Gesundheitspolitik

Genosse Svendsen: Gleicher Standard in allen Kommunen

Genosse Svendsen: Gleicher Standard in allen Kommunen

Genosse Svendsen: Gleicher Standard in allen Kommunen

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Vejle/Apenrade
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Symbolbild Foto: Bernd Weissbrod/dpa

Die Forderung nach mindestens zehn Nah-Krankenhäusern ist neu für den Gesundheitsminister der Region. Der sieht aber auch im aktuellen System Probleme.

Die Staatsministerkandidatin der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, hat groß angekündigt, dass ihre Partei bei einem Wahlsieg die Zentralisierung im Krankenhauswesen rückgängig machen will. Mindestens zehn Nah-Hospitäler sollen kommen, um die Lücken zwischen Superkrankenhaus und kommunaler Pflege zu schließen.

Das ist ganz neue sozialdemokratische Politik für den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses der Region Süddänemark, Poul-Erik Svendsen. Er ist seit der Geburt der Regionen „Gesundheitsminister“ in Süddänemark und macht(e) sich immer für spezialisierte Krankenhäuser stark.

„Ja, Mette Frederiksens Ankündigung ist neu  in Bezug auf die beschlossene Linie, dass Patienten nach beendeter Krankenhausbehandlung an die kommunale Pflege übergeben werden sollen“, so Svendsen. Der Gesundheitsexperte  stellt aber ganz klar fest, dass es im aktuellen System das große Problem gibt, dass viele Kommunen die nötigen Pflege- und Reha-Angebote nicht selbst  stemmen können.

Auf die Frage, ob das nach einer Reform der Kommunalreform ruft mit größeren Einheiten, meint der Genosse aus dem Roten Wurm in Vejle: „Das könnte sein. Es könnte aber auch sein, dass die Nah-Krankenhäuser hier  tatsächlich eine Lücke schließen würden. Dann könnten die Kommunen gar kleiner sein. Bei mindestens zehn neuen  Hospitälern würde das ja allein in unserer Region drei neue Nah-Krankenhäuser bringen.“

Svendsen: nicht mit den kommunalen Unterschieden leben

Svendsen verweist als gutes Beispiel aber auch auf die Lösung in der Kommune Kolding. Dort hat man ein großes Gesundheitscenter direkt am Krankenhaus eingerichtet. So oder so, stellt der Regions-Genosse fest, müsse das akute Problem mit den unterschiedlichen Pflegeangeboten von Kommune zu Kommune gelöst werden. Alle Patienten hätten Anspruch auf die gleiche gute Pflege und Reha nach abgeschlossener Behandlung im Hospital: „Unsere Akutkrankenhäuser funktionieren ja generell gut, aber wir können mit den großen kommunalen Unterschieden einfach nicht leben. Da muss unser Fokus liegen.

Wenn man das im heutigen System nicht bringt, müssen wir uns eventuell  die Lösung mit den Nah-Krankenhäusern anschauen. Wir sind bereit, so viele regionale Aufgaben wie möglich an die Kommunen abzugeben, aber dabei muss das Folketing dann eine Lösung finden für die großen Unterschiede von Kommune zu Kommune. Es liegt ja im Interesse aller, dass wir im ganzen Land den gleichen Standard bekommen. Entweder müssen wir den kleinen Kommunen mehr Ressourcen geben – oder eine neue Struktur muss her.“

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