterpriorisierte Krankheitsbereiche ohne großes kommerzielles Interesse ein Problem, sagt Sanne Marie Thysen, Vorsitzende des Forschungsausschusses von Lægeforeningen.

In Bereichen mit wenig Forschung werden die Projekte oft von kleinen privaten Stiftungen finanziert. Hier können Gebühren in der Größenordnung von 50.000 Kronen leicht zum Stolperstein werden.

Nach einer mehrjährigen Ausnahmeregelung wurden die Gebühren von rund 50.000 Kronen pro Studie am 11. Januar wieder eingeführt.

Bremsklotz für praxisnahe Forschung

„Wir befürchten, dass dies einen Großteil der wichtigen praxisnahen Forschung verlangsamen wird. Hier werden verschiedene Behandlungen vor Ort verglichen, was manchmal zu Änderungen in der Behandlung führt. Das sind oft Projekte, die ohne riesige Zusatzbudgets durchgeführt werden können“, sagt Sanne Marie Thysen.

Sie sagt, dass es in Zukunft eine große Herausforderung sein wird, Mittel zur Deckung der Gebühren zu finden.

Die Folge sei mehr Ungleichheit, so Thysen. „Als Gesellschaft werden uns neue Erkenntnisse über Behandlungen für einige Krankheitsbereiche entgehen, und das wird sich letztlich auf die Patientinnen und Patienten auswirken“, sagt sie.

 

Als Gesellschaft werden uns neue Erkenntnisse über Behandlungen für einige Krankheitsbereiche entgehen, und das wird sich letztlich auf die Patientinnen und Patienten auswirken.

Sanne Marie Thysen

Lösung von der Politik gefordert

Demnach bestehe die Gefahr, dass von Forschenden initiierte Projekte fallen gelassen werden und die Forschung noch stärker von Industrieinteressen kontrolliert wird. Thysen fordert eine Lösung von der Politik, da andernfalls die eigene Grundlagenforschung untergraben werden würde.

Jens Søndergaard, Professor an der Forschungsstelle für Allgemeinmedizin an der süddänischen Universität (Syddansk Universitet) teilt diese Besorgnis sehr. „Je mehr Gebühren für die Forschung erhoben werden, desto weniger Geld steht für die Forschung selbst zur Verfügung.“

Søndergaard glaubt daher auch, dass die Gebühr die Pharmaindustrie treffen wird, die manchmal Ideen aus kleineren Versuchen erhält. „Das ist eine wirklich schlechte Methode, um in einem kleinen Land wie dem unseren, in dem wir von den Ergebnissen guter Forschung leben, Geld zu sparen“, sagt er.

Besorgniserregende Entwicklung

Auch der dänische Verband der pharmazeutischen Industrie, Lægemiddelindustriforeningen, unterstützt diese Kritik und bezeichnet die Gebühren als besorgniserregend. „Es muss für öffentliche Forschende einfach sein, klinische Prüfungen von Arzneimitteln zu initiieren, und hier können Gebühren zu einem unüberwindbaren Hindernis werden“, sagt Jakob Bjerg Larsen, fachpolitischer Chef .

Und auch die stellvertretende Direktorin vom dänischen Patientendachverband (Danske Patienter), Annette Wandel, übt Kritik.

„Dies ist äußerst besorgniserregend. Denn die kommerziellen Gelder für die Forschung werden in der Regel an den nicht-medizinischen Studien wie Bewegung, Ernährung und anderen Dingen vorbeigehen“, sagt sie.

Je mehr Gebühren für die Forschung erhoben werden, desto weniger Geld steht für die Forschung selbst zur Verfügung.

Jens Søndergaard

Lösung von der Politik gefordert

Demnach bestehe die Gefahr, dass von Forschenden initiierte Projekte fallen gelassen werden und die Forschung noch stärker von Industrieinteressen kontrolliert wird. Thysen fordert eine Lösung von der Politik, da andernfalls die eigene Grundlagenforschung untergraben werden würde.

Jens Søndergaard, Professor an der Forschungsstelle für Allgemeinmedizin an der süddänischen Universität (Syddansk Universitet) teilt diese Besorgnis sehr. „Je mehr Gebühren für die Forschung erhoben werden, desto weniger Geld steht für die Forschung selbst zur Verfügung.“

Søndergaard glaubt daher auch, dass die Gebühr die Pharmaindustrie treffen wird, die manchmal Ideen aus kleineren Versuchen erhält. „Das ist eine wirklich schlechte Methode, um in einem kleinen Land wie dem unseren, in dem wir von den Ergebnissen guter Forschung leben, Geld zu sparen“, sagt er.

Besorgniserregende Entwicklung

Auch der dänische Verband der pharmazeutischen Industrie, Lægemiddelindustriforeningen, unterstützt diese Kritik und bezeichnet die Gebühren als besorgniserregend. „Es muss für öffentliche Forschende einfach sein, klinische Prüfungen von Arzneimitteln zu initiieren, und hier können Gebühren zu einem unüberwindbaren Hindernis werden“, sagt Jakob Bjerg Larsen, fachpolitischer Chef .

Und auch die stellvertretende Direktorin vom dänischen Patientendachverband (Danske Patienter), Annette Wandel, übt Kritik.

„Dies ist äußerst besorgniserregend. Denn die kommerziellen Gelder für die Forschung werden in der Regel an den nicht-medizinischen Studien wie Bewegung, Ernährung und anderen Dingen vorbeigehen“, sagt sie.

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