Wahlen 2017
Als Letzte(r) das Letzte für die SP herausholen
Als Letzte(r) das Letzte für die SP herausholen
Als Letzte(r) das Letzte für die SP herausholen
Was können die SP-Kandidaten bei der Kommunal- und Regionswahl bewegen, die auf den letzten Plätzen der Parteiliste stehen? Der Nordschleswiger hat sie gefragt.
Das Letzte für Nordschleswig und die Schleswigsche Partei herausholen. Das ist eigentlich das Motto aller Letzten auf den vier kommunalen und der regionalen Kandidatenliste der SP für den 21. November. Der Nordschleswiger hat die Betroffenen befragt, was sie dazu bewegt, ganz unten auf der Parteiliste zu kandidieren – und was sie damit bewegen wollen.
Hadersleben
Der letzte auf der sechsköpfigen und gebundenen SP-Liste in der Kommune Hadersleben ist gleichzeitig der nördlichste im Chor der 59 kommunalen SP-Kandidaten in Nordschleswig: Bauer Claus Carstens aus Jegerup bei Woyens. Als 64-Jähriger feiert er seinen Einstand als Kandidat: „Das hat mich viele Jahre gejuckt, aber diesmal habe ich mich überreden lassen. Ich will es noch einmal wissen, ob ich mit meinen Ideen etwas einbringen kann – sowohl intern als auch extern. Die Kandidatur ist da eine gute Plattform. Ich will mich für die Landdistrikte starkmachen. Da gibt es noch viel zu tun, und rund die Hälfte aller Bürger der Kommune wohnt auf dem Land. Die Zukunft der Dörfer hängt davon ab, dass die Leute sich einbringen. Und die SP braucht da jede Stimme.“
Tondern
Ein alter Hase ist Redakteur Volker Heesch (60) aus Hoyer als der Letzte auf der SP-Liste in Tondern: „Ich habe schon für die SP zu Zeiten der Kommune Hoyer kandidiert. Nun bin ich auf der Kandidatenliste der SP auch nach Schaffung der Großkommune Tondern dabei, um für Hoyer und Umgebung Flagge zu zeigen. Innerhalb der SP in Tondern ist die Kandidatur ganz hinten auf der Liste auch ein Zeichen der Unterstützung des Spitzenteams mit guten Wahlchancen. Die Kandidaten können gleichberechtigt das Wahlprogramm mitgestalten und sich beispielsweise beim Plakatekleben für die gemeinsame Sache engagieren.“
Apenrade
Der zweitjüngste und 22. Kandidat auf der Apenrader SP-Liste ist Simon Skytte Eggert. Der 18-jährige DGN-Schüler hat gar kein Problem mit seinem letzten Platz: „Ich stehe dort, weil ich etwas später dazukam. Ich wurde von Mitschülern aufgefordert und will etwas für die Minderheit tun. Ich will mich u. a. für eine bessere Integration der Flüchtlinge einsetzen, denn die haben Bedürfnisse – und man kann sie nicht nur über die Sprache integrieren. Der letzte Platz ist auf einer gleichberechtigten Liste ja eigentlich kein Problem. Gewählt wird, wer die meisten Stimmen bekommt. Ich strebe das nicht an – würde es aber machen, falls es so kommen sollte.“
Sonderburg
Die 47-jährige Krankenschwester Kirsten Bachmann ist 16. und letzte Kandidatin der SP in Sonderburg. Sie kandidiert erstmals, weil SP-Spitze Stephan Kleinschmidt sie dazu aufforderte: „Er brachte den Stein ins Rollen. Aber ich habe dann überlegt und herausgefunden, dass ich auch meinen Beitrag leisten kann – u. a. im gesundheitsfachlichen Bereich. Ich will Stephan unterstützen und denke schon, dass ich mehr als nur drei Stimmen holen kann.“
Regionsliste
Auf der gebundenen Regionsliste der SP teilt sich Janine Pries Asmussen die beiden letzten Plätze mit ihrem Onkel Peter Asmussen. Die 26-jährige Gymnasiallehrerin ist einzige SP-Kandidatin, die mit Kolding einen Wohnsitz außerhalb Nordschleswigs hat: „Mir geht es in erster Linie darum, Aufmerksamkeit zu schaffen. Ich möchte, dass die SP und die Minderheit gesehen und beibehalten werden, weil ich selbst enorm von den Angeboten der Minderheit profitiert habe. Aussichtslos ist das Rennen als Vorletzte ja nicht wirklich. Ob man nun an zweiter oder siebter Stelle auf der Regionsliste steht, macht eigentlich keinen großen Unterschied. Ich unterstütze Gösta mit meinen Stimmen und versuche, durch meine nördliche Position Stimmen zu erfassen, die vielleicht so nicht entstanden wären. Wir bekommen durch die Position außerhalb Nordschleswigs eine größere Reichweite. Das ist jedenfalls der Plan.“