2017 gab es 20 Padel-Anlagen in Dänemark. Heute sind es über 1.000. Die verhältnismäßig neue Sportart hat sich auch in Nordschleswig schlagartig durchgesetzt – und ihre Beliebtheit kann inzwischen auch in den Unfallstatistiken Süddänemarks festgestellt werden.

Das schreibt das Krankenhaus Lillebælt in einer Pressemitteilung.

„Wir sehen immer häufiger Verletzungen in Zusammenhang mit dem Padel-Sport“, sagt Jakob Vium Fristed, Knie-Spezialist an der orthopädischen Abteilung am Krankenhaus in Vejle. „Wir haben gerade neulich zwei Patienten operiert, die sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatten.“

Typische Verletzungen

„Ansonsten sind die typischen Verletzungen beim Padelspielen Knieverletzungen oder verstauchte Gelenke. Zeitweise behandeln wir täglich Padelspieler“, sagt Mette Grau, Krankenschwester an der Notfallaufnahme am Krankenhaus in Kolding.

Während es im Frühling und Sommer oft Mountainbiker oder Trampolin springende Kinder sind, seien es beim Padel laut Grau „Männer mittleren Alters“, die sich verletzten. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich Padel vor allem bei Männern zwischen 25 und 59 Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut.

Auch am Universitätskrankenhaus in Aarhus sieht man immer häufiger Männer, die „die erste Jugend hinter sich gelassen haben“, und sich nun beim Padelsport bewegen.

Sport ist nicht Mord

Trotz der Verletzungsgefahr sei Sport gut und gesund, so Mette Grau.

„Wir sprechen uns nicht gegen Padel aus – im Gegenteil“, sagt die Krankenschwester, die mit dem Physiotherapeuten René Krogh Tipps für die Padel-Spieler und -Spielerinnen gesammelt hat, um Verletzungen vorzubeugen.

„Padel ist leicht zu lernen, und deswegen so beliebt. Die Muskulatur ist bei schnellen Bewegungen allerdings gefordert“, sagt René Krogh und fordert daher das Padel-Volk dazu auf, nebenbei mehrmals pro Woche auch Krafttraining zu machen: „Es gehört einiges dazu, sich seitlich hin und her zu bewegen, plötzlich nach vorn zu schnellen, um dann zu bremsen.“

Krankenschwester: Aufwärmen ist wichtig

Außerdem gehöre auch Aufwärmen zum Pflicht-Programm – und nicht, wie bei den Altherren oft üblich, gleich ins Spiel einzusteigen.

„Vorher also strecken und fühlen, wie es ist, in die Grätsche zu gehen, um einen Ball zu erreichen. Es ist wichtig, sich aufzuwärmen – wie beim Handball“, sagt Mette Grau.